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Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Titel: Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!
Autoren: Thomas Höhl
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ebenfalls ihren Nadler gezogen, doch das war gar nicht mehr notwendig. Es waren bereits alle Nadler sämtlicher Marines auf Commander van Deyk gerichtet. Ein Schuss hatte seinen Arm getroffen, sodass er seinen Nadler hatte fallen lassen.
    »Was soll denn das?«, sagte Dana. »Wollten Sie wirklich Mrs. Rousek erschießen, damit sie nicht sagen kann, dass Sie der Mörder sind? Das hätte sie ja wohl auch nicht entlastet.«
    »Sie irren, Captain«, grinste Stephan van Deyk. Dana lief ein Schauer über den Rücken. Es war das typische Grinsen, das sie seit Jahren von ihrem I.O. kannte. Und doch war er es offensichtlich nicht. »Ich wollte Sie erschießen, Captain. Es wäre meine letzte große Tat gewesen.«
    Dana schloss schmerzhaft die Augen. »Sergeant Telford«, sagte sie, ohne den Marine oder van Deyk anzusehen. »Bringen Sie diesen Mann in die Arrestzelle.«
    »Aye, Ma’am«, erklärte der hünenhafte Marine, wahrscheinlich der Einzige an Bord der STERNENFAUST, neben dem Stephan van Deyk schmächtig aussah.
    Dann wandte sich Dana an Saxana I. Rousek.
    Die Genetic-Wissenschaftlerin mit der blauen Hautfarbe hielt die Plakette hoch: »Hier ist in winziger Schrift eine Kratzspur auf der Plakette, die man nur im Mikrobereich sehen kann. Doktor Sparker muss den Satz ›Stephan van Deyk ist der Mörder‹ mit einem Touchfeld-Bedienstick auf die Plakette geritzt haben.«
    Dana nickte. »Sie muss gehofft haben, dass man Ihnen die Plakette zurückgibt und Sie den Text mithilfe Ihrer erweiterten Sicht erkennen würden.«
    »Doch wie konnte sie so eine winzige Schrift verwenden?«, fragte Saxana I. Rousek und starrte noch immer fasziniert auf die Plakette. »Die Buchstaben sind nicht größer als ein Millimeter.«
    »Sie erinnern sich sicher an das winzige Metallkästchen an ihrer linken Schläfe«, erklärte Dana, und Saxana I. Rousek nickte. »Es war ein Neuralimplantat, mit dessen Hilfe sie über ihre Augenbewegungen Bewegungsmuster einprogrammieren und dann zielgesteuert mechanische Handgriffe ausüben konnte. Bevor Commander van Deyk sie ermordete, muss sie ihrem Interface die Aufgabe übertragen haben, diesen Satz auf die Plakette zu kritzeln. Für einen Beobachter sah es aus, als würden nur ihre Hände zittern. Doch in Wahrheit kratzte sie mit ihrem Bedienstick auf der Plakette herum und hinterließ dabei den Satz, der für gewöhnliche Augen nicht sichtbar ist.«
    »Selbst im Angesicht des Todes war sie genial«, sagte Saxana I. Rousek nachdenklich.
    Dana gab darauf keine Antwort. »Ich wünsche Ihnen alles Gute«, sagte sie nur. »Unsere gemeinsame Reise endet hier.«
     
    *
     
    Erneut spürte Dana einen Stich im Magen, als sie den Mann, der exakt wie ihr Erster Offizier aussah, anblickte. Van Deyk grinste. Er grinste, wie er immer gegrinst hatte.
    Der Klon befand sich in der Krankenstation. Fesselfelder fixierten ihn an eine Liege, und alle möglichen Scanner sammelten seine Daten und Körperwerte.
    »Sie haben sicher viele Fragen«, sagte der Mann, der wie Stephan van Deyk aussah. »Ich habe nur eine: Seit wann wussten Sie es?«
    Dana überlegte, ob sie diesem Wesen etwas sagen sollte. Ob sie überhaupt mit ihm ein Gespräch führen wollte.
    Doch dann nickte sie nur und sagte: »Seit unserem Gespräch über die Rettung der Kridan.«
    Der Gefangene hob die Augenbrauen. »Ernsthaft?«
    Dana lächelte kalt. »Der echte Stephan van Deyk hätte niemals bereut, diese Kridan gerettet zu haben. Er hätte nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, was aus seinem Ruf, seinem Andenken geworden wäre, wäre sein Versuch, die Kridan zu retten, gescheitert.«
    »Seit diesem Zeitpunkt wussten Sie es also?«, spottete der Fremde. »Und dennoch ließen Sie mich gewähren?«
    »Oh, ich wusste es keineswegs. Ich war nur irritiert. Leider habe ich nicht früher auf meinen Instinkt gehört, sonst wäre Doktor Sparker vielleicht noch am Leben. Doch nach Dr. Sparkers Tod und Ihrem lachhaften Versuch, mich von der Schuld von Commander Mutawesi überzeugen zu wollen, gab es für mich keinen Zweifel mehr. Ich habe umgehend die Marines angewiesen, Sie ständig im Auge zu behalten. Wenn Ihre Hände auch nur in die Nähe eines Nadlers kommen würden, sollte man Ihnen die Waffe sofort aus der Hand schießen.«
    »Ich habe Sie unterschätzt«, sagte der Fremde. »Das passiert mir nicht noch einmal.«
    Dana schüttelte den Kopf. »Sie werden gar nichts mehr tun. Sie werden in den tiefsten Bunker von Far Horizon gebracht, und dort wird man
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