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Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Titel: Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern
Autoren: Guido Seifert
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sicherstellte.
     
    *
     
    »Setzen Sie sich doch, Missie«, sagte Dana und wies auf den Besuchersessel vor ihrem Schreibtisch, Sie selbst platzierte sich hinter das schlichte Arbeitsmöbel ihres Bereitschaftsraums und legte die Hände auf der Tischplatte zusammen.
    Missie kam Danas Aufforderung nach und begann ohne Umschweife mit ihrem Anliegen.
    »Commodore Frost! So, wie es im Augenblick läuft, kann es nicht weitergehen! Ich musste bereits zwei Marines aus meiner Küche vertreiben!«
    »Sie sprechen von der Versorgungslage an Bord«, entgegnete Dana freundlich und nickte. »Sie ist sicher alles andere als optimal.«
    »Milde ausgedrückt, Ma’am!«
    Dana lächelte verkniffen und sah Missie an. Die Frau hatte ein wenig an Gewicht verloren, aber ihre rundlichen Formen wurden davon kaum beeinträchtigt. Nichts hatte sich dagegen an ihrem Gesicht geändert – es strahlte jene Resolutheit aus, die man von je her an ihr kannte.
    »Die Nahrungsmittelspender dieses Schiffes können bei Weitem nicht mit frischer und richtiger Nahrung konkurrieren«, fuhr sie fort. »Dies drückt merklich auf die Stimmung.«
    »Es ist wohl nicht zu ändern«, erklärte Dana.
    »Im Gegenteil!«
    »Was meinen Sie, Missie?«
    »Was ich meine? Ich meine, wir fliegen seit einem halben Jahr durch die Andromeda-Galaxie und lassen all die Planeten, die uns frisches Obst und Gemüse bieten könnten, links liegen!«
    »Vergessen Sie nicht, dass unser vordringliches Ziel …«
    »Ja, ja!«, unterbrach Missie. »Ich weiß, ich weiß. Wir müssen die Akoluthoren finden.«
    »Wenn es uns damit gelingt, die Galaxis zu retten, haben die Akoluthoren wohl doch eine etwas höhere Priorität als …«
    »Ich verlange ja nicht, dass wir die Suche abbrechen. Aber wenn wir Planeten nach Akoluthoren scannen, warum können wir bei diesen Gelegenheiten nicht schnell landen, um uns mit frischen Vorräten zu versorgen?«
    »Weil wir uns damit …«
    »Ich halte unser Vorgehen für ineffizient, Ma’am!«, wurde Dana erneut unterbrochen.
    »Ineffizient?«
    »Augenblicklich befinden wir uns in einer vier Wochen andauernden Phase, in der wir nicht das kleinste Akoluthörchen gefunden haben. Und so geht es vielleicht auch noch wochenlang weiter. Und wenn wir wieder mal ein Akoluthorum finden sollten, stochern wir danach vielleicht wiederum monatelang im Nichts herum. Die Stimmung der Crew sinkt, und sie wird durch Einheitskost weiter verschlechtert. Irgendwann wird der Zeitverlust, der durch ausgebrannte Crewmitglieder entsteht, schwerer wiegen als der Zeitverlust, den wir durch Nahrungssuche erleiden würden.«
    »Ich bin beeindruckt«, gab Dana zu.
    Missie schnaufte und lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen im Sessel zurück.
    »Sie unterschätzen allerdings die Risiken«, erklärte Dana. »Wir sind in einer fremden Galaxie auf uns allein gestellt. Jede Landung auf uns völlig unbekannten Planeten stellt ein beachtliches Risiko dar.«
    »Überwiegt es die Risiken, die entstehen, wenn irgendwann die Crew das kriegt, was man früher als Raumkoller bezeichnet hat?«
    Dana nickte. »Wir befinden uns augenblicklich in einer Situation, in der wir tatsächlich etwas Zeit erübrigen können. Es wird wohl noch ein wenig dauern, bis Taro zurückkommt, und die STERNENFAUST befindet sich hier im System M31-00098 in Warteposition. Ich bin geneigt, Ihrem Vorschlag zu folgen, Missie.«
    »Na, wunderbar!«, rief Missie ohne jeglichen Anflug von Sarkasmus. »Ich habe mir auch schon genau überlegt, wie wir die Vorräte am besten verstauen. Wir könnten einen der ungenutzten Frachträume im Außenbereich des Schiffes nehmen und die Heizung dort einfach so spärlich laufen lassen, dass er automatisch zum Kühlraum wird.«
    »Nur nicht so voreilig, Missie. Voraussetzung ist, dass der einzig infrage kommende Himmelskörper, nämlich der Mond des Gasriesen M31-00098-C, uns verträgliche Kost liefern kann. Und dass wir diese Pflanzen auch problemlos ernten können. Und dass es überhaupt erntereife Früchte gibt.«
    »Versteht sich, Ma’am.«
    »Dann wäre das wohl alles«, sagte Dana und wollte sich bereits erheben, als Missie sie unterbrach.
    »Wir könnten noch mehr tun!«
    »Noch mehr?«
    »Ich habe mir überlegt, einen der anderen Frachträume zu einer Großküche umzubauen. Und wir bräuchten auch nur wenig Personal aus anderen Bereichen abzuziehen, wenn Commander Black Fox oder Lieutenant Jefferson eine robotische Teilautomatisation hinbekämen …«
    »Nun mal langsam
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