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Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Titel: Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma
Autoren: Anonymous
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wartete zwei Sekunden, doch ihr war von Anfang an klar, dass Captain Mulcahy sie nicht hörte. Oder dass er schlichtweg nicht antworten würde.
    »Ich muss los!«, rief Dana und eilte Richtung Zentralschott.
    In diesem Moment wurde die STERNENFAUST heftig erschüttert.
    »Ma’am, die Fremden haben das Feuer eröffnet!«, rief Commander Wynford.
    »Sie haben das Kommando über die Brücke, Commander Wynford!«, antwortete Dana.
    »Wie bitte?«, rief die alte Dame bestürzt. »Ma’am, das kann unmöglich ihr Ernst sein!«
    Den Rest hörte Dana schon nicht mehr – bis auf ein eindringliches »Ma’am!!!«
     
    *
     
    »Volle Deckung!«, rief Marine Hammond.
    Cody reagierte sofort. Er hechtete hinter eine Medo-Liege und konnte spüren, wie der heiße Partikelstrahl über seinen Kopf hinwegfegte.
    Plexiglas zersplitterte. Die Partikel mähten alles nieder.
    Das medizinische Personal schrie und versuchte verzweifelt, aus der Schusslinie zu kommen.
    Aus den Augenwinkeln sah Cody, wie Marine Hammond unvorsichtig ihre Deckung verließ und auf Nickie Berger feuerte. In der Sekunde darauf ging die Marine wie ein nasser Sack zu Boden: Eine Nadlergarbe war in ihre Brust gefahren, abgefeuert von der Frau, die sich als Cassandra vorgestellt hatte.
    Cody wusste nicht, ob Marine Hammond tot oder nur betäubt war. Er zielte und feuerte. Er traf. Zielte, feuerte – und traf.
    Ein Fremder nach dem anderen verlor das Bewusstsein. Kurz darauf war es still.
    War es das? War es so einfach?
    Er hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern. Er musste zu Meister William.
    Cody sprang hoch. »Kümmern Sie sich um Private Hammond!«, rief er dem medizinischen Personal zu, das noch immer geschockt auf dem Boden kauerte und sich nur langsam aus der Deckung wagte.
    Einen Augenblick später hatte er Medo-Kammer 2 erreicht. Er aktivierte die Öffnung mit seinem Universalcode und zückte erneut seinen Nadler, den er mit klopfendem Herzen auf Töten einstellte.
    Es war keine Zeit mehr, Meister William mit einem Shuttle von der STERNENFAUST zu schaffen. Er hätte viel früher den Auftrag der Ritter annehmen sollen. Dann wäre noch genug Zeit gewesen, Meister William von Bord zu bringen.
    Nun blieb ihm nichts anderes übrig, als Meister William wirklich zu töten.
    Als er vor vierzehn Jahren seinen Vater umgebracht hatte, waren ihm die entsetzlichen Bilder noch Jahre später durch den Kopf gegangen. Er hatte davon geträumt. Immer und immer wieder.
    Er hatte sich in den vergangenen Monaten oft gefragt, was er getan hätte, wenn er damals bereits mit einem Gedächtnis-Chip ausgestattet gewesen wäre. Dieser Chip hätte ihn die Szene wieder und wieder durchleben lassen. Mit allen sinnlichen Eindrücken.
    Er wäre damals wohl wahnsinnig geworden.
    Doch diesmal würde es tatsächlich so sein – und er nahm in Kauf, später von seinen Erinnerungen zu Tode gequält zu werden.
    Er war dabei, Meister William zu töten.
    Man würde ihn nicht nur unehrenhaft aus dem Star Corps entlassen, man würde ihn einsperren. Die Ritter würden ihm kaum helfen können, und niemand würde ihm die Wahrheit glauben. Für die Ritter war er wohl nur eine Schachfigur in einem undurchschaubaren Spiel.
    In der Gefängniszelle würde er dann dank seines Gedächtnis-Chips genug Gelegenheit haben, diese Szene wieder und wieder zu durchleben.
    Ein heftiges Beben erschütterte die STERNENFAUST. Es fühlte sich nach einem direkten Treffer an. Cody hörte, wie Plexiglas zerbarst, wie schwere Geräte und Medo-Liegen umkippten und scheppernd zu Boden krachten.
    Cody wusste, dass er keine Zeit verlieren durfte.
     
    *
     
    »Direkter Treffer!«, meldete Commander Austen. »Schildgeneratoren 2 bis 5 nur noch zu zwanzig Prozent aktiv.«
    »Manövrierfähigkeit eingeschränkt!«, rief Lieutenant Sobritzky.
    »Schiffe halten weiterhin auf uns zu«, murmelte Jane.
    Was sollte sie tun? Die Kommandantin hatte untersagt, die Waffen einzusetzen. Jane wusste nicht, weshalb – aber sie hielt sich an die Anweisung.
    Es blieb nur die Hoffnung, sich – wenigstens zeitweise – aus dem Angriffsbereich herauszumanövrieren.
    »Volle Schubumkehr!«, befahl Jane.
    »Commander Wynford«, entgegnete Lieutenant Sobritzky, »bei der gegenwärtigen Geschwindigkeit dauert es eine viertel Stunde, bis wir die STERNENFAUST abgebremst haben.«
    »Es geht mir nur darum, das Schiff zu verlangsamen, und nicht darum, es zum Stillstand zu bringen«, erklärte Jane. »Commander Austen! Halten Sie sich bereit, den
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