Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenschweif 35 - Der silberne Stern

Sternenschweif 35 - Der silberne Stern

Titel: Sternenschweif 35 - Der silberne Stern
Autoren: Linda Chapman
Vom Netzwerk:
die Mitte.“
    „Und du meinst, dann ist der Silberstern gerettet?“, fragte Grace staunend.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Laura unsicher. Nachdenklich begann sie auf der Lichtung herumzuwandern. Grace folgte ihr. Laura spürte, dass sie mit Nachtwind auf der richtigen Spur war. Aber irgendetwas fehlte noch. Was war nur mit den Worten ‚in Freundschaft vereint‘ gemeint? Mystery hatte ja ganzrichtig eingewandt, dass die Einhörner untereinander nicht alle befreundet waren.
    Sie kamen an der Stelle mit der Zauberquelle vorbei und Laura riss eines der Schilfblätter ab, die dort wuchsen. Gedankenverloren schlang sie es zu einem Kreis.

    „Vielleicht geht es gar nicht darum, dass die Einhörner untereinander befreundet sind, sondern um die Freundschaft zwischen uns Menschen und ihnen?“, warf Grace plötzlich ein.
    „Auch das wäre möglich“, stimmte Laura ihr zu. „Schließlich wollten diese beiden ersten Einhörner die Kraft des Silbersterns erhalten, damit für alle Zeit Ponys verwandelt und die Freunde der Menschen werden können.“ Aber so richtig überzeugt war sie auch davon irgendwie nicht.
    „Ach, es ist wie verhext!“, rief sie und zerriss wütend das Schilfblatt in ihrer Hand. „Immer diese Fragen! Dauernd denken wir über diesen Spruch nach. Könnte es so sein? Oder ist vielleicht doch alles ganz anders? Warum konnten uns diese Einhörner nicht klar sagen, was wir zu tun haben? Es ist, als ob man im Nebel stochert. Man greift hierhin und dahin und bekommt doch nichts zu fassen!“
    Sternenschweif trat zu ihr und schnaubte beruhigend. „Ich weiß, was du meinst“, sagte er sanft. „Ich glaube, wir könnten noch stundenlang darüber nachdenken, aber es wird uns nicht weiterbringen. Wir müssen uns heute Nacht hier versammeln und einfach Verschiedenes ausprobieren. Alles andere hat keinen Sinn.“
    Laura holte tief Luft und straffte sich. „Du hast recht“, sagte sie. „Wir gehen nach Hause und ich sage den anderen Bescheid. Ich werde sie bitten, heute um Mitternacht hier zu sein. Dann werden wir ja sehen, was passiert.“

14

    Als Laura wieder nach Hause kam, saß die Familie bereits beim Abendessen.
    „Na, war es nett mit Grace?“, wollte Mrs Foster wissen.
    „Hm“, erwiderte Laura nur und setzte sich an ihren Platz. Während des Essens sprach sie kaum ein Wort. Ständig musste sie daran denken, was sie heute Nacht erwartete. Einmal sah sie, wie ihre Eltern sich einen ernsten Blick zuwarfen. Wahrscheinlich hatte Mrs Foster Lauras Vater von ihrer Vermutung berichtet,dass Laura unglücklich verliebt war. Beinahe hätte Laura gelächelt. Sollten sie ruhig denken, dass es so war, solange sie sie nur nicht mit irgendwelchen Fragen nervten.
    Gleich nach dem Abendessen rief Laura Julia, Ellen und Michael an und erzählte ihnen, was sie vorhatte. Alle drei konnten es kaum mehr erwarten. Würden sie heute Nacht tatsächlich den Silberstern retten? Sie versprachen, pünktlich um Mitternacht da zu sein.
    Laura ging früh zu Bett, doch die Minuten zogen sich endlos dahin. Ständig blickte sie auf den kleinen Wecker, dessen Zeiger sich im Schneckentempo zu bewegen schienen. Es wurde früh still im Haus, aber Laura wartete noch eine ganze Weile. Sie wollte sicher sein,dass ihre Mutter nicht noch einmal hereinkam, um nach ihr zu sehen. Vielleicht dachte sie, Laura könnte vor Liebeskummer nicht schlafen und läge schluchzend im Bett? Doch zum Glück blieb alles ruhig. Sie schlich nach draußen. Sternenschweif wartete bereits auf sie und folgte ihr zu den Bäumen am Rand der Koppel. Dort verwandelte sie ihn. Sie traute sich fast nicht, einen Blick in den Himmel zu werfen. Zu recht, denn der Silberstern war mittlerweile kaum noch zu erkennen. Die Zeit drängte.
    „Kann es losgehen?“, fragte Laura.
    „Ja“, antwortete Sternenschweif mit entschlossener Stimme und schwang sich in die Luft. „Heute ist die Nacht der Sternrettung, das weiß ich genau.“
    „Ja, hoffentlich“, war alles, was Laura herausbrachte. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was es bedeutete, wenn sie es nicht schafften.
    Schweigend legten sie den Weg zur geheimen Lichtung zurück. Sie waren die ersten, die dort ankamen. Laura setzte sich auf den umgefallenen Baumstamm, wo sie am liebsten saß, und blickte auf das sattgrüne Gras und die lilafarbenen Mondblumen. Glühwürmchen tanzten durch die Dunkelheit, ein sanfter Wind blies durch die Blätter und hier und da raschelte eine Maus durchs Laub. Alles war ganz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher