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Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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ein. Die Kopfhaut juckte, als würde er kopfüber in einem Ameisenhaufen stecken. Mehr tat sich nicht.
    War zu wenig Serum in dem Injektor gewesen? Oder machte er etwas falsch? Er konzentrierte sich auf die Stelle in der Wand.
    Öffnen , wiederholte er in Gedanken. Das Flimmern verstärkte sich, ein kleines Loch entstand.
    »Ja, weiter … weiter!« Konzentrier dich! Du schaffst es!
    Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, doch nach wenigen Momenten schloss sich die Wand wieder. Erschöpft ließ sich Eric auf die Liege fallen. Tief atmend erholte er sich einige Minuten, ehe er erneut versuchte, seine frisch gewonnene Fähigkeit einzusetzen.
    Tatsächlich funktionierte es etwas besser. Scheinbar benötigte man eine gewisse Übung darin, um sie zu beherrschen.
    In den nächsten Tagen und Wochen trainierte er fleißig und feilte sein Können aus. Schon bald war es ein Leichtes, die Wand zu öffnen und ein ausreichend großes Loch entstehen zu lassen. Kurz darauf war er bereits in der Lage, Dinge aus dem Zellenmaterial zu formen.
    Wenige Wochen später unternahm er seinen ersten Ausflug.
    Planlos schlich er durch das Gefängnisschiff. Er öffnete die Wand zu seinen beiden Nachbarzellen und fand sie leer vor. Mit der Zeit gingen seine Streifzüge immer weiter. Eines Nachts erreichte er einen Trakt, der frei von Zellen war. Stattdessen herrschten ordentlich eingerichtete Kabinen in diesem Bereich des Schiffes vor. Sie waren ebenso leer wie die Zellen.
    Hier könnte ich es schon eher aushalten , dachte Eric. Für einen Moment überlegte er, ob er sich nicht hier einquartieren sollte, allerdings verwarf er diesen Plan wieder. Es wäre nur allzu bald aufgefallen.
    Sorglos durchschritt er eine Wand nach der anderen, bis ihn ein Geräusch zusammenzucken ließ.
    Schnarchen!
    In dieser Kabine lag jemand. Sofort ließ er das Licht wieder verlöschen, das er nach Belieben ein- und ausschalten konnte.
    Ob einer der Wächter hier wohnte? Er ließ ein wenig Helligkeit aufglimmen, schlich tiefer in die Kabine hinein. Aus den anderen leeren Wohneinheiten kannte er bereits den Zuschnitt. Drei Räume waren es immer. Ein Badezimmer, ein Wohnraum und ein Schlafzimmer.
    Dieses lag direkt vor ihm. Das Bett war belegt. In dem schwachen Licht erkannte er unter der Decke die Umrisse eines Mannes. Der Langhaarige, der ihn auf die Krankenstation gebracht hatte. Eric schlich näher an das Bett heran.
    Für einen Augenblick durchflutete ihn Hass.
    Dies war der Moment der Rache!
    Es wäre so leicht gewesen, ihn jetzt zu töten. Sein Opfer wäre viel zu überrascht, um sich zu wehren. Einfach seinen Hals zudrücken, und vorbei.
    Eric sog tief die Luft ein. Nein, das wäre zu leicht. Und es würde ihn kein Stück weiterbringen.
    Rache musste kalt serviert werden.
    Woher kannte er nur diesen Spruch?
    Außerdem war er alles, nur kein Mörder. Nein, er würde schnell von hier verschwinden und sich etwas Besseres überlegen.
    Als er sich umdrehte, stieß er mit dem Fuß gegen die Schuhe des Schlafenden. Sie rutschten über den glatten Boden und schlugen vor einen Schrank.
    »Verdammt«, entfuhr es Eric. Im gleichen Moment ließ er das Licht verlöschen und kniete sich hin.
    Der Mann im Bett richtete sich auf. »Was? Wer? Ist da einer?«
    Eric hielt die Luft an. Hoffentlich ließ der Mann das Licht aus, hoffentlich stand er nicht auf, hoffentlich …
    Der Wärter im Bett legte sich wieder hin und drehte sich um. Wahrscheinlich glaubte er an einen schlechten Traum. Nach kurzer Zeit erfüllte erneut das Schnarchen den Raum. Das war knapp gewesen.
    Eric schlich aus der Kabine und machte sich auf direkten Weg zurück zu seiner Zelle.
     
    *
     
    Das war das einzige Mal gewesen, dass Eric beinahe erwischt worden war. Auf seinen weiteren Ausflügen hatte er die Kabinen der Besatzung gemieden, auch wenn er schon lange wusste, dass immer maximal zwei Wächter die gesamte Mannschaft bildeten. So konnte er sich sicher sein, dass niemand sein Geheimnis entdeckte.
    Und nun hatte er es einfach so preisgegeben. Sollte er wirklich mit Robert und den drei Starr zusammenarbeiten? Sascha und Stan erschienen ihm da eher als Mitläufer und weniger gefährlich. Simon allerdings war umso bedrohlicher.
    Trotzdem wollte er heute Abend wieder dorthin, um mehr über Simons Pläne zu erfahren.
    Vielleicht konnte er sie ja für sich gebrauchen. Ja, das war gut! Mit einem Lächeln schloss Eric die Augen und wartete geduldig ab.
     

9. Keine Zeit für Streitereien
     
    Harrys
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