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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs
Autoren: Jill Mansell
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gab ihr einen Kuss und sah voller Stolz zu, wie sie das Geschenkpapier auffaltete.
    Es war eine Brosche. Eine riesige Plexiglasbrosche, in die das Foto des jungen Donny Osmond eingeschlossen war. Donny bleckte die Zähne in diesem unvergesslichen Osmond-Lächeln und hielt einen Strauß Rosen in der Hand, der verdächtig künstlich aussah.
    Erneut quollen Tränen in Suzys Augen auf. Die Geste rührte sie, aber sie verstand sie nicht.
    Warum? Warum soll diese Brosche genau zu mir passen?
    »Hat er nicht einfach tolle Augen?«, meinte Maeve glücklich. »Ich sage dir, es war Schicksal, dass ich sie in diesem Laden entdeckte …«
    »Schicksal?«
    »Ja klar. Hast du mir nicht letzte Woche von diesem Polizisten erzählt, den du für Gottes Antwort auf deine Gebete hältst? Was hast du doch gleich gesagt?« Als Suzy nur mit den Schultern zuckte und den Kopf schüttelte, fuhr sie fort: »Du hast gesagt, für diese Augen würde es sich lohnen zu sterben, umwerfende, blaue Augen, also dachte ich sofort, dass die Brosche ein gutes Omen ist.«
    »Aha«, sagte Suzy, die sich ziemlich sicher war, dass Donny und seine etwa fünfhundert Brüder große,
braune
Augen hatten. Nicht, dass sie alt genug wäre, um sich daran zu erinnern.
    »Nun, Donny Osmond war ein Popstar, und du bist verrückt nach Popstars!« Maeve lächelte triumphierend. »Würdest du das nicht auch als zweites Omen sehen?«
    »Ich bin verrückt nach Popstars?«
    »He, du hast Jaz geheiratet, oder etwa nicht?«
    Darum ging es also. Suzy unterdrückte ein Lächeln. Wenn es noch etwas gab, das Jaz wahnsinnig machte, dann ›Popstar‹ genannt zu werden. Aber sie sah, dass Maeve ihr unbedingt vom dritten Omen erzählen wollte. »Stimmt, ich habe Jaz geheiratet. Was noch, Maeve?«
    »Sieh nur, was Donny in der Hand hält! Rote Rosen! Und du stehst kurz davor, deine Mutter zu beerdigen!«
    »Ich habe keine roten Rosen für ihren Kranz bestellt«, sagte Suzy.
    »Ha, aber du wirst das rote Samtkleid anziehen, oder nicht?« Maeve klatschte in die Hände, entzückt, dass sie das vorhergesehen hatte. »Und passen die Rosen in der Brosche nicht haargenau zur Farbe des Kleides? Ich sage dir, das Kleid und die Brosche sind wie füreinander gemacht.«
    Das war es also. Suzy wusste, dass sie die Brosche würde tragen müssen. Sie fühlte sich wie eine Mutter, deren Fünfjähriger ihr ein Abzeichen mit der Aufschrift
Die tollste Mami der Welt!!!
gebastelt hatte. Man musste das Abzeichen einfach anpinnen und konnte nur hoffen, dass alle das richtig verstehen würden.
    »Sie ist toll.« Suzy umarmte Maeve erneut. »Ich hab dich lieb.«
    »Ich mache uns einen Tee, dann kannst du mir alles erzählen.« Maeve fügte streng hinzu: »Sobald du dich angezogen hast.«
    »Aber mir ist nicht kalt«, protestierte Suzy.
    »Es gehört sich einfach nicht, dass du in Unterwäsche vor Jaz herumtänzelst.«
    »Ich habe nicht getänzelt. Und das ist keine Unterwäsche. Außerdem schwimme ich ja auch im Bikini im Pool von Jaz und deswegen machst du auch keinen Aufstand.«
    »Das ist etwas völlig anderes«, erklärte Maeve.
    »Völlig blödsinnig, wenn du mich fragst.«
    »Du erlebst ja auch nicht, dass Fee halbnackt vor Jaz herumläuft, oder? Weil man das nicht tut, deshalb nicht. Das nennt man Anstand und Sitte«, dozierte Maeve. »Man benimmt sich nicht wie ein zügelloses Flittchen.«
    »Maeve, du weißt, wie sehr ich Fee mag. Sie ist sehr nett zu mir und ich habe sie gern. Aber wir haben nur eine einzige Sache gemeinsam, und das ist, dass wir vor vielen, vielen Monden beide dumm genug waren, Jaz zu heiraten.«, sagte Suzy. »Gib es zu, abgesehen davon kann man uns nicht als ähnlich bezeichnen.«
    Maeve sah kritisch auf Suzys gebräunte Brüste, die sich keck in dem tief ausgeschnittenen Sportbustier von Donna Karan darboten.
    »Stimmt. Du bist ein zügelloses Flittchen, und sie ist das nicht.«
    Im Alter von 18  Jahren hatte Jaz Dreyfuss eine Garage von Fees Vater gemietet. Er und seine Band brauchten einen Ort, an dem sie üben konnten, ohne alle zehn Minuten angebrüllt zu werden, sie sollten leiser sein. Die Garage stand über hundert Meter vom Haus entfernt, und der Vater von Fee war mehr oder weniger taub, darum kümmerte ihn der Lärm nicht.
    Fee hörte ihn allerdings mehr als deutlich. Die stampfenden Beats übertönten ihre geliebten Enya-Aufnahmen, aber da Jaz und seine Bandmitglieder für die Garage Miete zahlten, konnte sie sich ja nicht gut beschweren. Und obwohl sie ihn nur aus
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