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Sternenschweif 37 - Zirkus der Traeume

Sternenschweif 37 - Zirkus der Traeume

Titel: Sternenschweif 37 - Zirkus der Traeume
Autoren: Linda Chapman
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sich wieder festhalten. Freihändig ging es noch nicht, das wollte sie unbedingt lernen.
    Am ersten Abend waren alle erschöpft von den Übungsstunden, aber gleichzeitig aufgekratzt und glücklich. Max quasselte Laura beim Abendessen das Ohr voll, wie toll er alles fand. „Buddy ist noch zu jung zum Dressieren“, sagte er, während er sich Spaghetti mit Tomatensoße in den Mund schaufelte. „Er macht dauernd nur Quatsch“, fügte er kauend hinzu undkicherte. „Deshalb ist er perfekt für die Clownsgruppe. Das wird eine ganz große Nummer!“
    Da war sich Laura mit dem Voltigieren noch nicht so sicher. Es machte großen Spaß, aber sie hatte ein wenig Sorge, nicht gut genug zu sein, um in einer Woche etwas vorführen zu können. Daher nahm sie sich vor, in der Nacht Sternenschweif in seine Einhorngestalt zu verwandeln und mit ihm zur geheimen Lichtung zu fliegen. Die geheime Lichtung war ein magischer Ort, den nur Einhornfreunde kannten. Er lag im Wald versteckt, nicht weit von ihrem Zuhause entfernt. Normalerweise flogen Laura und Sternenschweif dorthin, um sich ungestört unterhalten zu können. Dann überlegten sie, wie sie anderen Menschen oder Tieren in Not helfen konnten. Das war nämlich die Aufgabe eines jeden Einhorns und seines Besitzers. Seit Laura auch Hüterin der Einhorngeheimnisse war, mussten sie zudem noch anderen Einhornfreunden helfen. Aber heute würden sie auf der geheimen Lichtung das Voltigieren üben.
    Doch die Mädchen in ihrem Wohnwagen wollten nicht so schnell einschlafen. Sie hatten sich viel zu erzählen und quatschten bis ewig in die Nacht hinein. Als es schon lange dunkel war und Laura endlich nur noch gleichmäßige Atemzüge um sich herum hörte, stand sie leise auf und formte ihre Bettdecke so, dass es auf den ersten Blick aussah, als würde sie fest schlafenddarunterliegen. So würde keines der anderen Mädchen Verdacht schöpfen, falls sie zwischendurch aufwachten. Dann schlich sich Laura nach draußen. Dort zog sie ihre Jeans und eine Kapuzenjacke über ihren Pyjama und ging zu Sternenschweif in den Stall. Er gab keinen Laut von sich, während sie ihn aus seiner Box herausführte. Doch gerade als sie sich auf den Weg machen wollten, hörten sie plötzlich das Knirschen von Kies. Es klang, als würde jemand über den Vorplatz laufen. In diesem Moment brach der Vollmond hinter den Wolken hervor und beleuchtete das Zirkusgelände spärlich. Im Halbdunkeln erkannte Laura eine Gestalt, die direkt auf den Wohnwagen zulief, in dem auch Max schlief. „Wer ist das denn?“, flüsterte Laura und sahSternenschweif besorgt an. Er verstand sie sofort und drängte auf den Wohnwagen zu. Laura lief neben ihm her. Als sie vor dem bunt gestreiften Wagen standen, lugte Laura vorsichtig durch das Fenster. Doch sie konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Im fahlen Mondschein erkannte sie die Umrisse von vier Jungen, die seelenruhig in ihren Betten schliefen, einer davon war Max. Buddy schlief bei den anderen Tieren in einer extra Hütte. Gerade wollte Laura sich abwenden, als ihr Blick an Paul hängen blieb. Er lag mit fest geschlossenen Augen in seinem Bett und ein Fuß schaute unter der Bettdecke hervor. Das war eigentlich nichts Außergewöhnliches, doch plötzlich stutzte Laura. Pauls Fuß steckte noch in einem Turnschuh. „Es war Paul“,flüsterte Laura verwundert und ein wenig erleichtert. „Er ist gerade über den Platz gelaufen.“

    Beruhigt gingen sie in den Wald, der direkt hinter dem Zirkusgelände begann. Als sie weit genug entfernt waren, sprach Laura im Schutz der Bäume den Verwandlungszauber:

    „Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.“

    Ein heller violetter Blitz flammte auf und dann stand Sternenschweif als strahlendweißes Einhorn vor ihr. Laura fiel ihm um den Hals. „Wie gefällt es dir im Zirkus der Träume ?“, fragte sie.
    „Es ist sehr schön“, antwortete Sternenschweif. „Findest du das Voltigieren auch so toll?“
    Laura nickte und schmiegte sich an ihn. „Ich hoffe aber, dass ich noch besser werde. Wenn ich nur nicht so unsicher wäre.“
    „Das ist doch normal am Anfang“, beruhigte Sternenschweif sie. „Komm, wir fliegen zur geheimen Lichtung und üben ein wenig.“
    Laura schwang sich auf seinen Rücken und mit einem gewaltigen Satz erhob Sternenschweif sich in die glitzernde Mondnacht. Zufrieden
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