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Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Titel: Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne
Autoren: Gerry Haynaly & Dennis Mathiak
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kamen ihr dichtauf nach, die Nadler gezückt und an ihr vorbei nach vorn gerichtet.
    Nach wenigen Metern ging es wieder an einer Leiter im Gestein aufwärts.
    Mit wenigen Armbewegungen stieß sie sich an den Stufen ab und tauchte auf. Vor einer Steinmauer hockte Ulesi und erwartete Joelle. Mit einem Armtentakel winkte er sie herbei.
    »Hier sind sie!«
    Joelle trat zu ihm. Mehrere Felsblöcke waren zu einer Mauer gestapelt. Sie leuchtete durch eine Öffnung, lugte hindurch und erkannte Nautia, die sich an eine größere, ausgezehrt daliegende Gyaan schmiegte. Dies musste ihre Mutter sein.
    »Okay«, sagte Captain Mulcahy. Wasser tropfte von den Panzerplatten ihrer Anzüge. »Kraftverstärker aktivieren. Wir müssen die Fremden befreien.«
     
    *
     
    Die von den Helmscheinwerfern der Menschen angestrahlte Decke spiegelte sich in den Pfützen auf dem Boden. Die Torbögen und Steinquader sahen aus, als wären sie schon einmal an ihnen vorbeigegangen, aber Nautia wusste, dass dies nicht sein konnte. Hier sah einfach alles gleich aus.
    Wie viele Etagen befanden sie sich nun schon unter Tage? Nautia hatte längst aufgehört, die Stufen zu zählen.
    Vor ihr stapfte Jefi-Moff. Er hatte sich ihre Mutter über die Schulter gelegt, da sie noch immer nicht zu Bewusstsein gekommen war. Den anderen Forschern der ersten Gruppe, die sie aus dem steinernen Gefängnis befreit hatten, ging es nicht besser. Ihre Arme und Beine pendelten von den Schultern ihrer Träger.
    Nautia wunderte sich zum wiederholten Male, wie sie die Gefangenen überhaupt gefunden hatte.
    Vor Nautia flimmerte die Luft. Ein tiefes Röhren kam aus der Richtung, in die sie gingen, und ließ die feuchte Luft vibrieren.
    Jefi-Moff blieb stehen und hob die Faust.
    Der ganze Trupp stoppte und lauschte, ob das Geräusch ein zweites Mal erklang.
    Da war es wieder: wie das Rufen eines Tatkas, jedoch mit einer trillernden und – zwitschernden? – Melodie.
    »Das sind Hilferufe«, sagte Nautia, obwohl sie nicht wusste, woher diese Erkenntnis gekommen war.
    »Bist du sicher?«, fragte Tscho-El, als der schaurige Ruf erneut durch die Gänge hallte.
    »Nein.«
    »Solange es nicht die Tenebrikoner sind«, sagte Jefi-Moff.
    Ein lautes Stöhnen übertönte die fernen Hilferufe.
    Nautia schaute nach oben. Neharia, deren Kopf schlaff auf der Seite gelegen hatte, öffnete mühsam die Augen.
    »Mutter!«
    »N… Nautia«, sagte sie noch sichtlich geschwächt. »Was tust du hier?«
    Was war das für eine sinnlose Frage?
    »Dich retten«, sagte Nautia stolz, aber die langsam die Arme ihrer Mutter entlanglaufenden rosafarbenen Linien zeigten, dass sie ihr nicht glaubte.
    Eine letzte rosa Linie lief sanft aus. Mutter schien die Menschen erst jetzt zu bemerken. Sie drehte den Kopf zur Seite, wo Jefi-Moffs Helm war.
    Auch der Kämpfer bewegte seinen Kopf, bis Mutter in seine Augen blicken konnte.
    »Und … das … sind?«, stotterte Mutter.
    »Menschen«, sagte Nautia. »Sie haben dich und die anderen aus eurem Gefängnis befreit.«
    Mutter musterte die Truppe aus Gyaan und Menschen; auch die auf der anderen Gangseite entgingen ihrem Blick nicht.
    »Aber wir sind nicht auf dem Weg zur Oberwelt«, stellte sie fest.
    »Die Menschen …«, begann Nautia.
    »Wir suchen nach einem Amulett, das man Akoluthorum nennt«, unterbrach sie Tscho-El.
    Danke , dachte Nautia. Ich hätte es nicht besser erklären können.
    »Dieses Ako… das soll hier sein?«, fragte Mutter. »Hier ist …«
    Das unheimliche Röhren hallte von den Wänden. Mutter zuckte zusammen.
    »Ich weiß weder etwas von einem Amulett noch weiß ich, ob es hier ist«, sagte sie. Langsam hob sie einen zitternden Arm in die Richtung, aus der die Laute kamen. »Aber eines weiß ich ganz bestimmt: Das ist unser Häscher, der dort um Hilfe ruft!«
    »Was?« Nautia war sprachlos.
    »Wer ist es?«, rief Tscho-El, um im gleichen Augenblick mit schmerzverzerrtem Gesicht die Arme an den Kopf zu pressen. Die fünf kleinen Tentakel an den Enden ihrer Arme verschwanden unter ihrem Helm.
    Mutter ließ traurige Muster über ihre Haut streifen.
    »Ich habe ihn nie gesehen«, sagte sie. »Er hat uns betäubt und dann verschleppt.«
     
    *
     
    »Sie haben es gehört«, sagte Captain Mulcahy!
    »Wir müssen trotzdem dort hin!« Joelle konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. »Das Amulett …«
    »Das reicht«, sagte Mulcahy. »Wir ziehen uns zurück!«
    »Doch nicht so nah vor dem Ziel!«, flehte Joelle.
    »Sie können nicht mehr klar
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