Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Titel: Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!
Autoren: Thomas Höhl
Vom Netzwerk:
von Captain Drake«, sagte Lieutenant Jamil.
    »Auf den Schirm«, erwiderte Dana entspannt.
    »Ich nehme an, Sie hatten inzwischen hinreichend Zeit, Ihre taktische Analyse abzuschließen.«
    »Das ist richtig, Captain Drake«, erwiderte Dana.
    »Dann wissen Sie auch, dass Sie nicht gegen drei unserer Schiffe ankommen.«
    Dana nickte. »Das ist mir wohl bewusst. Ich habe auch gar nicht vor, gegen Ihre drei Schiffe zu kämpfen.«
    »Sie sind also bereit, die Gefangenen auszuliefern?«, wollte Captain Drake wissen.
    »Keineswegs«, antwortete Dana. »Mister Prize war nämlich so frei, mir eine Schwachstelle Ihres Schiffes zu nennen. Eine Schwachstelle, die Sie vielleicht selbst nicht in Betracht gezogen haben.«
    »Schwachstelle?«, fragte der Genetic-Captain. Sein glattes Gesicht verzog keine Miene, und Dana konnte nicht umhin, seinen klaren und ruhigen Blick zu bewundern.
    »Ich habe Mister Prize gefragt, wie es mit dem Überlebenswillen von Genetics aussieht. Ich hatte vermutet, dass man diesen Überlebenswillen bei manchen Genetics gesenkt hat. Doch Mister Prize hat mir versichert, dass das Gegenteil der Fall ist. Ein Soldat kämpft dann am besten, wenn er ums Überleben kämpft. Also ist der Überlebenswille bei Genetic-Soldaten oft sogar besonders ausgeprägt.«
    »Ich bin kein genetisch optimierter Soldat«, erklärte Captain Drake.
    »Ja, Sie gehören zu der genetisch privilegierten Elite, denen schon im Mutterleib eine Führungsposition zugedacht worden ist. Ich gehe jedoch davon aus, dass Führungseliten erst recht einen besonders ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb mitbringen.« Dana wusste, dass dies nicht ganz stimmte. Sie hatte zum Beispiel gelesen, dass sich der genetisch optimierte Sohn des ehemaligen Lordmanagers Jurij R. Diaz mit vierzehn Jahren eine Überdosis Sequatin verabreicht hatte und gestorben war. In der Tat kam es gar nicht so selten vor, dass so manche genetische Wundergeburt sich später als psychisch instabil herausstellte.
    Doch bei Captain Drake hatte sie ganz sicher nicht den Eindruck, dass er psychisch instabil war.
    »Ich weiß noch immer nicht, worauf Sie hinauswollen«, erklärte der Genetic-Kommandant.
    »Ich werde nur auf ein einziges Schiff feuern lassen«, sagte Dana ungerührt. »Auf Ihres, Captain Drake!«
    »Dann bereiten Sie schon einmal die Evakuierung Ihres Schiffes vor, Captain Frost«, kam die ruhige Antwort. »Denn selbst wenn Sie mein Schiff vernichten, werden Sie insgesamt unterliegen.«
    »Nur dass Sie diesen Sieg nicht mehr genießen können, Captain Drake«, erklärte Dana.
    Captain Drake blieb für einen Moment regungslos. »Wollen Sie sich und Ihre Crew für einen Kampf opfern, den Sie nicht gewinnen können?«
    »Das Gleiche frage ich Sie, Captain Drake«, erwiderte Dana eisig, und sie wusste, dass sie wieder einmal ihrer Legende vom Eisbiest neue Nahrung verlieh.
    »In Ordnung«, erklärte Captain Drake schließlich.
    Dana holte heimlich Luft und glaubte schon, Captain Drake würde nachgeben.
    »Ich habe meine Befehle«, sagte Captain Drake. »Und ich werde sie befolgen.«
    Mit diesen Worten deaktivierte Captain Drake die Kom-Verbindung.
    »Ma’am«, rief Lieutenant Briggs. »Die drei Schiffe aktivieren ihre Gauss-Kanonen.«
    »Wir greifen an«, rief Dana und nickte ihrem I.O. zu. Er würde nun die Kampfbefehle übernehmen.
    »Captain Frost«, flüsterte ihr Kevin S. Prize zu, »wenn Ihre taktische Auswertung stimmt und die Genetics-Schiffe den Standard aufgerüstet haben, dürfte es sogar schwer werden, eines ihrer Schiffe zu vernichten.«
    »Keine Sorge, Mister Prize«, antwortete Dana leise. »Im Moment vertraue ich Ihnen mehr als der Auswertung der taktischen Scans.«
     
    *
     
    »Taktik!«, wandte sich Lieutenant Commander van Deyk an Lieutenant Mandagor. »Statusbericht!«
    »Gauss-Kanonen justiert, Feuerleitstände eins bis zehn bemannt«, meldete Lieutenant Mandagor. Normalerweise bediente er selbst einen der Leitstände, doch nun vertrat er Robert Mutawesi. Obwohl die nach hinten ausgerichteten Geschütze 7 bis 10 im Moment noch kein Ziel hatten, waren auch sie besetzt worden. Man konnte nie wissen, welche Manöver der STERNENFAUST im Gefecht abverlangt wurden.
    »GK-1 bis 6, Feuer, wenn bereit!«, rief der I.O.
    »Gauss 1 bis 6, Feuer frei«, sagte Mandagor in sein Mikro.
    »Konzentrieren Sie das Feuer wie angekündigt auf das Schiff von Drake«, fügte Dana hinzu. Insgeheim hoffte sie, dass sich Captain Drake doch noch von ihrer Drohung überzeugen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher