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Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Titel: Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III
Autoren: Anonymous
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Taglieri. »Nutzen Sie jedes verfügbare Schiff, um den Planeten zu evakuieren!«
    In diesem Moment wurde der Monitor dunkel und zeigte wieder das Bild des Weltraums.
    »Die Verbindung ist abgebrochen, Sir«, kam es von Max Brooks.
    Taglieri konnte nur entmutigt nicken.
    »Was ist mit Dr. Tregarde und den Wissenschaftlern?«, wollte Taglieri wissen.
    »Keine Chance, Sir«, erwiderte Max Brooks. »Die Störungen, die von der Gravitationssenke ausgehen, sind zu stark. Es gelingt uns nicht einmal mehr, mit unseren eigenen Shuttlepiloten Funkkontakt aufzunehmen.«
    Taglieri ließ ernüchtert den Kopf sinken.
     
    *
     
    »Ich muss zu meiner Familie!«, schrie Stephen Baxter.
    Professor von Schlichten versuchte, ihn am Arm festzuhalten, doch der kleinere Mann wollte nicht hören.
    »Wir müssen los!«, rief der Shuttlepilot.
    »Sie können nichts mehr für Ihre Familie tun«, meinte von Schlichten. »Kommen Sie mit an Bord des Shuttles.«
    Doch der junge Wissenschaftler war jedes noch so logische Argument egal. Tränen standen in seinen Augen.
    Wie schwach doch die Vernunft war , ging es von Schlichten durch den Kopf.
    Wie leicht war sie mit Emotionen zu besiegen.
    Das Kontrollzentrum der Generatoranlage war evakuiert worden. Die 25 Wissenschaftler hatten bereits im Shuttle platz genommen. Doch einer wollte nicht gehen: Stephen Baxter. Der junge Mann wollte zu seiner Familie.
    Und jetzt? , ging es von Schlichten durch den Kopf. »Im Shuttle ist noch Platz«, rief er dem Shuttlepiloten zu.
    Doch was sollten sie mit diesem Platz anfangen? Noch ahnten die meisten Ptolemäer nichts. Ein leichtes Vibrieren des Bodens, ein aufkommender Sturm. Man würde sich wundern, aber niemand würde damit rechnen, dass der Planet dem Untergang geweiht war.
    Was tun? In eines der Wohngebiete fliegen und per Lautsprecher verkünden, dass der Planet in wenigen Minuten zerbersten wird, man aber noch Platz für 15 Leute habe? Sollte man noch schnell ein Losverfahren ins Leben rufen? Sollte man so viele Leute an Bord lassen, wie es ging, und den anderen die Shuttleluke vor der Nase zuschlagen?
    Wer würde entscheiden, wer ins Shuttle mitkommen durfte und wer nicht?
    »Baxter!«, schrie er dem Wissenschaftler nach. »Wo ist Ihre verdammte Familie?«
    Baxter blieb einen Moment stehen und wirkte unschlüssig. »In der Vorsiedlung«, antwortete er. »Etwa einen Kilometer von hier.«
    Von Schlichten warf einen Blick auf den Shuttlepiloten und meinte: »Das können wir schaffen.«
    Der Pilot nickte und wollte sich offenbar auf keine weitere Diskussion einlassen. »In Ordnung!«
     
    *
     
    Die Ruhe auf der Brücke der STERNENFAUST war unerträglich. Unter ihnen war ein Planet, der dem Untergang geweiht war, und hier auf der STERNENFAUST schien alles friedlich. Das All wirkte noch immer ruhig, so als wolle es all diejenigen Lügen strafen, die ein Inferno vorhergesagt hatten.
    »Sir«, rief Lieutenant Brooks, »die Shuttles sind alle wieder unterwegs zum Schiff.«
    Taglieri nickte. Sie würden das System verlassen, sobald die Shuttles sicher an Bord waren.
    »Die STARLIGHT ist gerade aus dem HD-Raum gekommen«, meldete Lieutenant Brooks. »Leider ist der Funkverkehr noch immer lahmgelegt.«
    Zu spät , dachte der Admiral. Die STARLIGHT war hier, aber sie kam einfach zu spät. Weitere 15 Shuttles. Weitere 600 Menschenleben. Angesichts der Gesamtpopulation von 300.000 ein Nichts. Aber 600 Menschenleben … Das waren mehr, als auf der STERNENFAUST ihren Dienst verrichteten.
    Die STARLIGHT, das Schwesterschiff der STERNENFAUST, war nun gut auf dem Sichtschirm zu sehen. Es sah so gut wie neu aus.
    Das haben sie aber gut wieder hinbekommen! Reumütig musste Taglieri an den Berger-Anschlag denken. Die STARLIGHT war dabei heftig beschädigt worden. Drei Monate hatte sie sich in der Raumwerft bei Ganymed befunden. Taglieri hatte sie seit der Reparatur noch nicht wieder gesehen. Viel hätte nicht gefehlt, und das Schiff wäre gar nicht repariert worden.
    Astronomische Kosten, ein zu hoher Unsicherheitsfaktor … Der Berger-Anschlag hatte in der Öffentlichkeit viele Fragen aufgeworfen, zumal die Cover-Story, die man der Bevölkerung aufgetischt hatte, schlichtweg absurd war.
    Da waren sie nun. Zwei der größten und mächtigsten Schiffe der Solaren Welten. Bis an die Zähne bewaffnet und theoretisch in der Lage, einen ganzen Planeten aus dem All zu pusten.
    Nur einen Planeten retten , das konnten sie nicht. In diesem Fall konnten sie nur ratlos
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