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Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Titel: Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne
Autoren: Gerry Haynaly & Dennis Mathiak
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gleich wieder ran. Aber tu mir einen Gefallen!«
    Joelle sah im Gehen noch einmal zurück und schüttelte den Kopf. Wider Erwarten schwieg Selma tatsächlich und beließ es bei ihrem obligatorischen Zwinkern. Stattdessen leuchtete kurz darauf eine Textnachricht auf ihrem Pad auf.
    Träum nächstes Mal lieber von deinem Max. Dana Frost scheint dich zu sehr zu verstören.
     
    *
     
    Als Joelle die Brücke betrat, stand Max bereits an seinem Kommunikationspult und tippte Befehle auf der Touchscreenkonsole ein. Er sah auf, als das Zentralschott hinter ihr zufuhr.
    Der Blick aus seinen dunklen Augen ließ sie innerlich aufseufzen. Er nahm es ihr übel, dass sie seine Einladung zum gemeinsamen Frühstück ausgeschlagen und stattdessen etwas Zeit mit ihrer besten Freundin verbracht hatte. Sie hatte versucht, ihm zu erklären, dass Selma eine der letzten echten Freundinnen war, die ihr nach der Großen Leere noch geblieben waren.
    Der betont unbeteiligte Blick von Max, mit dem er sich von ihr abwandte, um auf seine Konsole zu starren, war unmissverständlich. Hätte Max ihr eine lange Nase gemacht, wäre er subtiler gewesen.
    Sie liebte ihn wirklich; das hatte sie in den letzten Tagen immer intensiver gespürt; die zaghafte Zuneigung war zur echten Liebe gewachsen, und das, was sie gemeinsam durchlebt hatten, hatte sie nur noch mehr zusammengeschweißt.
    Doch manchmal klammerte er und war übertrieben schnell verstimmt, wenn sie auch einmal Zeit für sich brauchte. Nach ihrer Schicht würden sie einige ernste Worte miteinander wechseln müssen, sollte ihre Beziehung nicht irgendwann an diesem Mist scheitern.
    »Lieutenant Sobritzky meldet sich zum Dienst, Captain.« Sie salutierte vor Captain Mulcahy, der auf dem leicht erhöhten Sitz des Kommandanten im Zentrum der Brücke saß.
    Mulcahy sah von seiner Konsole auf und nickte ihr zu. »Guten Tag, Lieutenant. Ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn Lieutenant Briggs Ihnen auf Ihrer Schicht etwas Gesellschaft leistet.«
    Joelle schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht, Sir. Er sieht mir ja bereits seit seiner Ankunft auf der STERNENFAUST über die Schulter, um die Navigation im HD-Raum kennenzulernen.«
    Mulcahy nickte erneut. »Wir werden uns in den nächsten Stunden noch im Schleichflug befinden. Wir sind noch immer dabei, die von Romana Hel’gara vorgeschlagenen Modifikationen der Ortungssysteme durchzuführen. Ich möchte, dass Sie diese Zeit nutzen, um noch einmal den Vorgang eines kurzen HD-Manövers theoretisch mit Lieutenant Briggs durchzugehen. Damit er bestens vorbereitet ist.«
    »Vorbereitet?«, fragte Joelle und musste sich zwingen, nicht die Augenbrauen hochzuziehen.
    Der Captain nickte. »Commodore Frost denkt, er wäre mittlerweile so weit, ein erstes HD-Raum-Manöver durchzuführen. Natürlich unter Ihrer Aufsicht. Stimmen Sie dieser Einschätzung zu?«
    »Bedingt, Sir. Ich denke, Lieutenant Briggs benötigt noch einige Zeit der Einarbeitung.«
    Captain Mulcahy wiegte den Kopf. »Commodore Frost hingegen ist der Meinung, dass seine Einlernphase nicht mehr lange andauern sollte und er aktive Erfahrungen braucht. Wir brauchen jeden Mann in unserer außergewöhnlichen Situation.«
    Mulcahy verzog während seiner kurzen Denkpause keine Miene. Wie üblich.
    Doch Joelle hatte sehr gut verstanden. Wenn ihr oder ihren zwei Stellvertretern etwas zustieß, benötigte die STERNENFAUST jemanden, der bei der Navigation des Schiffes einspringen konnte. »Ich verstehe, Sir.«
    Der Captain nickte ihr zu. Seine Lippen bildeten eine leicht geschwungene Linie. Joelle fragte sich stets, ob sie zum Lächeln überhaupt taugten. »Sie können wegtreten.«
    »Danke, Sir.« Sie ging zu ihrer Navigatoren-Liege im vorderen Bereich des ovalen Raumes.
    »Commander Brooks!« Das war Mulcahys Stimme.
    »Ähm … ja, Sir?« Joelle musste schmunzeln. Sie kannte diesen Tonfall, in den Max immer dann verfiel, wenn er sich ertappt fühlte. Was hatte er getan? Ihr hinterhergesehen, statt konzentriert zu arbeiten, wie es eigentlich seine Art war?
    »Sie scheinen mir recht unkonzentriert. Alles in Ordnung bei Ihnen?«
    »Ja, Sir! Keine Probleme. Ich war nur gerade … in Gedanken versunken.«
    Schlechte Ausrede, Schatz! , dachte Joelle. Beinahe tat er ihr leid, obwohl er sich heute so daneben benahm. So etwas hört Mister Hundert Prozent gar nicht gerne.
    »… wegen einer Methode, mit der ich unsere passive Ortung auf fremdartige Kommunikationsfrequenzen optimieren könnte.«
    »Aha. Ich hoffe, Sie
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