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Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Titel: Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma
Autoren: Anonymous
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Joe hob den Nadler und richtete ihn auf Cody. »Doch wie heißt es so schön: Wir gehen lieber auf Nummer sicher. Der Nadler hier ist nicht länger auf Betäubung eingestellt.«
    Cody sah der Waffe reglos entgegen. Er verzog keine Miene. So, als wäre es ihm gleichgültig, zu sterben.
    Doch es war mehr. Cody spürte fast so etwas wie Erleichterung. Er empfand die Situation beinahe als einen Akt der ausgleichenden Gerechtigkeit. Er hatte damals seinen Vater getötet. Nun starb er selbst durch die Hand eines Wesens, das die Gestalt seines Vaters angenommen hatte.
    Erst als das typische Nadlersirren ertönte, schloss Cody unwillkürlich die Augen.
     
    *
     
    Dana öffnete die Augen.
    Bis auf das leise Heulen des Windes, der durch die bizarren Felsformationen fegte, war es vollkommen still. Über ihr erstreckte sich der von Sternen übersäte Nachthimmel.
    Dana stand an der Brüstung des St.-Garran-Klosters. Der Abgrund reichte vierzehn Kilometer in die Tiefe. Dort unten lag der dunkle Kratersee, dessen Oberfläche im Licht der zwei Monde geheimnisvoll glitzerte.
    Sie war auf Sirius III. Beim prachtvollen Kloster der Christophorer.
    Dana bewunderte das Panorama des Shigatse-Gebirges und überlegte, wie sie eigentlich hierhergekommen war. Doch es fiel ihr nicht ein – nichts fiel ihr ein.
    Bis plötzlich ein Erinnerungs-Splitter aufblitzte: die STERNENFAUST! Das Schiff befand sich in Gefahr!
    Jetzt endlich funktionierte ihr Gedächtnis wieder.
    Oder war alles nur ein Traum gewesen?
    War alles, was sie seit ihrem letzten Aufenthalt in diesem Kloster erlebt hatte, am Ende nur ein dummer Traum? Ihre Wanderung über den St.-Garran-Pfad? Ihre Begegnung mit der Entität? { * } Ihre Suche nach dem »Auge des Universums«? Ihr Kommando über die STERNENFAUST?
    »Nein, das hier ist der Traum«, hörte Dana eine Stimme hinter sich. Sie wirbelte herum und sah in die gütigen Augen von Meister William.
    Unwillkürlich atmete sie auf. Ja, das war der Meister William, den sie all die Jahre gekannt hatte. Im Grunde war er für sie immer der junge und neugierige, aber grundgütige Bruder William geblieben, der sie vor vielen Jahren bereits auf der kleineren STERNENFAUST begleitet hatte.
    Jetzt stand er abermals vor ihr. Dieser kleine, drahtige Mönch mit seinem offenen und freundlichen Gesicht, seinen braunen Augen und den widerspenstigen, hellbraunen Haaren. Er war ein bisschen älter geworden, mehr nicht.
    Wie sie es von ihm gewohnt war, trug Meister William auch wieder seine graue Mönchskutte.
    Der Christophorer-Mönch lächelte ihr zu. Es war ein trauriges Lächeln.
    »Wo bin ich?«, wollte Dana wissen. »Was ist mit der STERNENFAUST?«
    »Die STERNENFAUST ist in sehr großer Gefahr, Dana«, erklärte Meister William ernst.
    »Ich verstehe das alles nicht«, flüsterte Dana. »Ich weiß nicht mehr, was real ist und was nicht.«
    »Alles ist real«, antwortete Meister William. »Unsere Gefühle. Unsere Sehnsüchte. Unsere Gedanken. Unsere Träume. Sie sind so real oder irreal wie das, was wir als Einsteinraum, Bergstrom-Raum oder HD-Raum kennen.«
    »Und meine Visionen?«
    »Realitäten, wie sie geschehen sind. Wie sie zugleich unvermeidlich sind, aber auch vermieden werden können!«
    »Haben Sie mir diese Visionen geschickt?«
    Meister William nickte.
    »Aber wie?«, wollte Dana wissen.
    »Ich bin in gewisser Weise durch die Sphäre infiziert worden. Sie wandelte einen Teil meines Geistes – oder meines Selbst, wie immer man es auch nennen möchte. Nun bin ich ein Dimensions-Anker für jene Körperlosen, die zwischen den Zeitströmen verloren sind. Sie kommen. Sie klammern sich an unsere Ängste. Unseren Zorn. Unsere Scham. Unsere Reue. Sie nutzen unsere Gedanken, um sich in diesem Strom zu materialisieren. Sie nutzen die Erinnerungen an die, die stofflich nicht mehr unter uns sind.«
    Dana nickte. »Der Vater von Cody Mulcahy. Die Schwester von Jane Wynford. Nickie Berger, die über unsere Besatzung so viel Elend gebracht hat. Und der arme Private Fuller, der auf der BEHRING getötet wurde.«
    »Doch sie sind nur der Anfang. Die Armee steht bereit.«
    »Befindet sich diese Armee in den Schiffen, denen die STERNENFAUST begegnet ist?«
    Meister William schüttelte den Kopf. »Das sind die Jäger! Jene, die den Anker vernichten wollen. Die mich vernichten wollen. Nur deshalb greifen sie die STERNENFAUST an. Und sie werden keine Zeit verlieren. Doch wenn sie die STERNENFAUST vernichten, wird es bereits zu spät sein.«
    Langsam
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