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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)
Autoren: Kenneth Oppel
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würden beide eine ruhige Hand brauchen, um das Schiff in der Balance zu halten.
    »Dr. Turgenev und Kate müssen jetzt die Augen des Schiffs sein. Bitte sofort melden, wenn wir uns zurück in Richtung Land bewegen.«
    Sie gingen jeweils zu einer Seite der Brücke und drückten ihre Nasen ans Fenster.
    »Fertig?«, fragte ich Tobias. »Jetzt!«
    Wir drückten den Abzug. Ich behielt den Druckanzeiger und gleichzeitig das Höhenmeter im Auge.
    »Stopp!«, sagte ich. Wir waren ein paar hundert Fuß gesunken. Die Starclimber drehte sich schnell, als der Wind wechselte.
    »Wie sieht’s aus?«, schrie ich.
    »Wir treiben nach Osten!«, sagte Kate.
    Das war ein Fortschritt, aber nicht genug.
    »Abzug, los!«, rief ich Tobias zu. »Stopp!«
    Es war ein verzwicktes Manöver. Wenn wir zu viel Hydrium abließen, würden wir zu schnell sinken.
    Ein kräftiger Windstoß traf seitlich die Starclimber und ließ uns wie ein Pendel schwingen. Dr. Turgenev stolperte und fiel hin. Wir waren nun bei etwa zehntausend Fuß und uns lief die Zeit davon.
    »Und jetzt, Kate?«
    »Ich glaube, du hast es geschafft! Wir treiben auf das Land zu!«
    »Wie weit entfernt?«
    »Kann ich nicht sagen, tut mir leid.«
    Ich eilte ans Fenster. Nach meiner Schätzung waren wir noch etwa zwanzig Meilen entfernt und ein kräftiger Wind trieb uns mit einem ziemlichen Tempo nach Süden. Sofern der Wind die Richtung nicht änderte, könnten wir uns innerhalb von Minuten über dem Land befinden. Die Starclimber schwankte.
    »Ich glaube, jetzt ich muss mich übergeben«, sagte Dr. Turgenev und tat das dann auch lautstark.
    Auch mein Magen schlingerte unangenehm, aber ich kämpfte dagegen an. Gerade jetzt durfte ich nicht schlapp machen.
    Fünftausend Fuß…
    »Wir sind über Land!«, schrie Kate glücklich.
    »Tobias«, sagte ich, »schau zu, ob du über Funk jemand erreichst. Sag ihnen, dass wir eine Notlandung machen!«
    »Gut«, sagte er und begann sofort, SOS zu senden. Ich wünschte, wir hätten unsere Koordinaten, die wir durchgeben könnten.
    »Das sieht sehr braun aus«, meinte Kate. »Ich sehe Straßen, Flüsse und massenhaft Felder. Ist das Weizen?«
    Aus dieser Höhe konnten wir das nicht erkennen, doch was wir sahen, war eindeutig Ackerland. Unser Abstieg vollzog sich beruhigend gemächlich.
    Bei tausend Fuß begann ich, nach einem möglichen Landeplatz Ausschau zu halten. Nach Süden wichen die Felder plötzlich einer blassbraunen Weite, die sich bis zum Horizont erstreckte.
    »Ist das… Wüste!?«, fragte Kate.
    Ich nahm ein Fernglas von einem Regal. »Du hast recht, das ist Sand«, sagte ich. »Dr. Turgenev, ich glaube kaum, dass das die Prärie ist.«
    Er war auf seinem Sitz zusammengesackt, den Kopf zwischen den Knien. »Sollte aber Prärie sein«, murmelte er.
    Über die Lautsprecher kam statisches Knistern und dann: »Was sind Ihre Koordinaten, bitte, Starclimber ?«
    »Wir haben keine Koordinaten«, sagte Tobias. »Wir sind gerade… äh… aus dem Weltraum zurückgekehrt. Können Sie uns sagen, wo wir sind?«
    »Ich glaube, ich sehe eine Pyramide«, sagte Kate.
    »Was?«, rief ich.
    Sie deutete hinunter. »Genau genommen sogar drei.«
    Ich brauchte kein Fernglas, um zu sehen, was sich da unmissverständlich aus dem Wüstensand erhob.
    »Wir sind über Ägypten!«, rief ich.
    »Ich habe Dezimalpunkt falsch gesetzt«, stöhnte Dr. Turgenev.
    In diesem Augenblick aber war mir nur wichtig, dass wir sicher unten aufsetzten. Gerade hatten wir die letzten Felder hinter uns gelassen. Nach meiner Schätzung würden wir ziemlich dicht bei den Pyramiden runterkommen.
    Erneut kam die spröde Stimme über den Lautsprecher. » Starclimber , hier ist Kairo Flughafen. Können Sie eine ungefähre Position durchgeben?«
    »Wir sind nördlich der großen Pyramiden«, sagte Tobias, »etwa…« Er blickte mich an und wartete auf meine Schätzung.
    »Zwei Meilen.«
    »Etwa zwei Meilen entfernt. Steuern nach Süden. Wir haben keinen Antrieb und treiben an Ballons. Machen Notlandung.«
    »Wir schicken sofort eine Rettungsmannschaft, Starclimber .«
    »Zweihundert Fuß!«, rief ich den anderen zu.
    Als wir über die Spitze der Cheopspyramide hinwegglitten, schien der Wind vollkommen abzuflauen. Nun konnten wir nichts mehr tun, als hoffen, dass wir an einer schönen sandigen Stelle aufkämen.
    »Das ist es jetzt!«, sagte ich. »Alle anschnallen, das wird heftig!«
    Kate streckte aufgeregt den Arm aus. »Wir sind schrecklich dicht an der Sphinx dran!«
    »Daran
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