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1834 - Vier grausame Jäger

1834 - Vier grausame Jäger

Titel: 1834 - Vier grausame Jäger
Autoren: Jason Dark
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ihm stehen.
    Er konnte in die Höhe schielen, sah nicht viel, aber die Schuhe und die Hose kannte er.
    »Du bist da.«
    »Ja, und ich sehe, dass du schon etwas abbekommen hast. Dein Nacken sieht blutig aus. Hat dir der Biss geschmeckt?«
    »Hör auf, bitte.«
    Sie lachte. »Hast du aufgehört, als ich dich darum gebeten habe? Nein, das hast du nicht. Du wolltest weitermachen, du hättest mir den Gefallen nicht getan …«
    »Doch, Lucy, doch. Ich wollte es. Ich bin nur nicht dazu gekommen, verstehst du?«, ächzte er.
    »Klar, ich habe dich gehört. Das Komische daran ist nur, dass ich dir nicht glaube.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil du ein Schwein bist, Larry. Zudem ein widerlicher Lügner. Bei dir kommt einiges zusammen. Du hättest mich mit Gewalt genommen, ja, das hättest du.«
    »Quatsch. Das ist gelogen, das ist nicht wahr!«
    »Es spielt keine Rolle mehr. Ich kann nichts mehr für dich tun.«
    »Wieso nicht?«, jammerte er. »Ruf deine Köter zurück.«
    »Köter?«, sagte sie schrill. »Das sind keine Köter. Das sind normale Hunde, die mich in ihr Herz geschlossen haben. Köter ist eine Beleidigung, aber das passt zu dir.«
    »Hör mal, das war nicht so gemeint.«
    »Deine Lügen gehen dir glatt über die Lippen, Larry.« Sie lachte auf. »Du kannst es nicht mehr ändern. Du bist der Erste, aber du wirst es nicht bleiben. Meine Hunde brauchen Futter, verstehst du?«
    »Menschenfleisch?«
    »Du triffst den Nagel auf den Kopf. Und keine Angst, sie werden dich nicht lange quälen. Ich habe es ihnen gesagt. Ich bin ja kein Unmensch.«
    Ein hartes Lachen folgte, dann drehte sie sich um und ging davon. Ihr Ziel war der Unterstand.
    Sie hörte einen Schrei. Larry versuchte, ihren Namen zu rufen, was er nicht mehr schaffte. Sein schriller Ruf endete in einem Gurgeln, das sich schlimm anhörte.
    Dann waren plötzlich alle vier Hunde da.
    Lucy Miller saß auf einem Stück Baumstamm, rauchte eine Zigarette und schaute hin und wieder dorthin, wo sich ihre Beschützer und Freunde befanden. Dort gab es hektische Bewegungen, mehr war in der Dunkelheit nicht zu erkennen, und es war auch nicht nötig, denn die Hunde kehrten zurück, zahm wie Lämmer.
    »Na, ihr Lieben?«, murmelte Lucy und streichelte ihr Fell.
    Wenig später holte Lucy aus dem Auto ein Handtuch, das auf dem Rücksitz gelegen hatte. Dann pfiff sie die Hunde zu sich, ging in die Hocke und lächelte. Anschließend putzte sie allen vier Hunden die blutigen Schnauzen ab.
    Danach erklang wieder ein Pfiff, und das war das Zeichen zum Abmarsch. Lucy Miller und die vier Hunde verschwanden im dunklen Wald, als hätte es sie nie gegeben …
    ***
    Es passiert wirklich nicht oft, dass ich an einem Sonntag Besuch bekomme.
    Und dann noch von einem Mann, mit dem ich wirklich nicht hatte rechnen können. Aber wenn er sich schon angemeldet hatte und über seinen Schatten gesprungen war, dann konnte ich ihm auch nicht absagen und musste ihn begrüßen.
    Wie hieß der Mann?
    Tanner. Ja, der Chiefinspektor Tanner. Der alte Brummbär und Eisenfresser, der jedoch ein hervorragender Polizist war.
    Er wollte mich also besuchen, und ich ging davon aus, dass es bestimmt kein richtig privater Besuch war, sondern einer, bei dem noch etwas dranhing.
    Er hatte sich für den Abend angekündigt, und er war sicher wie immer pünktlich. Diesmal sogar überpünktlich, denn fünf Minuten vor der verabredeten Zeit schellte es.
    Er war noch nie bei mir gewesen, und ich nahm mir vor, ihn ein wenig zu ärgern.
    Als es bei mir schellte, betätigte ich erst mal die Gegensprechanlage. »Wer, zum Teufel, stört meine Sonntagsruhe?«
    Ich hörte ein Luftholen, das schon einem Würgen gleichkam. »John Sinclair, du kannst in der Woche im Gegensatz zu mir genug schlafen. Mach endlich die Tür auf.«
    Ich schaute durch das Guckloch. Bis hier oben hatte er es geschafft. »Ich will mal nicht so sein und öffnen.«
    »Das wird auch Zeit!«
    Das konnte ich mir vorstellen. Sicherlich hatte Tanner sich schon über den Hausmeister geärgert, weil der Fragen gestellt hatte. So war das öfter bei Besuchern, und jetzt würde er es wahrscheinlich an mir auslassen wollen.
    Ich öffnete die Tür.
    Kurz danach hörte ich sein Schnaufen, dann trat Tanner über die Schwelle in den Flur. Er schimpfte und drohte mir mit der Faust.
    »Was ist denn los?«
    »John Sinclair. Hier war ich zweimal. Des erste und das letzte Mal, das kannst du mir glauben.«
    Ich lachte. »Was ist denn los?«
    Er holte Luft. »Der Typ da
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