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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs
Autoren: Jill Mansell
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der Mann umwerfend.
    Ganz ruhig
, rief sie sich in Erinnerung.
Was immer auch passiert, ich darf jetzt auf keinen Fall mit ihm flirten
.
    »Wollen Sie damit sagen …« Er zeigte verwirrt auf den Becher, dann auf Rory auf dem Fahrersitz. »Er hat … in den Milchshakebecher?«
    Suzy betete, dass er sie nicht bitten würde, den Deckel abzunehmen. Erdbeere, zu verräterisch.
    »Tja, wir mussten es ja irgendwie transportieren.« Es kam als indigniertes Jammern heraus. »Was hätten Sie benützt, ein Weinglas?« Sie biss sich auf die Lippen und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Oh, bitte entschuldigen Sie, der Druck ist einfach zu groß. Im Krankenhaus gibt es einen Extraraum für die Männer, in dem sie … aber mein Ehemann kann da nicht … äh … es ist so unpersönlich, wissen Sie … er zieht es vor, es zu Hause zu tun. Nur zu, schauen Sie hinein, wenn Sie mir nicht glauben!« Suzy trat kühn auf ihn zu und hielt ihm eifrig den Becher entgegen. »Aber bitte, was immer Sie tun, lassen Sie ihn nicht fallen. Da drin ist mein künftiges Baby.«
    Er zögerte. Die Beifahrertür des Streifenwagens wurde aufgestoßen und ein zweiter Beamter wuchtete sich heraus. Er war dicklich, um die fünfzig und atmete schwer. Sein Gesicht hatte die Farbe eines Babypopos.
    Hm, garantiert keine Gefahr, ihn unfreiwillig anzuflirten.
    »Gibt’s ein Problem?«
    »Oh, bitte, bitte lassen Sie uns weiterfahren«, flehte Suzy und ihr Gesicht fiel neuerlich in sich zusammen – wenn auch nicht auf die unattraktive Weise. »Verstehen Sie denn nicht? Es kommt auf jede Sekunde an!«
    Der Gutaussehende warf einen Blick über die Schulter auf seinen Kollegen. Dann drehte er sich wieder zu Suzy und nickte in Richtung Auto.
    »Dann sollten Sie besser weiterfahren. Es gilt, keine Zeit zu verlieren.«
    »Oh, danke, ich danke Ihnen, Officer!« Suzy war so erfreut, dass sie beinahe den Milchshakebecher weggeworfen und dem Mann in die Arme gefallen wäre. Stattdessen stellte sie sich nur vor, wie es sich anfühlen würde, ihre Arme um ihn zu schlingen. Der kratzige, blaue Uniformstoff an ihrem warmen, nackten Körper – Himmel, Männer in Uniform hatten definitiv etwas. »Sie ahnen gar nicht, was das für mich bedeutet!«
    »Viel Glück.« Er lächelte sie bedauernd an, als ob es ihm – natürlich unter anderen Umständen – nichts ausgemacht hätte herauszufinden, wie sich ihr warmer, nackter Körper anfühlte, wenn er ihn kraftvoll an seinen blauen Uniformstoff presste.
    »Du stellst ihnen keinen Strafzettel aus?« Der Hässliche wirkte enttäuscht.
    Suzy ignorierte ihn. »Sie müssen mir Ihren Namen sagen.«
    »Fitzallan.«
    »Ich meinte Ihren Vornamen.«
    »Oh.« Er lächelte, mit roten Flecken auf den Wangen. »Harry.«
    Rory hielt ihr die Beifahrertür auf. Suzy fühlte sich, als wären sie Bonnie und Clyde, denen eine raffinierte Flucht gelang. Sie glitt auf den Sitz und kurbelte die Scheibe herunter.
    »Wenn es ein Junge wird, nennen wir ihn nach Ihnen«, rief sie, während sie davonbrausten.
     
    Vierzehn Tage später, am letzten Tag im Juli, schob Suzy die Angestellten von Curtis & Co in die Bar des Avon Gorge Hotels, um dort einen Rekordgeschäftsmonat zu feiern. Sie hatte sogar Rory überreden können, sich ausnahmsweise zwei Stunden lang nicht in sein frühes Grab zu arbeiten und stattdessen ein oder zwei schwer verdiente Drinks zu kippen.
    Der Rest von ihnen nahm mehr als nur ein oder zwei Drinks. Suzy, die ihre Verkaufsziele um satte dreihundert Prozent übertroffen hatte, tauchte beseelt in ein Meer aus Tequila ein. Martin Lord, ihr Kollege bei den Verkaufsgesprächen, hielt mit. Als Donna – ihre enorm effiziente Sekretärin im Gothic-Stil – die lärmige Menge von Slade & Matthews entdeckte, eine konkurrierende Agentur aus Clifton, verwickelte Martin sie rasch in ein übermütiges Mutprobe-oder-Strafe-Spiel.
    »Strafe!«, röhrte die gegnerische Mannschaft, als Martin sich weigerte, sich bis auf die Socken auszuziehen. »Eine Runde über die Terrasse mit Suzy auf deinem Rücken, die ›I did it my Way‹ singt und dich dabei mit einem Ledergürtel peitscht!«
    »Das soll eine Strafe sein?« Martin grinste. »Davon träume ich schon seit Jahren.«
    »Wage es ja nicht, sie fallen zu lassen«, warnte Rory, als Suzy, die schon ziemlich angetrunken war, ihren Rock hochzog und auf Martins Rücken kletterte. »Sie ist meine beste Verkäuferin.«
    »Und eine begnadete Sängerin.« Suzy beugte sich vor und verwuschelte liebevoll das
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