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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior
Autoren: Anonymous
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die Geschichte Triors, das damals noch anders hieß und Namen in allen Sprachen der Milchstraße besaß. Der solare Begriff hätte Planet der Gemeinschaft gelautet. Was genau David vermittelt bekam, war mit Worten nicht zu beschreiben. Ihm war, als vergingen Stunden, wenn nicht Tage, in denen er durch die Straßen der goldenen Stadt streifte und sich mit Vertretern längst vergessener Völker unterhielt. Sie führten ihn in die Tiefe, zu einem Quecksilbersee, dem Hirn der Stadt, und er bewunderte die sanften Wogen auf der glänzenden Oberfläche. David begriff, dass das silberne Gerät, das ihn hierher gebracht hatte und sich als Ableger vorgestellt hatte, hier seinen Ursprung hatte.
    Triorer streiften durch die Stadt und wachten eifrig über den Frieden.
    Warum haben sie uns angegriffen? , fragte David.
    Das große Hirn ist verwirrt, verletzt, liegt im Sterben. Es verwechselte euch mit den Feinden. Ich bin schwach und konnte nur wenige Krieger beauftragen, euch zu beschützen.
    Am Ende des Tages saß David auf einem Sitzpilz und beobachtete, wie über dem fraktalen Monument, das tatsächlich das gemeinsame Projekt aller Milchstraßenvölker war, die Sonne unterging. Am sternenübersäten Nachthimmel leuchtete das Fanal der Gemeinschaft – die stabilisierte Transporta des »Unberechenbaren«, eines Wurmlochs, dessen Passage erst durch die Erbauung des fraktalen Monuments ermöglicht worden war. David erzählte dem Ableger von dem drohenden Krieg zwischen Ka’Shemi und den Menschen, sollte die STERNENFAUST zerstört werden und von den vielen Toten, die ein Krieg fordern würde.
    Der Ableger führte ihm zwei Möglichkeiten vor Augen: Entweder gelang es ihnen, die Katastrophe zu verhindern, oder es gelang ihnen nicht. Es blieb nur ein Ausweg.
    Als die Kälte der Nacht David frösteln ließ und er zu gähnen begann, öffnete er die Augen und fand sich zurück in seiner eigenen Zeit. Eine Minute war vergangen, doch alles hatte sich darin verändert. Der Ableger zupfte in Davids Gedanken und wies ihn den Gang entlang. David griff nach Susans Hand und zog sie mit sich, ließ die Triorer, die Krieger der Gemeinschaft , zurück.
    Gemeinsam traten sie durch eine weitere Öffnung in der Wand und vertrauten sich dem Transmitter an.
     
    *
     
    Sie materialisierten in einer vertrauten Umgebung. David kannte das weite Feld voll Geröll und toter Bäume bereits aus seinen Träumen.
    Die Sonne war untergegangen. Der Mond tauchte die Landschaft in ein silbernes Licht. Funkelnd reflektierte der Ableger den Schein.
    Über sich hörte David das Schlagen von Flügeln, ein Krächzen und Schreien aus Hunderten von Kehlen. Die schwarzen Vögel kreisten beinahe unsichtbar über ihren Köpfen. Wenn sie vor der blassen Scheibe des Mondes vorbeiflogen, erkannte man ihre Gestalt. Auf den Ästen der Bäume hupften unzählbare von ihnen, den Schnabel vor die Brust gelegt und die Augen geschlossen. Nur ab und zu öffnete einer die Lider und blickte den Eindringlingen aus roten Augen nach.
    »Wo sind wir hier?«, flüsterte Susan. Sie ließ Davids Hand nicht mehr los. Die selbstbewusste, erfahrene Archäologin hatte ihre Grenzen überschritten; was sie in den letzten Stunden erlebt hatten, war selbst für sie zu viel gewesen.
    Auch David zehrte von seinen Reserven. Wie in Trance setzte er einen Fuß vor den anderen. »Die Sphäre war das Kontrollzentrum und Zentrum des fraktalen Monuments«, erklärte er Susan und berichtete, was der Ableger des Stadthirns ihm an Wissen übermittelt hatte.
    »Die Ka’Shemi haben Reliquien, uralte Hinterlassenschaften ihrer Ahnen. Ich vermute, dass sie einst Teil dieser galaktischen Gemeinschaft und am Bau des Monuments beteiligt waren.« Er blieb stehen und deutete nach Westen, wo die goldene Stadt lag. Eine fahle Lichtsäule durchschnitt die Dunkelheit, feine Blitze zuckten durch die Luft, verästelten sich in der Höhe und verschwanden hinter den tief hängenden Wolken. Darüber wetterleuchtete es.
    »Das Monument stabilisierte das Wurmloch über Jahrhunderte, sogar über Jahrtausende hinweg. Ich weiß nicht, wie lange die Zeit zurückliegt, von der mir das Gerät berichtete. Durch die Manipulation der Ka’Shemi versiegte der Einfluss der Fraktale. Sie haben das Steuergerät zerstört. Die Stabilisierung des Wurmlochs hörte auf zu existieren. Es wird sich nun unkontrolliert öffnen und alles mit sich reißen, was sich im Umfeld von einem Lichtjahr befindet.«
    David hob den Arm und zeigte auf eine Spalte im
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