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1834 - Vier grausame Jäger

1834 - Vier grausame Jäger

Titel: 1834 - Vier grausame Jäger
Autoren: Jason Dark
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Die Frau rückte mit einer weiteren Möglichkeit heraus. »Kann es nicht sein, dass sich Lucy bei den Hunden befindet?«
    »Bitte?« James glaubte, sich verhört zu haben.
    »Ja.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Es fiel mir gerade ein.« Sie strich über ihr glattes Haar. »Es ist doch durchaus möglich, dass sie zu den Tieren gegangen ist. Oder nicht?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie hat sich mit den Tieren immer gut verstanden. Schon von ganz klein auf.«
    »Dann müsste sie ja in den Käfig gegangen sein«, erklärte James.
    »Ja, auch das. Möglich ist alles.«
    Miller nickte. »Okay, ich schaue nach.«
    »Gut.«
    »Bleib du hier.«
    »Sicher …«
    James Miller setzte seinen Vorsatz sofort in die Tat um. Er wollte unbedingt wissen, wo seine Tochter steckte. Große Sorgen machte er sich nicht.
    Die Tiere waren noch jung. Sie kannten Lucy seit ihrer Geburt. Das war alles schon okay. Das Mädchen kam gut mit den Tieren zurecht. Lucy hatte immer mit ihnen gespielt und ihren Spaß gehabt.
    Dennoch überkam James Miller ein leicht ungutes Gefühl, als er sich auf den Weg machte. Er ging in den Garten, denn dort stand die Hütte der Hunde.
    Es war kein Käfig, sondern ein Gebilde aus Holz, das aussah wie ein kleines Haus. Die Eingangstür war vergittert, sodass man in das kleine Haus hineinschauen konnte.
    Miller ging durch den Garten. Er stand in voller Blüte. Der Sommer zeigte, wozu er fähig war. Tagsüber hatte die Sonne am Himmel gestanden, jetzt war sie verschwunden. Der Abend brachte die Schatten und auch die ersehnte Abkühlung.
    Er ging schneller, weil er aus der Hütte Geräusche hörte. Ein schwaches Bellen, mal ein leises Knurren und das helle Lachen eines Kindes. Das konnte nur Lucy sein.
    Er lief jetzt fast. Das Haus für die Hunde stand am Ende des Grundstücks. Es sah beinahe aus wie eine Gartenlaube, nur die Tür mit dem Gitter passte nicht dazu.
    Aber die Hunde konnten nach draußen schauen.
    Und umgekehrt auch.
    James Miller blieb vor der Tür stehen. Er schaute durch die Lücken der Stäbe in das Innere.
    Seine Augen weiteten sich.
    Inmitten der vier Hunde hockte seine Tochter Lucy und fühlte sich anscheinend pudelwohl …
    ***
    James Millers Herz hatte auf dem Weg zum Ziel schneller geschlagen. Jetzt schlug es zwar auch noch, aber nicht mehr so schnell. Es war wieder zur Ruhe gekommen.
    Der Mann atmete tief aus und sagte erleichtert: »Ach, da bist du ja.«
    »Hi, Daddy«, rief Lucy fröhlich, »hast du mich gesucht?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Ja, ich bin hier.«
    Sie sprach fast wie eine Erwachsene, was der Vater nicht begriff, und sie schien sich tatsächlich zwischen den Tieren mehr als wohl zu fühlen. Das zeigte ihr Lächeln, und auch ihre Bewegungen deuteten darauf hin, denn immer wieder streichelte sie die Tiere. Da bekam jedes seine Einheiten.
    James Miller wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Das Bild war ihm neu. Er schüttelte den Kopf und er sah auch, dass die Hunde glücklich waren.
    Vier an der Zahl waren es. Ein Wurf, den die Millers behalten hatten. Sie mochten Tiere, und ihr Grundstück war groß genug, um ihnen freien Lauf zu lassen. Hinzu kam, dass direkt hinter dem Grundstück die freie Natur – der Wald – begann.
    Miller hatte nichts gegen die Hunde, aber es war nicht besonders hygienisch, wenn sich seine Tochter in die Hütte setzte und mit den Tieren spielte.
    »Ich denke, du sollest deine Freunde jetzt verlassen. Es wird Zeit für dich, schlafen zu gehen.«
    »Ja, ja, das wollte ich sowieso.«
    »Super, dann komm.«
    Lucy tat es noch nicht sofort. Sie musste sich erst von den Tieren verabschieden. Sie sprach mit ihnen, sie streichelte ihr Fell, und erst dann war sie bereit, die Tiere allein zu lassen.
    Die nahmen auch Abschied. Sie leckten Hände und auch das Gesicht des Mädchens, winselten oder jaulten leise und schienen richtig traurig zu sein, dass Lucy zur Tür ging, die ihr Vater für sie geöffnet hatte.
    »So, dein Bett wartet schon.«
    Sie nickte. Dann sagte sie, während sie neben ihrem Vater herhüpfte: »Das war toll.«
    »Sind es deine Freunde?«
    »Ja, super.«
    »Und wie bist du dazu gekommen, in ihre Hütte zu gehen? Hast du dafür eine Antwort?«
    »Ich musste hin.«
    »Wie?«
    »Ja, ich musste einfach zu ihnen, es war so wunderbar für mich.«
    »Erzähle mal genau.«
    »Das ist ganz einfach, Dad. Ich war im Garten. Hier, wo wir jetzt sind, und da habe ich gespielt.«
    »Aha. Und da sind also die Hunde gekommen?«
    »Nein«, Lucy blieb
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