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Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt

Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt

Titel: Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt
Autoren: Michelle Stern
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Orchestermusik der »SpaceMelodies«.
    Neben ihm saß Taro, konzentriert wie ein Mitbruder. Er musste durch eine umfassende Ausbildung gegangen sein. Taro hatte von den Eponen erzählt und dem Wettkampf, bei der er seinen Heros-Eponen erlangt hatte. Und er hatte erwähnt, dass er sich im Nullum befunden hatte, um ein Ankrile zu werden. Was sich genau dahinter verbarg, hatte Taro nicht vermitteln können, sei es, weil ihm dafür die Worte fehlten, oder weil so etwas wie das Nullum nicht erklärt werden konnte.
    William begegnete dem Blick von Private Darjeli. Im Gegensatz zu anderen war ihr Helmvisier bereits geschlossen. Sie wirkte verlegen und hielt seinem Blick nicht lange stand.
    An ihrer Seite duckte sich Private Shiro. Aufgrund seiner Abstammung von Prokyon und der damit verbundenen Körpergröße und Muskelbreite war er oftmals gezwungen, sich klein zu machen.
    Sie glitten tiefer und bremsten ab. In seinem Magen spürte William trotz Andruckabsorber ein flaues Gefühl. Das Metallplättchen in der Brusttasche unter dem Schutzanzug strahlte Kühle aus. Anscheinend wirkte er in diesem Moment nicht glücklich, denn Captain Mulcahy nickte ihm aufmunternd zu. Seine graublauen Augen und die entspannt wirkenden Züge strahlten Souveränität und Sicherheit aus.
    Das Shuttle flog eine Schleife, ehe es mit stark verringerter Geschwindigkeit in den breiten Tunnel eintauchte. William betastete flüchtig seinen Helm. Schon lange hatte er keinen schweren Schutzanzug mehr getragen, doch im Wasser, bei hohem Druck, würde dieses Meisterwerk Far Horizons überlebenswichtig sein.
    Er griff nach den Handschuhen, die an je einer Seite am Ärmel des Anzugs befestigt waren und sich nach dem Anziehen automatisch hermetisch verankerten.
    »Wie tief ist der Tunnel?«, unterbrach William die Stille.
    Captain Mulcahys Antwort kam prompt. »Etwa dreißig Kilometer.«
    William schauderte. Dreißig Kilometer Eis, in der klirrenden Kälte hart wie Stein geworden, würden über seinem Kopf liegen. Das war, als würde er tief in ein Bergwerk vorstoßen. Ein unheimlicher Gedanke.
    Taro schien es nicht zu bekümmern. Er wirkte auf William beeindruckt, aber nicht ängstlich.
    Sie schwiegen erneut. William betrachtete die glatte Tunnelwand, in der nur hin und wieder grüne Ablagerungen im Licht des Shuttles aufleuchteten.
    Sie stiegen rasch tiefer, bremsten noch weiter ab und tauchten in das Meer ein. Das Shuttle verwandelte sich unvermittelt vom Raumfahrzeug zum U-Boot.
    Der Antrieb wechselte auf die modifizierte Variante. Soweit William dem Einsatz-Datenpad entnommen hatte, war der Ozean auch an der Eisgrenze erstaunlich warm. Gezeitenströmungen verteilten die Hitze aus dem Inneren und leiteten sie bis zum Eis ab.
    Es gab einen kaum zu spürenden Ruck, als das Shuttle in das smaragdgrüne Wasser glitt und wie ein Stein weiter in die pechschwarze Tiefe sank.
    Lieutenant Gerard Rodin meldete sich von der Steuerung. Seine tiefe, leicht polternde Stimme füllte den Innenraum. Durch das weit hinten gerollte »R« klang seine Herkunft aus der Subregion Frankreich durch. »Captain, wir können inzwischen verschiedene Lebensformen anmessen. Es gibt fischähnliche Tiere. Das Größte misst sechzig Zentimeter in der Länge. Nichts, was uns gefährlich werden könnte. Die dunklen Wolken auf den Schirmen scheinen eine Art Plankton zu sein. Kleinsttiere und Pflanzen, die mit der Strömung treiben. Ich setze einen Sammel-Bot mit Sonde ab und lasse für die Wissenschaftler Proben entnehmen.«
    »Gut. Halten Sie weiter die Augen auf, Lieutenant.«
    Die Außenoptiken zoomten Bilder von skurrilen Geschöpfen auf einen kleinen Schirm oberhalb von Williams gegenüberliegendem Sitz. Ein schlangenähnliches Wesen, das sich in der Mitte teilte und damit aussah wie zwei zusammengewachsene Schlangen, bewegte sich in Wellenbewegungen fort. An seinem hinteren Ende glühte ein roter Lichtpunkt. Vielleicht lockte es damit Futter an.
    Zwei Geschöpfe, die wie winzige Pfannkuchen wirkten, aber anders als Rochen nach beiden Seiten verschieden hohe Ausstülpungen zeigten, flatterten durch das Bild. Hinter ihnen jagte ein Tier her, das an eine Fledermaus erinnerte.
    William beobachtete, wie die Pfannkuchen sich in vier Teile zerrissen. Eins der Teile schnappte sich die Fledermaus-Kreatur und schwang mit der Beute davon, als würde sie im Wasser fliegen. Fasziniert erkannte William, dass alle drei übrig gebliebenen Teile sich noch bewegten.
    Sie passierten eine Wand aus
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