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Sternenschweif 37 - Zirkus der Traeume

Sternenschweif 37 - Zirkus der Traeume

Titel: Sternenschweif 37 - Zirkus der Traeume
Autoren: Linda Chapman
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atmete Laura die kühle Luft ein, die ihr entgegenwehte. Währendsie über den silbergrauen Wald flogen, musste sie wieder an Paul denken. „Was Paul wohl mitten in der Nacht draußen gemacht hat?“, rätselte sie.
    „Vielleicht konnte er nicht einschlafen“, erwiderte Sternenschweif. „Es ist die erste Nacht im Zirkus, das ist doch ziemlich aufregend, nicht wahr?“
    „Ja“, sagte Laura. „Zum Glück bist du dabei. Mit dir fühle ich mich überall wohl.“
    „Genauso geht es mir mit dir auch.“ Sternenschweif steuerte fröhlich auf die geheime Lichtung zu, auf der die violetten Mondblumen das ganze Jahr leuchteten und einen wunderbaren Duft verströmten. Ihre goldenen Blütenspitzen funkelten im Mondlicht. Elegant landete Sternenschweif im weichen Gras. „Dann mal los!“, rief erund trabte im Kreis über die Wiese. Laura breitete ihre Arme aus und stellte freudig fest, dass das Voltigieren plötzlich ganz einfach war. Sie legte sich auf den Bauch und blieb ganz ruhig liegen, selbst als Sternenschweif richtig schnell wurde. Auch die Fahne klappte hervorragend. Und das Hinknien funktionierte sogar freihändig. „Das ist ja fantastisch!“, jubelte sie.
    Sternenschweif blieb stehen. „Sollen wir es mal in der Luft probieren?“
    „Oh ja!“, antwortete Laura und kurze Zeit später flogen sie durch die laue Vollmondnacht und Laura konnte erneut alle Übungen problemlos ausführen. Sie fühlte sich, als hätte sie nie etwas anderes als Voltigieren gemacht. „Das ist Magie!“, rief sie strahlend.

    „Du sagst es!“, erwiderte Sternenschweif prustend, denn tatsächlich war es seiner Einhornmagie zu verdanken, dass Laura plötzlich so gut war. „Sei nicht enttäuscht, wenn es morgen in der Übungsstunde noch nicht so klappt wie jetzt“, fügte er hinzu. „Ich bin aber sicher, dass wir es auch in Ponygestalt bald hinkriegen werden.“

3

    Am nächsten Morgen war Laura trotz ihres nächtlichen Ausflugs kein bisschen müde. Das war eine von Sternenschweifs magischen Fähigkeiten. Sie konnte nachts mit ihm durch die Lüfte fliegen und war morgens trotzdem immer ausgeschlafen.
    Es war ein schöner sonniger Tag, schon fast sommerlich warm, und überall auf dem Zirkusgelände begegneten den Kindern Zirkusmitglieder. Da wurden die Tiere gefüttert oder sie konnten einem Einradfahrer bei der Probe zuschauen. Der Zirkusalltag war für diese Menschen etwas völlig Normales, doch für die Kinder war er sehr aufregend.
    In der Übungsstunde bemerkte Laura erfreut, dass das Voltigieren schon viel besser klappte. Karin lobte ihre Fortschritte auf Sternenschweif.
    Auch Aline hatte sich schon etwas verbessert, doch insgesamt wirkte sie unkonzentriert und patzte daher bei ihren Übungen auf Sissy. Erst als sie auf einem Holzpferd üben durfte, erkannte Laura wieder die Geschmeidigkeit von Alines Körper, die sie am Tag zuvor so bewundert hatte. Insgeheim fragte sie sich, wieso davon beim Voltigieren auf Sissy nichts zu sehen war. Irgendwie kam ihr das sonderbar vor.
    Aber vielleicht brauchte Aline auch einfach nur Zeit. Schließlich hatte sie kein Einhorn, mit dem sie nachts durch die Lüfte fliegen und üben konnte.
    „Pause!“, rief Karin nach einer Weile. Draußen vor dem Übungszelt stand ein Tisch mit Mineralwasser und belegten Broten für die Kinder. Laura nahm sich ein Käsebrot und biss hungrig hinein. Aus ihrer Tasche holte sie eine Möhre und gab sie Sternenschweif. Während er sie krachend zerkaute, kam Aline zu ihr. „In der Clownsgruppe proben sie noch. Ich geh mal vorbei, kommst du mit?“
    „Ja, gleich“, sagte Laura und nahm noch eine Möhre aus ihrer Tasche. Sie sah, wie Sissy zu ihnen herüberschaute. „Willst du Sissy auch eine geben?“, fragte sie Aline.
    Aline starrte Laura überrascht an. „Ich habe gar keine Möhren mitgebracht“, antwortete sie kleinlaut. „Sie bekommt doch im Stall ihr Futter.“
    „Ja, schon“, nickte Laura. „Aber belohnst du sie nicht ab und zu dafür, dass sie so schön mitmacht?“
    Verwundert schüttelte Aline den Kopf. „Nein, eigentlich nicht.“
    „Sternenschweif freut sich immer total darüber“ , sagte Laura und schaute Sternenschweif liebevoll in die Augen. „Macht es dir etwas aus, wenn ich die dritte Möhre Sissy schenke?“
    Sternenschweif blickte gütig zurück und Laura wusste, dass er die letzte Möhre gerne an Sissy abtrat.
    Da lachte Aline plötzlich. „Du redest mitSternenschweif, als wäre er ein Mensch!“, zog sie Laura auf. Laura
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