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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor
Autoren: John Norman
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    Ich, Tarl Cabot, ehemaliger Erdenbürger, bin den Pri e sterkönigen Gors bekannt.
    Es geschah gegen Ende des Monats der En ’ Kara im 10 . 117 . Jahr seit Gründung der Stadt Ar, daß ich den Saal der Priesterkönige im Sardargebirge des Planeten Gor, der Gegenerde, erreichte.
    Vier Tage zuvor war ich auf dem Rücken meines Tarn, meines riesigen, falkengleichen Flugtiers, an der schwa r zen Palisade eingetroffen, die das gefürchtete Gebirge umschließt.
    Der Markt des En ’ Kara, einer der vier großen Zusa m menkünfte, die während des goreanischen Jahres am F u ße der verbotenen Berge abgehalten werden, war in vollem Gange. Ich wollte hier kurz Rast machen, um e i nem Mitglied der Kaste der Schriftgelehrten meinen B e richt über die Ereignisse in Tharna anzuvertrauen. *
    Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit gehabt, die Freuden dieses Marktes zu genießen, denn hier bietet sich für die goreanischen Menschen eine der wenigen Gelegenheiten, die ständigen Spannungen und Zwiste zwischen den ei n zelnen Stadtstaaten zu vergessen und von Mensch zu Mensch miteinander zu reden. Auch zur Förderung der Wissenschaften, zur Anknüpfung zarter Bande, zum Au s tausch von Erfahrungen und zum friedlichen Handel w a ren diese Märkte geeignet. Mein alter Freund Torm, Angehöriger der Kaste der Schriftgelehrten, war schon viermal am Fuße des Sardargebirges gewesen und hatte mir allerlei berichtet.
    Mir fehlte Torm sehr, und ich fragte mich, ob ich ihn je wiedersehen würde, meinen weißhaarigen Lehrer, der mich in die Geheimnisse dieser Welt eingeweiht hatte. Nachdem meine Heimatstadt Ko-ro-ba von den Prieste r königen vernichtet und ihre Einwohner in alle Winde zerstreut worden waren, hatte ich wenig Hoffnung, ihm noch einmal zu begegnen. Nach dem Willen der Prieste r könige durften keine zwei Menschen aus Ko-ro-ba je wieder zusammenkommen, und ich wollte meinen Freund nicht in Gefahr bringen, indem ich auf dem Markt von En ’ Kara nach ihm suchte. Außerdem hätte er in se i ner Wißbegierde sicherlich darauf bestanden, mich in das Sardargebirge zu begleiten – und das hätte ich ihm wir k lich nicht erlauben können.
    Denn noch nie war ein Mensch aus den verbotenen Bergen zurückgekehrt.
    Ich wanderte langsam durch die Straßen des ausg e dehnten Geländes. Ringkämpfe waren im Gange, Wet t läufe und Wettkämpfe mit Bogen und Speer. Auch Sänger und Dichter traten gegeneinander an, verteidigten im friedlichen Turnier die Farben ihrer Städte. Ich mußte an meinen Freund Andreas aus der Wüstenstadt Tor de n ken, der auf einem solchen Markt eine goldgefüllte Sch a le gewonnen hatte. Auch tollten zahlreiche Jongleure, Puppenspieler, Musiker und Akrobaten in den belebten Straßen und bemühten sich auf ihre Art um die kupfernen Tarnmünzen der Passanten.
    Mancherlei Objekte standen zum Verkauf. Ich sah Stände mit Wein und Textilien und Rohseide, Brokat, Kupfer- und Keramikgeschirr, dazu Holz, Pelze, Felle, Salz, Waffen, Sättel und Rüstungen, Ringe und Schmuckstücke, Gürtel und Sandalen, Lampen und Öle. Medizinen und Fleisch und Korn, wilde Tarns und Tha r larions als Zugtiere, und lange Ketten leidgebeugter Sklaven, Männer und Frauen.
    Obwohl während des Marktes niemand zum Sklaven gemacht werden darf, ist doch der Handel mit diesem wichtigen Wirtschaftsgut gestattet, und die Sklavenhän d ler machen gute Geschäfte. Dies liegt nicht nur an der Qualität des Angebots, sondern insbesondere an der Ta t sache, daß nach den Gesetzen der Priesterkönige jeder Goreaner, Mann oder Frau, einmal in seinem Leben eine Reise zum Markt am Fuße des Sardargebirges unterne h men muß. Obwohl die Karawanen natürlich gut bewacht werden, finden oft Überfälle statt, so daß jedes gorean i sche Mädchen mit dieser Wallfahrt das Risiko auf sich nimmt, zur Sklavin gemacht zu werden. Da die Überfälle nicht nur von Räubern oder Geächteten, sondern auch von den Soldaten feindlicher Städte durchgeführt we r den, finden sich hier oft Kriegsgründe für die verfeind e ten Städte, so daß das goreanische Leben eigentlich selten ohne Auseinandersetzungen abläuft.
    Ich mußte daran denken, als ich einige Männer aus Port Kar erblickte, einer wilden Küstenstadt am Tambergolf, die zwanzig frisch gebrandmarkte Sklavenmädchen zum Verkauf anboten. Sie stammten aus der Inselstadt Cos und waren wahrscheinlich auf See gekapert worden. Sie knieten in der üblichen Haltung der Vergnügungsskl a vinnen. Wenn ein möglicher
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