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Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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eine gute Nachricht. »Kann ich sie sehen?«
    »Das waren wohl genug Fragen.«
    Das fand Harry allerdings gar nicht. Er würde leicht noch Tausend mehr stellen können. Blindlings schoss er eine aus dem Vorrat ab. »Wann werde ich wieder freigelassen?«
    »Noch eine Frage? Nun gut. Ich beantworte sie, wenn Sie mir zuerst eine Gegenfrage beantworten.«
    Harry seufzte. »Alles klar.«
    »Werden Sie das nächste Mal kooperieren?«
    »Bevor ich wieder im Boden versinke – ja.«
    »Wie war Ihre letzte Frage?«
    »Wann werde ich wieder freigelassen?«
    »Acht Jahre. Bei guter Führung sechs Jahre. Allerdings würde ich mir an Ihrer Stelle da keine allzu großen Hoffnungen machen.«
    Im nächsten Augenblick fühlte sich Harry emporgehoben wie in einem Fahrstuhl. Das eben noch feste Material des Bodens rann an seinen Beinen herab. Es tropfte in wurmartigen Tropfen in die Tiefe und verschmolz mit dem Untergrund zu einer glatten Fläche.
    Dann lag der Kapitän der MERCHANT II wieder auf dem Boden. Alles war wie zuvor. Nur dass er noch frustrierter war.
     
    *
     
    Harry versuchte zu schlafen, doch es wollte ihm nicht gelingen.
    Einerseits war alles viel zu unbequem, andererseits gingen ihm tausend Dinge durch den Kopf. Er wusste nicht einmal, warum der Konsensdom gestürmt worden war. Handelte es sich tatsächlich um einen Terroranschlag? Oder ging es um völlig andere Hintergründe?
    Wo befand er sich? Wer führte dieses Gefängnis? Wie sollte er Kontakt mit Savanna und den anderen aufnehmen?
    Und wann in aller Welt gab es etwas zu essen?
    Die letzte Frage drängte sich mit immer größerer Macht in den Vordergrund. Vor allem der Durst wurde von Minute zu Minute schlimmer. Ihm wurde ganz schwach in den Gelenken. Seine Kehle war ausgetrocknet, die Zunge ein dickes, pelziges Etwas. Zunächst wollte er es ignorieren, doch der Versuch scheiterte kläglich.
    Bald konnte er an nichts anderes mehr denken. Er wanderte auf dem gebogenen Boden umher, drehte kleine Kreise wie ein Tiger in seinem Käfig.
    »Hey!«, rief er schließlich. »Wollt ihr mich verdursten lassen? Das hättet ihr billiger haben können, als mich in dieser Kugel festzusetzen!«
    Zu seiner Überraschung ertönte das Pfeifen sofort, und wieder sprach die Stimme zu ihm. »Bis zur Austeilung von Nahrungsmitteln an deine Zelle dauert es noch eine Stunde, acht Minuten deiner Zeitrechnung.«
    »Woher kennt ihr meine Art, die Zeit einzuteilen?«
    Es kam keine Antwort mehr. Offenbar hielt man alles Nötige für gesagt. In der Tat war es erleichternd zu wissen, dass er nicht mehr allzu lange warten musste. Vielleicht konnte er den Wächter überwältigen, der ihm das Essen bringen würde.
    Wobei sich Harry ohnehin fragte, wie die Übergabe vonstattengehen sollte. Es gab keine sichtbare Fuge, von einem Fenster oder einer Tür ganz zu schweigen.
    Als seinem Gefühl nach die Zeitspanne schon dreifach verstrichen sein musste, vernahm er das inzwischen allzu bekannte Pfeifen. »Gefangener, setzen Sie sich in die Mitte der Zelle«, hörte er dann wieder einmal.
    Diesmal gehorchte er. Es war besser, nicht alles auf eine Karte zu setzen und erst einmal zu beobachten.
    Neben ihm in der Wand öffnete sich plötzlich ein Schacht. Darin stand ein Tablett, auf dem einige bunte Beutel mit unbestimmbarem Inhalt lagen und ein großer Plastikbecher mit Wasser stand.
    Harry folgte der Aufforderung, nahm alles an sich und sah zu, wie sich die Öffnung in der Wand verschloss. Er trank, zuerst gierig, dann mahnte er sich zum Maßhalten. Jeder Tropfen tat unendlich gut. Die Beutel enthielten offenbar so eine Art Nährpaste, die gar nicht einmal schlecht schmeckte – Ach was, sie schmeckte köstlich! – und den Hunger tatsächlich stillte. Harry lutschte den Brei, solange es nur möglich war, nahm dazwischen hin und wieder einen winzigen Schluck.
    Als die karge Mahlzeit beendet war, man ihm also nichts mehr davon wegnehmen konnte, entschied sich Harry zu einer kleinen Revolte.
    »Das war alles?«, rief er gegen die Wände an, im Bewusstsein, dass die anderen ihn hörten. Wer auch immer diese anderen waren.
    Als niemand antwortete, hob er das Tablett und hämmerte damit gegen die Wand. »Hallo? Ich lasse das nicht mit mir machen! Ich bin ein Bürger der Solaren Welten!«
    Alles blieb still. Seine Wächter scherten sich offenbar einen Dreck um die Solaren Welten und ihre Verfassung.
    Doch ein Harry Chang ließ sich so leicht nicht beirren. Wieder und wieder drosch er das Tablett gegen die Wand
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