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Letzter Mann im Turm - Roman

Letzter Mann im Turm - Roman

Titel: Letzter Mann im Turm - Roman
Autoren: C.H.Beck
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AUFTEILUNG DER WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT
VISHRAM SOCIETY (TURM A)
    Vakola, Santa Cruz (Ost), 400055 Mumbai
    Erdgeschoss
EG A:
Privatraum des Sicherheitsdienstes
EG B:
Für den Verwalter der Vishram Society bestimmt, mit einer Nische, in der die Putzfrau ihren Besen, Putzmittel und Wischtuch aufbewahrt
EG C:
Felicia Saldanha, 49, und ihre Tochter Radhika, 20; Mr Saldanha, ein Ingenieur, soll in Vizag (Bundesstaat Andhra Pradesh) arbeiten
    1. Stock
1 A:
Suresh Nagpal, 54, Holzhändler, und Ehefrau Mohini, 53
1 B:
Georgina Rego, 48, Sozialarbeiterin, mit Sohn Sunil, 14, und Tochter Sarah, 11
1 C:
C. L. Abichandani, Hardwarespezialist, 56, seine Ehefrau Kamini, 52, und die Töchter Kavita, 18, und Roopa, 21
    2. Stock
2 A:
Albert Pinto, 67, pensionierter Buchhalter der Britannia Biscuit Company, und Ehefrau Shelley, 64
2 B:
Deepak Vij, 57, Geschäftsmann, seine Ehefrau Shruti, 43, und Tochter Shobha, 21
2 C:
Ramesh Ajwani, Immobilienmakler, 50, seine Ehefrau Rukmini, 47, und die Söhne Rajeev, 13, und Raghav, 10
    3. Stock
3 A:
Yogesh Anantha Murthy (bekannt als «Masterji»), pensionierter Lehrer, 61, lebt allein, nachdem seine Frau Purnima vor Kurzem verstorben ist
3 B:
Vermietet an Ms Meenakshi, wahrscheinlich Journalistin, eine alleinstehende Frau von ungefähr 25. Der Eigentümer, Shiv Hiranandani (bekannt als «Import-Export»), lebt in Khar West
3 C:
Sanjiv Puri, 54, Buchhalter, seine Ehefrau Sangeeta, 52, und Sohn Ramesh, 18, der das Downsyndrom hat
    4. Stock
4 A:
Ashvin Kothari, 57, Verwalter der Vishram Wohnungsgenossenschaft. Ausgeübter Beruf nicht bekannt, seine Ehefrau Renuka, 49, und Sohn Siddharth (bekannt als «Tinku»), 10
4 B:
George Lobo, 45, angesehener Apotheker, seine Ehefrau Carmina, 40, und Tochter Selma, 19
4 C:
Ibrahim Kudwa, 49, Besitzer eines Internetcafés, seine Ehefrau Mumtaz, 33, und die Kinder Mohammad, 10, und Mariam, 2
    5. Stock
5 A:
Vermietet an Mr Narayanswami, 35, arbeitet bei einer Versicherung im Bandra-Kurla-Finanzzentrum. Seine Ehefrau soll sich in Hyderabad befinden. (Der Eigentümer Mr Pais lebt in Abu Dhabi.)
5 B:
Sudeep Ganguly, 43, Besitzer eines Schreibwarenladens in Bandra (Ost), seine Ehefrau Sharmila, 41, und Sohn Anand, 11
5 C:
Steht auf Bitte des Eigentümers Mr Sean Costello leer, nachdem sein Sohn Ferdinand Selbstmord begangen hat und von der Dachterrasse des Gebäudes gesprungen ist;Eigentümer derzeit in Katar, arbeitet als Koch für eine amerikanische Fast-Food-Firma
    Des Weiteren verkehren regelmäßig im Gebäude:
    Mary, 34, die
khachada-wali
oder Putzfrau; Ram Khare, 56, der Wachmann; die meisten Haushalte haben Dienstmädchen und Köchinnen

 
     
    Wenn Sie sich nach der Vishram Society erkundigen, wird man Ihnen als Erstes sagen, diese sei
pucca,
anständig – absolut und untadelig
pucca.
Es ist wichtig, das zu erwähnen, denn etwas an diesem Viertel – dem Zehennagel von Santa Cruz, genannt Vakola – ist nicht ganz
pucca.
Auf dem Stadtplan von Mumbai ist Vakola eine Ansammlung von nicht eindeutig zuzuordnenden Punkten, die sich krakengleich an die Unterseite des Flughafens klammert; am Boden stellen sich die Krakenarme als Slums heraus, die sich rund um die Vishram Society ausbreiten.
    Bei jeder Wahl, wenn sich Mumbai einer Inventur unterzieht, steht in den Zeitungen, dass sich hier, in der Nähe des Flughafens, ein Viertel der städtischen Slums befindet – und viele ältere Bombaywallahs sind überzeugt, dass
ganz
Vakola ein einziger Slum ist. (Sie sind sich nicht einmal sicher, wie es ausgesprochen wird: Va-KOH-la oder VAA-k’la?) In einer derart fragwürdigen Nachbarschaft ankert die Vishram Society wie ein Fürchtenichts der ehrenwerten Mittelklasse, bereit auf jeden zu schießen, der die
pucca
-Haftigkeit seiner Bewohner in Zweifel ziehen könnte. Jahrelang war Vishram das einzig gediegene Gebäude im Viertel – will sagen, die einzige Wohnungsgenossenschaft; es war in den späten 1950ern, zu einer Zeit, da das halbsumpfige Vakola aus einigen hellen Herrenhäusern inmitten von Mangroven und Malariawolken bestand, als frühes Beispiel der Gentrifizierung errichtet worden. Man munkelte, dass Wildschweine und
dacoit-
Banden um die Banyanbäume schlichen und Rikschas sowie Taxis sich weigerten, nach Sonnenuntergang hierherzufahren. Aus Dankbarkeit gegenüber den Pionieren der Vishram Society, die den Banditen und Malariamücken trotzten, mit ihren Fahrrädern und Bajaj-Motorrollern die schlammigen Wege überwanden, Bäume fällten, eine Mauer um das
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