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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs
Autoren: Jill Mansell
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… das habe ich doch getan, oder nicht?« Ach, wie einfach es war, Verfehlungen zu beichten, wenn man wusste, dass man dafür nicht bestraft werden würde! »Officer, wie kann ich das jemals wieder bei Ihnen gutmachen?«
    Harry grinste. »Lassen Sie mich erst etwas überprüfen. Sind Sie verheiratet?«
    »Ich? Mein Gott, Officer, nein!« Suzy schwankte ein wenig, entdeckte ein fast leeres Glas auf dem Tisch und zeigte darauf. »Absolut alleinstehend, das bin ich, Officer. So alleinstehend wie dieser Tequila.«
    »Wenn das so ist«, sagte Harry, »könnten Sie mit mir morgen zum Essen gehen.«
    Ja, ja, ja!
    Suzy gratulierte sich zu einem hervorragenden Ergebnis. Es war, als ob sie ein fabelhaftes Haus nur wenige Stunden, nachdem es zum Verkauf angeboten worden war, an den Mann gebracht hätte. Aber das hier war sogar noch besser, dachte sie, eine Verabredung innerhalb von
Minuten
. Verdammt, bin ich gut!
    Oha. Sie hob das leere Glas gegen das Licht und merkte, dass ihr Mund keine Abdrücke mehr am Rand hinterließ. Und wenn ihr Lippenstift verblasst war, bedeutete das, dass ihr Gesicht höchstwahrscheinlich glänzte. Ganz zu schweigen von ihren wuscheligen Haaren.
    Im Grunde war es Zeit für ihre abendliche Rundumüberholung.
    »Wissen Sie, was ich gar nicht mag?« Harry legte den Kopf zur Seite. Er klang beiläufig. »Ich mag es gar nicht, wenn ich eine schöne Frau zum Essen einlade und sie nichts sagt, sondern einfach nur ihr Glas anstarrt. Soll ich das als Nein werten?«
    »Warten Sie hier.« Suzy griff nach ihrer Handtasche. »Gehen Sie nicht weg. Rühren Sie keinen Muskel.« Erklärungshalber wackelte sie mit den Fingern in Richtung Damentoilette, die sich draußen in der Lobby neben der Rezeption befand.
    »Ich weiß ja nicht einmal Ihren Namen«, protestierte Harry. »Sagen Sie mir wenigstens, wie Sie heißen.« Er wirkte besorgt, als Suzy sich den Doppeltüren näherte. »Sie werden mich jetzt doch nicht hier stehen lassen, oder? Diese Aschenputtel-Nummer, von wegen einfach verschwinden?«
    Wie bitte? Ihre geliebten schwarzen Jimmy Choos zurücklassen? Machte er Witze? Die hatten ein Vermögen gekostet!
    »Ich bin in zwei Minuten wieder da.« Suzy warf ihm eine Kusshand zu. »Versprochen.«
     
    Was den Glänzfaktor anging, behielt sie recht. Suzy war erleichtert, dass wenigstens ihre Augen-Make-up intakt geblieben war. Sie zog ihren Schminkbeutel aus der Tasche und machte sich an die Schadensbehebung.
     
    Weniger als eine Minute später flog die Tür zur Damentoilette krachend auf. Suzy, die sich vor dem Spiegel mit dem kunstvoll geschnitzten Goldrahmen nach vorn gebeugt hatte und kräftig ihre Haare bürstete – stieß einen Schrei aus, als sie das zweite Mal an diesem Abend unverhofft von hinten gepackt wurde.
    Gewissermaßen.
    Meine Güte, es war wie ein Déjà-vu, nur dass es wirklich geschah. Aber dieses Mal waren die Hände, die zupackten, größer, haariger und … äh, es schienen deutlich mehr als zwei zu sein.
    »Eins, zwei, drei, HIEVT HOCH «, dröhnte einer aus dem Haufen von Slade & Matthews. Ziemlich ungalant, fand Suzy. Die Wände der Damentoilette begannen sich zu drehen, als sie über eine kompakte Schulter geworfen wurde.
    »Ich habe sie. Mike, nimm ihre Tasche. Si, halt die Tür auf. Halt dich fest, meine Hübsche, du kommst jetzt mit uns.«
    »Ich will nicht!« Suzy schnappte nach Luft. Die Haare fielen ihr ins Gesicht, während sie sich an dem schwankenden Koloss festklammerte.
    »Du hast keine Wahl, Schätzchen. Mutprobe oder Strafe, so heißt das Spiel. Und das hier ist unsere Mutprobe.«
    Si hielt die Tür auf. Denzil, Suzys Entführer, schob sich mit ihr hindurch. Mike sicherte ihnen den Rücken, ihre Handtasche in der einen Hand, die Bürste in der anderen.
    Suzy zappelte auf Denzils breiter Schulter, während er durch die Lobby lief. »Ihr versteht das nicht, ich muss unbedingt z-zurück. Ich bin gerade dabei, eine V-verabredung klarzumachen.«
    Sie waren mittlerweile schon vor dem Hotel, liefen die Princess Victoria Street hoch und ernteten neugierige Blicke von Passanten. Suzy hoffte, dass man ihre Unterhose nicht sehen konnte.
    Denzil tätschelte beruhigend ihren Po.
    »Mit einem Polizisten. Das wissen wir. Rory hat es uns erzählt. Darum mussten wir dich ja auch entführen, Schätzchen. Um dich vor dir selbst zu retten.«
    »Aber er ist u-umwerfend!«
    »Nein, ist er nicht, er ist ein Verkehrswinker.« Denzil klang verächtlich. »Stell dir mal vor, du heiratest den Kerl.
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