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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior
Autoren: Anonymous
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    STERNENFAUST, 15. März 2272, 14.52 Uhr, Bordzeit
     
    »Ende der HD-Raum-Etappe in drei … zwei … eins … jetzt!«
    Dana zeigte auf den Hauptschirm der Zentrale, auf dem nun wieder der Normalraum dreidimensional dargestellt wurde.
    Ein Stern leuchtete heller als alle anderen – ihr Zielstern.
    Trior.
    Mit ihrer Linken tippte sie einen Befehl in das Kommando-Tablett. Entfernungsangaben wurden eingeblendet und ein Balken zeigte den Fortschritt der Beschleunigung des Mesonenantriebs.
    »Danke«, sagte Jason Fryr. Der junge Diplomat stand zu ihrer Rechten und war sichtlich angespannt. Er stand stramm und traute sich nicht, auch nur einen Deut seiner Haltung aufzugeben. Commander Jake Austen hatte ihn unter der Hand bereits als Stockente bezeichnet. Dana hatte ihm das natürlich nicht durchgehen lassen können, doch insgeheim musste sie darüber schmunzeln.
    Wanda Ndogo bot den krassen Kontrast zu ihrem blasshäutigen Adjutanten. Ihre ebenholzfarbene Haut glänzte im Licht der Zentralbeleuchtung, das regenbogenfarbene Gewand hielt sie in einer Hand gerafft, ein feines Lächeln umspielte ihre Lippen. Wanda Ndogo war die stellvertretende Leiterin des IDC, des Unabhängigen Diplomatischen Corps.
    Dana hatte sie auf Fryr angesprochen. Ndogo hielt große Stücke auf ihn. Hin und wieder nahm er es jedoch etwas zu genau mit der Etikette.
    »Ortung!«, rief Commander Austen. Die Alarmsirenen heulten auf und automatisch wurden die Schutzschirme aktiviert, deren Status über den großen Zentralschirm angezeigt wurde.
    »Das ist … das kann … nicht wahr sein!«, stammelte Commander Austen.
    Dana runzelte die Stirn. »Geht das auch präziser, Commander?«
    »Eine Energieentladung, Ma’am. Epizentrum ist das Trior-System. Sie ist gewaltig.«
    Statt weiterer Worte ließ er Daten sprechen, die er auf dem Hauptschirm aufrief.
    Danas Augen weiteten sich, als sie die Werte sah.
    Wie ein Riss durch den Raum , dachte sie.
    »Besteht Gefahr für die STERNENFAUST?«, rief Dana.
    »Nein, Ma’am«, antwortete Commander Austen. »Aber … das System! David!«
    Danas Augenlider zuckten. Sie wusste, was Commander Austen meinte. Und sie wusste auch, dass er und Commander David Alyawarry Freunde waren.
    Zumindest waren sie es gewesen, bis …
    Dana verscheuchte die Gedanken. »Waffensysteme aktivieren. Feindortung, Commander Austen?«
    »Negativ.«
    »Leiten Sie eine weiträumige Untersuchung ein.«
    »Aye!«
    Wanda Ndogo legte Dana eine Hand auf den Arm. »Wenn das Trior-System zerstört wurde, dann ist das eine Tragödie von unvorstellbarem Ausmaß, Commodore.«
    »Ich weiß«, erwiderte Dana. »Es würde den Tod von vielen Menschen bedeuten.«
    »Ich habe ein Shuttle in der aktiven Ortung«, rief Commander Austen. »Der Bio-Scan misst Individualimpulse von drei Personen.« Er starrte Dana aus großen Augen an. Sie wusste, dass er am liebsten sofort auf eigene Faust losgeflogen wäre.
    »Commander Santos«, rief sie über Interkom den Chef der Jägerstaffel, »vor uns befindet sich ein Shuttle. Geben Sie ihm Geleitschutz, bis es die STERNENFAUST erreicht hat und holen es an Bord.«
     
    *
     
    Ich hatte einen Traum. Von einem Vogel. Sein Gefieder war schwarz wie die Nacht. Er legte seinen Kopf schräg und beobachtete mich. Mitleidig, wie mir schien. Dann schlug er seine mächtigen Flügel auseinander und flog davon. Ließ mich zurück in einem Universum des Todes und zerborstener Planeten. Ich fühlte mich so allein und hilflos wie nie zuvor.
    David Alyawarry. Persönliche Aufzeichnungen.
     
     
    Trior, 9. März 2272, 17.40 Uhr
    (Sechs Tage zuvor)
     
    Es rauschte und ruckelte, als das Shuttle in einem flachen Winkel in die Atmosphäre eintauchte. Die Luft zerrte mit aller Gewalt an der Maschine. Commander David Alyawarry sah aus dem Fenster auf die grün und braun gefleckte Landschaft Triors, die immer wieder von tiefblauen Wasserflächen unterbrochen wurde.
    David rief sich in Erinnerung, was er über den dritten Planeten des gleichnamigen Sonnensystems wusste. Er umkreiste als einzige bewohnbare Welt die altersschwache Sonne. Seine Brüder und Schwestern waren Glutöfen, stürmische Gasriesen oder kalte Gesteinskugeln. Im Orbit seines Trabanten schwebte ein Trümmerfeld, das vor Äonen entstanden sein musste und dessen Raumschiffwracks kein Geheimnis mehr zu entreißen war.
    Das Sonnensystem war neutraler Raum zwischen den Solaren Welten und dem Einflussbereich der Ka’Shemi. Die Spannungen der beiden Sternenreiche waren nicht
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