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Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Titel: Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III
Autoren: Anonymous
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Photosphäre der Hegel-Sonne eingedrungen wäre, wäre nichts geschehen.«
    »Was ist dann passiert?«, wollte Jasper Mitchell wissen.
    »Wir wissen es nicht. Wir haben alle Aufzeichnungen Bild für Bild durchgesehen. Dabei haben wir allerdings etwas Seltsames entdeckt.«
    Der Techniker berührte die Touchscreenfelder vor sich und startete eine Videoaufzeichnung, die sowohl in einem kleinen Grafikfenster vor jedem der Anwesenden startete wie auch auf einem der unbenutzten Monitore an den Wänden des Konferenzraums.
    Man sah die sechs Wandler und den Lichtwirbel, der von dunklem Violett zu grellem Orange erstrahlte – und einen weißen Schatten.
    Baxter hielt die Aufzeichnung an und ließ sie in Zeitlupe zurückfahren. Die Bewegung war ruckelfrei, der Computer errechnete die Zwischenbilder. Als der weiße Schemen wieder ins Sichtfeld kam, hielt Baxter die Aufzeichnung an. Der Computer errechnete die fehlenden Bildfragmente, und es kam plötzlich etwas zum Vorschein, das wie eine hell leuchtende Qualle aussah. Eine Qualle mit sieben Tentakeln.
    »Was soll das sein?«, fragte Jasper Mitchell.
    »Wir wissen es nicht«, erwiderte Stephen Baxter. »Aber es könnte etwas mit dem unerklärlichen Vorfall zu tun haben. Und nicht nur das.«
    Baxter holte für einen Moment Luft. Man spürte, dass ihm nicht leicht fiel, das zu sagen, was er sagen wollte. »Auch Airmen Tenzing Bhaskara soll vor dem Start durch den Fixstrom angeblich eine Art weiße Qualle gesehen haben.«
    »Airmen Tenzing Bhaskara ist tot«, rief Admiral Taglieri in den Raum. Alle senkten für einen Moment betreten den Kopf.
    Nun klang Baxter besonders kleinlaut. »Das weiß ich, Sir«, erwiderte er. »Aber sein Kollege Steve Benford hat eine entsprechende Aussage gemacht.«
    »Hat Benford selbst etwas gesehen?«, wollte Jasper Mitchell wissen.
    »Nein«, gab Baxter zu.
    »Mit anderen Worten«, platzte es aus Mitchell heraus, »Alles, was Sie hier vorbringen, ist eine Bildstörung, die alles Mögliche sein kann, und eine Aussage vom Hörensagen!«
    »Bei allem Respekt«, mischte sich nun Professor von Schlichten ein. »Wir sind hier nicht vor Gericht.«
    »Noch nicht«, fuhr Mitchell dazwischen, und von Schlichten errötete, beschloss dann aber, den Einwand zu überhören.
    »Wir sind Wissenschaftler. Wir haben die Aussage eines Piloten, eine Videoaufzeichnung und Daten, welche die Ereignisse nicht erklären können. Das mag aus juristischer Sicht nicht ausreichen. Aber mir als Wissenschaftler reicht es, um dem Ganzen in einer detaillierten Untersuchung nachzugehen.«
    »Es könnte also nicht so sein, dass Ihnen ein Gespenst ganz recht käme? Ein Gespenst, dem Sie die Schuld an dieser Tragödie geben können?«
    Von Schlichten beschloss, zum Gegenschlag auszuholen. »Es kommt darauf an, was Sie möchten. Einen Sündenbock, oder die Wahrheit? Wir sind hier in Transalpha. Und wir standen vor einem wissenschaftlichen Durchbruch, der uns einen massiven technischen Vorsprung gegenüber fast allen bekannten Rassen der Galaxis verschafft hätte. Fällt es da wirklich so schwer, an einen Sabotageakt einer feindlichen Spezies zu glauben?«
     
    *
     
    Die Bordzeit der STERNENFAUST zeigte kurz vor Mitternacht an. Admiral Taglieri saß noch immer in seinem Bereitschaftsraum, als der Türsummer ging.
    »Herein«, rief er, und man konnte seiner Stimme die Erschöpfung anhören.
    Es war Dana Frost.
    »Captain Frost?«, meinte er. »Ihre Schicht ist längst zu Ende.«
    »Ihre wohl auch, Sir«, antwortete sie geduldig.
    Taglieri nickte. »Über Ihren Alleingang reden wir morgen noch«, meinte er. »Was ist nur in Sie gefahren? Manchmal habe ich das Gefühl, Sie haben einen geheimen Todeswunsch oder so etwas.«
    »Das habe ich nicht«, erwiderte Dana Frost nüchtern. »Im Gegenteil. Und deswegen bin ich hier.«
    Taglieri bemerkte, dass dies keine gewöhnliche Unterhaltung werden würde, und legte sein Datenpad beiseite.
    Dana räusperte sich, holte tief Luft und meinte dann so sachlich wie möglich: »Doktor Tregarde behandelt mich seit Monaten mit Zyto-Nan-Rep gegen Glioblastome.«
    Sie stand noch immer vor Taglieri, stramm wie ein Marinesoldat. Es half ihr offenbar, die Fassung zu wahren.
    »Und?«, fragte Taglieri verwundert. »Deswegen würde man sie noch nicht einmal krankschreiben.«
    »Das stimmt«, beteuerte Dana Frost. »Doch aus unerfindlichen Gründen bleibt die Behandlung wirkungslos. Doktor Tregarde glaubt, dass es sich dabei um eine neue, noch unbekannte Form von
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