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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior
Autoren: Anonymous
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Sie mussten eine Option finden, die Katastrophe zu verhindern. Er stand auf und ging zu dem Konglomerat rotgoldenen Quader. Sie vibrierten.
    »Ich habe deinen Funkspruch nur in Fragmenten empfangen«, erklärte er Susan. »Du hast ein Wurmloch erwähnt. Was hast du herausgefunden, während ich an der Oberfläche war?«
    »Ich habe diese … Geräte berührt. Sie stellten eine Art Verbindung zu mir her. Es tat weh, wie heftige Kopfschmerzen. Ich empfing Bilder von einem Wurmloch, von Raumschiffsverkehr und Vertreter verschiedenster Völker, welche die Stadt bewohnten. Dann spürte ich Gefühle: Hass und Zorn, bis es mich von sich stieß. Vielleicht lag es am Alter dieser Geräte, dass die Verbindung unterbrochen wurde. Möglicherweise bin ich schlichtweg nicht kompatibel.«
    David spürte ein Ziehen am Ärmel. Einer der drei Triorer hatte sich hinter ihm genähert und stieß eine Folge von Grunzen und Trillern aus.
    »Ich verstehe eure Sprache nicht«, sagte David und deutete auf seine Ohren.
    Der Ureinwohner legte den Kopf schräg, die Stirn in Falten und schien nachzudenken. Dann zeigte er auf die Maschinen.
    David nickte, streckte seine Hand aus und berührte die rote Oberfläche. Er schloss die Augen und erwartete den Schmerz, der jedoch ausblieb. Stattdessen wisperte es in seinen Gedanken. Im Gegensatz zu Susan schien er kompatibel zu sein.
    Folge den Kriegern der Gemeinschaft.
    David spürte Ablehnung. Die Stadt und das darunter liegende Labyrinth: Sie mochten seine Begleiter und ihn nicht. Sie waren Eindringlinge, die das Verderben gebracht hatten. Sie glichen ihnen auch noch.
    Vor Davids Augen liefen Szenen ab. Ka’Shemi – David erkannte ihre zartgliedrigen Körper, die transparente Haut, unter der das Blut pulsierte. Neben ihnen standen Menschen in dunklen Anzügen. Die Ka’Shemi hielten Kristalle in der Hand, transparent und blind. Sie steckten die Steine in eine der rotgoldenen Maschinen. Als hätten diese keine Dichte, sanken sie in den Quader.
    Feind! , schrie es in ihm. Müssen uns wehren!
    David spürte Schmerzen, als wäre es sein eigener. In der Vision verlor er jegliche Kontrolle: Arme und Beine begannen konvulsivisch zu zucken. Dann trennte die Apparatur die Verbindung, und er fand sich zurück in der Sphäre.
    Folge den Kriegern der Gemeinschaft.
    Auffordernd zog der Triorer an Davids Ärmel.
    »Folgen wir ihnen«, sagte er zustimmend.
    Die Ureinwohner – die Krieger der Gemeinschaft , korrigierte David sich – führten sie zu einer Öffnung in der Kugelwandung. David verspürte leichte Übelkeit, als sie den Vorsprung betraten und der Schwerkraftvektor sich abrupt veränderte.
    Susan verlor das Gleichgewicht und wäre gefallen, hätte David sie nicht gehalten. Er zog sie zu sich in den Tunnel, in dem die Triorer bereits ungeduldig warteten.
    Hundert Meter weit folgten sie dem Tunnel, bis die Ureinwohner stehen blieben, über eine Stelle in der Wand strichen und sich grell leuchtend eine Öffnung auftat. Dahinter lag eine Transmitter-Plattform, auf die sie sich alle stellten. Einen Moment später traten sie aus einem Raum, der genau so aussah, wie der, den sie gerade verlassen hatten.
    Vor ihnen zog sich eine rotbraune, verschmierte Spur über den Boden: Blut. Sie folgten ihr um eine Biegung. David wusste bereits, was sie erwartete. Als Susan die Leiche sah, stieß sie einen unterdrückten Schrei aus und klammerte sich an David.
    Er kniete sich neben Sams Leichnam nieder und drückte ihm die Augenlieder zu. Dann streichelte er den Kopf des Freundes. »Ruhe in Frieden, mein Bester«, flüsterte er.
    Ein leises Geräusch durchbrach Davids Trauer: das Reiben von Stoff auf Stoff. Das Quecksilbergerät hatte sich von Sams Arm gelöst und schob sich amöbenhaft über seinen Körper auf David zu.
    Ich bin der Ableger. Ich begrüße dich, Traumgänger. Du hast mich endlich gefunden. Viel Zeit ist vergangen, seit ich um Hilfe rief.
    Wie hast du das angestellt, mich über Lichtjahre hinweg zu rufen? , fragte David.
    Die Verbindung zwischen dir und ihm war stark. Stränge ziehen sich durch den höherdimensionalen Raum, in dem alles gleichzeitig ist. In dem geschieht, geschah und geschehen wird und der alles miteinander verbindet. Doch in unseren Niederungen drängt die Zeit. Also begreife!
    David streckte die Hand aus, ließ sich das Ding um den Unterarm wickeln, dann schloss er die Augen. Behutsam wurde sein Verstand in eine andere Zeit gezogen. Gefühle und Gerüche, Töne und Bilder erzählten ihm
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