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Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)

Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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nicht.
    Für Eric zählte nur eins – lebend aus dieser ganzen Misere herauskommen. Er ging zum Angriff über und schuf sich ein Sichtloch im schützenden Wall.
    Das Erdreich unter der Puppe weichte ungleichmäßig auf, sodass diese keinen Halt mehr fand. Als der Verbrecher am Boden lag, ließ Eric zwei Dornen aus dem Weg schießen. Begleitet vom Schmerzensschrei der Puppe bohrten sich diese durch deren Hände und bildeten Widerhaken aus.
    Der Schrei des gemarterten Kontrahenten steigerte sich zu einem infernalischen Brüllen.
    »Niemand!«, wiederholte Eric kalt und stieß zwei weitere Dornen durch die Füße seines Gegners.
    Das war der Moment, in dem ein schreckensbleicher Harry Chang in sein Sichtfeld wankte.
     

12. Stirb an einem anderen Tag
     
    »Töte ihn nicht!«, rief Harry. In Nessa Nurdics noblem Firmen-Schweber hatten sie in Windeseile den Ort des makabren Geschehens aufgesucht, nachdem die ersten Berichte in der Zentrale der Firma eingegangen waren – dem Platz auf diesem Planeten, an dem alle Informationen schneller als irgendwo sonst zusammenliefen.
    Im Hintergrund standen Gerser Tamris und Nessa Nurdic – von Vincent Taglieri war allerdings nicht die Spur zu sehen. Weitere Lohe-Tech-Gleiter setzten zur Landung an.
    »Warum sollte ich ihn nicht töten?« In Erics Augen stand Wut. »Wenn Sie wüssten, Harry, was er getan hat! Und sucht ihr diesen Verbrecher nicht schon lange? Wollt ihr euch nicht an ihm rächen? Da kann es euch doch nur recht sein, wenn ich ihn erledige!«
    »Er soll an einem anderen Tag sterben«, sagte Harry. »Obwohl ich diesen Mistkerl gern tot sehen würde, das muss ich zugeben. Aber lebend ist er mehr wert. Und in einem gewissen Naniten-Gefängnisschiff kann ich ihn mir sehr gut vorstellen.« Er drehte sich zu Nessa Nurdic um, dem hohen Vorstandsmitglied der Firma Lohe-Tech. »Damit wären eigentlich alle Bedingungen erfüllt, die Sie mir gestellt haben. Die Kuppel ist offen, und hier, bitte schön, liegt die Puppe . Wenn auch in einem etwas … aufgespießten Zustand.«
    Nurdic kam auf Harry zu. Sein Bügelfaltenanzug saß tadellos wie eh und je. Zweifellos bestand er aus Naniten, die sich jeder Situation und Belastung anpassten. »Nur, dass Sie nichts zu diesen Erfolgen beigetragen haben, Mister Chang.«
    »Oh doch«, entrüstete sich Harry. »Ich bin der Dirigent dieser Symphonie, die einen mächtigeren Schlussakkord erklingen lässt, als alle Naniten es könnten. Der Schlussstein, der alles zusammenhält, wenn Sie so wollen.« Obwohl das maßlos übertrieben war, fand Harry, dass es gut klang. Sehr gut sogar. Vielleicht sollte er sich in Zukunft in Anlehnung an die Puppe einfach der Dirigent nennen.
    »Und du hast verdammt viel Glück«, raunte ihm Sonda zu, die aus mehreren Wunden blutete. Harry fragte sich bang, was sich in den letzten Minuten hier abgespielt hatte.
    Eric stampfte auf ihn zu, während die Puppe sich unter Schmerzen in ihrer gekreuzigten Haltung am Boden aufbäumte. Keiner ihrer Handlanger wagte, etwas für sie zu tun – das verhinderten Dutzende von Lohe-Tech-Sicherheitskräften, die alle in Schach hielten.
    »Ich bin bereit, ihn zu verschonen«, sagte Eric, der offenbar die Chance seines Lebens erkannte. »Sie sind Nessa Nurdic, nicht wahr? Vorstandsmitglied bei Lohe-Tech?«
    Nurdic bestätigte. »Und jetzt werden Sie mir zweifellos Ihre Bedingung dafür nennen, dass Sie keine Selbstjustiz üben. Ich will allerdings zugeben, dass ich diesem Herren, der unsere Kreise empfindlich störte, gerne einige Fragen stellen möchte. Aber reden Sie zuerst.«
    »Ich saß viele Jahre im Gefängnis, weil ich als politischer Abgeordneter angeblich gegen Ihre feine Firma intrigierte.«
    »Eric Drexler«, sagte Nurdic. »Ihr Fall ist mir bekannt.«
    »Tatsächlich?«
    »In Wahrheit haben Naniten soeben einen genetischen Abdruck von Ihnen genommen, alle Informationen abgerufen und mir über ein Gehirnimplantat eine Suggestivschulung erteilt. Dauerte nur eine Sekunde.«
    Erics Mundwinkel zuckten. »Nun, dann …«
    »Ich biete Ihnen eine Million.«
    Erics Mund blieb offen stehen.
    »Und ein Haus, wo immer Sie wollen, aus den neuesten Naniten errichtet.«
    Der Mund klappte wieder zu. »Einverstanden.«
    Doc Seaman und ein kleiner Mann, den Harry nie zuvor gesehen hatte, kamen durch das Trümmerfeld auf sie zu. Beide sahen mehr als nur mitgenommen aus. »Wir haben Ihnen etwas zu sagen, Nurdic«, eröffnete ihm Seaman. »Professor Arkan und ich haben uns auf unsere alte
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