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Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt

Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt

Titel: Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt
Autoren: Michelle Stern
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Mulcahy als wissenschaftlicher Berater an.« Sie wandte sich an Taro. »Ich nehme an, Taro, auch Sie möchten mit auf den Planeten, um nach dem Verbleib des Akoluthorums zu forschen?«
    »Ich habe es den Ankrilen auf Dardelion versprochen«, sagte Taro schlicht, als wären damit weitere Erklärungen hinfällig.
    Die Commodore schien das ähnlich zu sehen. »Gut. Halten Sie sich an Bruder William. Der Eistunnel weist auf intelligentes Leben hin. Sollte es zu einem Fremdkontakt kommen, ist Ihre Anwesenheit mehr als erwünscht.«
     
    *
     
    Feinde. Sie nähern sich rasch. Der Gedanke war plötzlich da, wie das Echo einer verwehenden Stimme. Pranur erwachte aus seiner Starre. Er brauchte einen Moment, um wieder ganz zu sich zu kommen.
    Die Stimme hatte ihn noch nie getrogen. Sie gehörte einem Wesen, das kaum noch einen Geist besaß und dennoch seine Aufgabe erfüllte, treu wie die Gezeitenströmung. Die Warnung war ausgesprochen. Es war wieder so weit. Maßnahmen mussten ergriffen werden.
    Er wusste, was er zu tun hatte. Feinde gehörten eliminiert. Kompromisslos. Erst wenn Pranur sie ausgelöscht hatte, konnte er weiter ruhen und von dem träumen, was ihm einst Glück bedeutet hatte. Doch nun musste er handeln, ohne Rücksicht auf den Gegner und sich selbst. Konzentriert fühlte Pranur das wabernde Schmatzen, das ihn einhüllte, und bereitete sich auf den Schmerz vor. Auf seinem Körper glühte ein Band aus roter Lava. Die Qual begann.
     
    *
     
    Dana legte hinter dem Rücken die Hände ineinander und sah über die Brücke hinweg zum Hauptschirm. Das Shuttle erreichte soeben die grünweiße Oberfläche und schien durch die hohe Rückstrahlung zu flimmern. Die Albedo des Planeten war durch die Eiskruste ungewöhnlich hoch. Das Bild verdunkelte automatisch um mehrere Nuancen.
    »Commodore«, unterbrach die Stimme von Commander Jake Austen ihre Gedanken. Das begeisterte Funkeln seiner grünblauen Augen war einem besorgten Ausdruck gewichen. »Ich habe eine Ortung. Die STERNENFAUST wird von einer eine Art Partikelschauer getroffen.«
    »Ein Partikel-Schauer?«, fragte Dana nach. »Kommt er vom Planeten?«
    »Der Richtungsvektor in Bezug auf die Lee-Cooper-Entropie deutet darauf hin, aber der Ausgangspunkt lässt sich nicht absolut bestimmen. Die Zusammensetzung des Materials gibt Rätsel auf. Was auch immer es ist, kann nicht von der Planetenoberfläche stammen.«
    »Nehmen Sie weitere Messungen vor!«
    »Ich tue mein Bestes, aber …« Commander Austen biss sich auf die Unterlippe. Sein sommersprossiges Gesicht wirkte ungewohnt ernst.
    Dana sah ihn unverwandt an. »Aber Sie wissen nicht, ob es in dieser Galaxie vielleicht noch mehr Dinge gibt, die wir nicht anmessen können?«
    »Ja, Ma’am.«
    Dana wartete angespannt, ob es irgendwo im Schiff eine Alarmmeldung gab. Doch alles blieb ruhig. Sie schloss die Augen. Schon lange war sie nicht mehr im Trainingsraum gewesen, um ihre innere Anspannung an einem Sandsack auszulassen oder einen Kendo-Stock zu schwingen. Die Übungssäle waren derart überfüllt, dass es ihr egoistisch vorgekommen wäre, einen Raum für sich zu blockieren. Auch wenn ihr das als Kommandantin zustand. Sich mitten unter die Marines zu mischen, kam nicht infrage.
    »Nichts«, sagte Commander Austen nach einer Weile. »Was auch immer es war, es ist aus der Ortung verschwunden.«
    Dann wollen wir hoffen, dass es auch verschwunden bleibt , dachte Dana, behielt den Gedanken jedoch für sich.
     
    *
     
    William drückte den Ärmelstoff seiner Kutte in der Hand zusammen. Im Shuttle herrschte teils andächtiges, teils angespanntes Schweigen. Die Mitglieder des Fire-Teams unter Major Terry Mortimer saßen mit aufrechtem Oberkörper und aufmerksamen Gesichtern in ihren Sitzen. Während ihre Blicke kaum merklich Armband-Koms und Bildschirme der SF-4 streiften, gingen die Blicke der Wissenschaftler ganz offen hin und her. Der Mund von Forscherin Mary Halova stand ein Stückchen offen, ihre Augen wirkten groß und erstaunt.
    Dr. Perloff tippte nervös auf sein Kom.
    Der Eisriese füllte schon lange die Außenoptiken. Was aus der Ferne wie zarte Linien im Wassereis gewirkt hatte, wurde zu Vertiefungen von bis zu zweihundert Metern. Williams Blicke wanderten an den Adern und Kratern entlang, hinein in Schluchten mit seltsam grünglühenden Schlünden. Vernarbt und zerschunden strahlte die Kruste blendend hell, in einer eigenen Art von Schönheit und Mystik.
    William war, als höre er zu diesem Anblick die leise
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