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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition)
Autoren: Unknown
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sich Niobe aber ganz klar zu erkennen.
    Vincent grinste verächtlich und blickte Niobe direkt ins Gesicht. Er hatte alles geplant. Seinen Tod vorgetäuscht,  Niobe eiskalt als Mörderin dargestellt und Sora für seine Zwecke geopfert.
          Wütend wollte sie sich in die Menge stürzen, den Verräter entlarven, aber zwei Soldaten zogen sie zurück und pressten sie auf den Block. Ehe Niobe etwas ent-gegenwenden konnte, war es bereits geschehen. Der letzte Sonnenstrahl verschwand hinter dem Horizont.
     
         An jenem Tage herrschte Frieden in Ismarid. Die Be-wohner der Stadt waren freundlich zueinander und beher-zigten Niobes Willen. Sie wurde zu einer Heldin der Stadt und es wurde eine Statue von ihr auf dem Ort ihrer Hinrichtung errichtet.
    Neun Jahre später ermordete Vincent den König von Ismarid, da dieser sich für die Gleichberechtigung einsetzte. Er beging jedoch einen Fehler, sodass Xandra ihn auf -spüren konnte und er für seine Taten bestraft werden konnte. Nach einem vierjährigen Bürgerkrieg zwischen Magiern und Nichtmagiern spaltete sich die Stadt im Jahre 2800 nach ihrer Gründung. Sie wurde fast vollständig zer-stört und die Städte Angored und Er wurden zu den neuen Hauptstädten. In Er herrschen die Magier und in Angored die Nichtmagier. Es wird weitere 1700 Jahre dauern, bis die Städte sich aufgrund einer drohenden Gefahr wieder ver-bünden.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    D ie Dachkatze
    Roland Bathon
          Langsam setzte sie eine Tatze vor die andere. Die Katze war ein erfahrener Dachkletterer. Hier in der Stadt gab es auf und vor allem unter den Dächern immer reichhaltige Nahrung. Taubennester mit schmackhaften Eiern, uner-fahrene Mäuse in verlassenen Dachböden und der eine oder andere Kuchen, der zum Erkalten unvorsichtigerweise auf einer Fensterbank in den oberen Stockwerken herum-stand. Alles in allem kein schlechtes Leben und so hatte sich die ehemalige Straßenstreunerin schon in jungen Jah-ren von den überfüllten Gassen der Händlerstadt Torbinia hier herauf in die oberen Dachregionen zurückgezogen. Ihre selbst für eine Katze überdurchschnittliche Gewandt-heit war für solch ein Leben eine ideale Voraussetzung.
         Die Sonne war gerade untergegangen, nur ein mattes Glühen zeugte von ihrer einstmaligen Präsenz am west-lichen Horizont. Die Zeit des nächtlichen Herumstreifens und Jagens hatte begonnen. Diese Dachregion gehörte zu den Lieblingsrevieren der schwarz-weiß gefleckten Streu-nerin. Es handelte sich um das Viertel der reichsten unter den Händlern, mächtige große Stadthäuser prächtig einge-richtet mit Möbeln aus dem feinsten Holz, protzigen Tep-pichen und Wandbehängen aus edlen Stoffen.
    Dies alles wäre der Katze relativ egal gewesen, jedoch be -fanden sich in diesen Häusern natürlich auch gewaltige Mengen an Lebensmitteln, die auch feine Katzengaumen nicht verschmähten, sowie auf den ausgedehnten Dachbö-den eine große Anzahl fetter und träger Nagetiere, die für die Streunerin eine leichte und schmackhafte Beute dar-stellten. Die Katze war ein wenig nervös. Ihr Fell sträubte sich kurz und sie machte einen Buckel. Am westlichen Ho-rizont waren die Zeichen eines aufkommenden Gewitters zu sehen. Dicke Gewitterwolken verdeckten komplett den Mond und Sternenhimmel und so war es sehr dunkel, bis auf die immer wieder weit in der Ferne aufleuchtenden Blitze, die das große Unwetter ankündigten.
         Nichts hasste die Katze so sehr wie Unwetter mit Angst einflößenden Donnern und rutschigen Dachziegeln. Es war höchste Zeit, dass sie an einem gemütlicheren Platz unter-kam, einem Versteck für die herannahende Zeit naher Blitzeinschläge, heftigen Donnergrollens und ausgedehnter Regenfälle. An einem Fenster im obersten Stock des Hau-ses, auf dem die Streunerin gerade herumstrich, brannte eine einsame Kerze. Sie flackerte heftig im aufkommenden Wind, das Fenster stand offen.
    Das Sims war sehr breit, mit einem gezielten Sprung leicht zu erreichen. Die Katze zögerte. Sie kannte dieses Haus und seine Bewohner nicht, nicht überall war man ihr bis jetzt freundlich begegnet.
    Ein Blitz zuckte, näher als die bisherigen. Einige Zeit später war ein leises, aber schon deutlich hörbares Donnergrollen zu vernehmen. Es musste sein, sie musste in das Haus, das nächste mit bekannten freundlichen Menschen war zu weit weg, um es noch vor Anbruch des Unwetters zu erreichen. Die Katze konzentrierte sich. Jeder einzelne Muskel war
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