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Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Titel: Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III
Autoren: Anonymous
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einmal mehr diese Freundschaft haben können. Dana Frost würde die STERNENFAUST verlassen. Dabei konnte er sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Nicht auf einem Schiff, das den Namen STERNENFAUST trug.
    Wenn er ehrlich war, glaubte er nicht, dass man noch rechtzeitig ein Heilmittel fand. Es würde an ein Wunder grenzen. Sein Hinweis auf die Genetics-Welten war nicht mehr als ein schwacher Trost gewesen. Ein verzweifelter Versuch, ihr Hoffnung zu geben.
    Dana Frost würde sterben. An Glioblastomen. Es würde Aufregung verursachen. Große Verwunderung. Rätsel. Schlagzeilen.
    Doch Ash war alt genug, um zu wissen, wie diese Welt funktionierte.
    Es würde einen Aufschrei geben. Forderungen nach Untersuchungen. Und dann würde das Interesse nachlassen. Die nächste Sensation würde kommen. Die nächste große Entdeckung im All würde die Menschheit in ihren Bann ziehen. Und das Rätsel um den Tod von Dana Frost würde zu einer kleinen Fußnote verkommen, zu einer kleinen Randnotiz, zu einem harmlosen »starb an den ungeklärten Symptomen …«
    Ash war so tief in Gedanken gewesen, dass der Tumult erst jetzt an seine Ohren drang. Was war da los? Das kam aus der Vorhalle. Dort, wo die Journalisten und andere Gäste warteten.
    Hatte der Empfang bereits begonnen? Nein, so klang es gar nicht. Es gab keinen Beifall oder dergleichen. Da stimmte etwas nicht.
    In diesem Moment ertönte der Kommunikator an Ashs Handgelenk.
    »Tregarde hier«, meldete sich der Schiffsarzt.
    »Hier Commander Austen«, meldete sich die Stimme. »Wir haben ein Problem. Hegel III muss sofort evakuiert werden.«
    Ash wartete einen Moment, weil er glaubte, sich verhört zu haben.
    »Hegel III«, hörte sich Ash selbst fassungslos fragen. »Was heißt evakuiert? Meinen Sie die Kontrollstation, oder …«
    Jake ließ ihn nicht aussprechen. »Ich meine den Planeten!«
    »Die … die gesamte Kolonie?«, stammelte Ash Tregarde. »Wie viel Zeit bleibt uns noch?«, fragte er schließlich. Hier auf dem Planeten lebten etwa 300.000 Menschen. Es würde Wochen, unter idealen Bedingungen mindestens Tage dauern, bis man alle evakuiert hatte.
    »Nicht viel«, kam die ausweichende Antwort.
    »Konkrete Zahlen, Lieutenant Commander Austen!«, erwiderte Ash streng.
    »Eine halbe Stunde«, antwortete Austen.
    In diesem Moment wurde Ash Tregarde bleich. »So wenig …«, japste er. »Was um Himmels willen …?«
    »Wir haben keine Zeit für Erklärungen«, unterbrach ihn Jake Austen ungeduldig. »Es sind bereits sämtliche Shuttles der STERNENFAUST unterwegs nach Hegel III. Eines fliegt zur Forschungsstation, die anderen müssten in zehn Minuten bei Ihnen eintreffen.«
    Tregardes rechnete in Gedanken nach. Die STERNENFAUST verfügte über zehn reguläre und fünf Notshuttles. Sie konnten maximal 40, vielleicht 45 Mann aufnehmen.
    »Wie ernst ist es?«, wollte Tregarde wissen. Er wusste noch immer nicht, was los war.
    »In weniger als dreißig Minuten wird Hegel III von einem Gravitationssog erfasst werden, der die Atmosphäre des Planeten verformen wird. Die freigesetzten Energien werden die Kontinente zerfetzen.« Jake Austen pausierte einen Moment, dann meinte er: »Er wird so sein, als habe man mehrere Antimateriebomben in der Stratosphäre gezündet.«
     
    *
     
    Admiral Taglieri krallte seine Hände so fest um den Kommandobalkon, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Er sah auf den großen Wandschirm, der ein unglaublich friedliches Bild des Alls zeigte. Hier schien alles in Ordnung zu sein. Hegel III sah auf der Anzeige aus wie die Erde, auch wenn der Planet kleiner und zu einem höheren Prozentsatz mit Wasser bedeckt war.
    Es war unvorstellbar, dass dieser Planet bald aufhören würde zu existieren.
    Taglieri hatte die STARLIGHT informiert, das einzige Wandlerschiff, das sich neben der STERNENFAUST ebenfalls in Transalpha befand. Doch sie würde mindestens fünfzehn Minuten brauchen, um das System zu erreichen. Die restlichen Schiffe aus dem Karalon-System würden erst noch später eintreffen können.
    Es blieb ihnen einfach nicht mehr genug Zeit, um eine Rettungsaktion durchzuführen. Nicht, wenn die Aussage von Professor von Schlichten stimmte.
    Und das Fatale an den Prognosen des Professors war: Sie stimmten immer.
    Die Gravitationssenke war auf der Anzeige nicht zu erkennen. Sie würde unsichtbar bleiben. Das Universum war wie immer still und lautlos. Es wirkte stets friedlich, selbst wenn Sterne und Galaxien explodierten.
    Eine schematische Anzeige
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