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Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Titel: Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne
Autoren: Gerry Haynaly & Dennis Mathiak
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warfen sich zu Boden. Die Gyaan pressten ihre formvariablen Leiber ebenfalls gegen das von Algen bedeckte Gestein.
    Die Spitzen der Fangarme schlugen an die Wände und die Decke. Wieder prasselten Steine auf die Gruppe herab.
    »Taro!«, schrie Joelle, obwohl der Karolaner direkt neben ihr lag. »Glaubst du, du kannst dem Ankrilen und Nautia zu Hilfe eilen?«
    »Ich … weiß es nicht.« Die Panik war ihm ins Gesicht geschrieben. Das erkannte Joelle trotz der fremdartigen Mimik.
    Tränen schossen ihr in die Augen, als der Tenebrikoner erneut »zuschlug«. Rasender Schmerz fuhr ihr über die Schläfen, den Nacken hinauf, in den Kopf.
    Sie schrie.
    Die Marines eröffneten das Feuer. Anders als auf der STERNENFAUST schienen sie das Wesen damit zu schwächen. Doch das allein genügte nicht. Tenebrikoner konnten – wie sie von Taro wussten – nur mit mentalen Kräften besiegt werden. Zumindest hatten sie bislang keine rein physikalische Waffe finden können, die etwas gegen Tenebrikoner ausrichtete.
    »Es … ist … unsere letzte … Chance«, presste Joelle zwischen den Zähnen hervor. »Bitte!«
    Einen Moment lang starrte Taro sie an.
    Dann griff er nach dem Gauss-Gewehr von Private Becket. Der Marine zögerte.
    »Geben Sie es ihm«, forderte Yefimov den Mann auf.
    Becket zögerte. »Was soll er mit der Waffe schon anderes ausrichten können als ich?«, sagte er.
    »Glauben Sie mir«, erklärte Turanagi. »Er kann es.«
    Taro schloss die Augen und schien sich zu konzentrieren. Schweiß und Tränen perlten Taros Gesicht hinab.
    Sein Umhang schien kurz aufzuleuchten.
    Joelle starrte den Riesen-Gyaan an, der nun schlaff auf dem Boden lag. Die Haut zuckte nur hier und da.
    Der Tenebrikoner holte mit seiner Pranke aus, an der sich mehrere spitze Krallen befanden.
    In diesem Moment feuerte Taro ab.
    Der Gauss-Strahl bohrte sich durch den Fels. Geröll rutschte nach, und der Boden begann zu vibrieren. Joelle befürchtete, das Abfeuern der Waffe könne eine Kettenreaktion auslösen und sie alle bei lebendigem Leib begraben.
    Doch dieser Gauss-Strahl war anders. Er ging in gleißende Lichtblitze über, der die Halle hell erstrahlen ließ.
    Joelle spürte augenblicklich tiefe Erleichterung. So als sei auf einen Schlag eine bedrohliche Aura zurückgedrängt worden.
    Als die Sicht wieder klar wurde, konnte man sehen, dass der Gauss-Strahl den Tenebrikoner an die Wand geschleudert und dort zerschmettert hatte.
    Taro fiel erschöpft nach hinten. Der Captain fing den jungen Karolaner geistesgegenwärtig auf und legte ihn vorsichtig auf den Boden.
    Joelle hörte noch aus weiter Ferne, wie Mulcahy besorgt fragte, was los sei. »Er ist nur erschöpft«, ertönte die Stimme von Turanagi.
    Die Welt begann sich um Joelle zu drehen. Sie klammerte sich an das glitschige Gestein. Für einen kurzen Moment tauchte sie ein in das Gefühl einer Ohnmacht.
    Als sie sich blinzelnd zusammenriss, erkannte sie, dass der Tenebrikoner tot war.
    Doch auch der riesige Gyaan, den Nautia als Hehl bezeichnet hatte, lebte offenbar nicht mehr.
    Dann schien Nautia zu materialisieren. Erst blass und durchscheinend, dann immer reeller kehrte sie ins Hier und Jetzt zurück.
    »Taro«, sagte Captain Mulcahy. »Können Sie diesem Ankrilen helfen?«, wollte er wissen. »So wie Sie es bei Private Scott, Kreiß und McLaren getan haben?«
    Taro schüttelte sanft den Kopf. »Der Ankrile lag schon im Sterben, bevor er von dem Tenebrikoner angegriffen worden war.«
    Nautias Mutter zog sich mit letzter Kraft auf ihre Tochter zu.
    »Nautia«, erklang es technischnüchtern aus dem Lautsprecher ihres Translators. Doch Joelle erkannte die Verzweiflung in der Stimme.
    Da erst bemerkte sie, wie das Mädchen sich wand. Die Tentakel verkrampften. Ein leuchtendes Etwas schlang sich um ihren Leib.
    Es ziepte und zerrte unter Joelles Schädeldecke.
    Endlich verknüpfte ihr träger Verstand die Eindrücke. Nautia trug das Akoluthorum, doch ihr Körper war dazu nicht in der Lage. Das Amulett schien der Gyaan die Energie zu entziehen.
    Joelle erhob sich auf alle viere und kroch auf das ungleiche Trio zu. Ihre Glieder waren taub und zitterten. Doch sie musste Nautia erreichen, bevor das Akoluthorum sie umbrachte. Die beiden waren nicht füreinander bestimmt. Die Strahlung des Gestirns hatte das Akoluthorum irgendwie verändert. Nautia würde dem Wahnsinn verfallen, so wie andere, die ungeschützt in den HD-Raum blickten.
    Mit letzter Kraft gelangte Joelle bei den Dreien an. Die Mutter
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