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Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)

Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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vor seinen Augen erstreckte. Die violetten Energiestrahlen der neu angekommenen Schiffe seines Volkes schossen aus den Kanonen hervor und zerstörten alles, das sie trafen. Vor Turanors innerem Auge erschienen Bilder der Säulen von Eranaar, die in einem Sperrfeuer von Energiestrahlen zerbarsten. Zash’tuun und Zash’tuunai, der fünfte Planet dieses Systems, schienen aufzustöhnen unter den Treffern, die die Steine, die lebendig scheinenden Inschriften, zertrümmerten. Er hörte die Todesschreie der Besatzung der PEHEA – Noreal! Oh ihr Götter, Noreal, Noreal, mein Freund! – und derer, die von den Bruchstücken der Heiligtümer getroffen wurden, die sie hatten entziffern sollen, um den Frieden zu sichern.
    Zwei der Jäger-Schiffe der Gaianii explodierten, als sie, weil sie nicht mehr bremsen konnten, mitten in die violetten Strahlen der Feinde hineinflogen.
    Gleichgültig, wohin er seinen Blick lenkte, er fiel auf Vernichtung – die Vernichtung der Heiligtümer, der Gaianii und von Angehörigen seines Volkes. Turanor war, als träfe ihn jeder Tod höchstpersönlich. Er starb – wieder und wieder und immer auf neue Weise.
    Trümmer.
    Tod.
    Zerstörung.
    Von Leben, von Vertrauen.
    Das Universum selbst schien vor Schmerz aufzuschreien, und Turanor presste sich die Hände auf die Ohren, um diesen Schrei nicht hören zu müssen. Dennoch erreichte er die Tiefen seiner Seele und schlug dort ein wie ein Pfeil. Turanor sank tränenüberströmt in sich zusammen, als ihn das Ausmaß der Vernichtung in so vollem Maße traf.
    YONAR! Nein! Hör damit auf, Yonar, ich bitte dich! Hör auf, sie alle zu vernichten!
    Der Älteste der Alendei kauerte sich zusammen, als würde ihm das helfen, den Schmerz besser zu verkraften. Doch immer noch stürmte der Schmerz der Vernichtung und des Todes auf ihn ein. Ihm war, als würde ihm das Herz bei lebendigem Leibe herausgerissen.
    Yonar, du bist mein Freund! Um unserer Freundschaft willen, um der Unseren willen, bitte ich dich, beende diese Vernichtung!
    Doch für Sekunden, die eine Ewigkeit zu sein schienen, erhielt Turanor keine Antwort auf die Schreie seiner Seele.
    Als er schon glaubte, keine Tränen mehr zu haben und er sich beinahe den Tod oder doch wenigstens eine Ohnmacht herbeiwünschte, um den Schmerz der Vielen und des Universums, um die Vernichtung von Leben nicht mehr in vollem Umfang fühlen zu müssen, spürte er eine beinahe sanfte Berührung auf der Schulter.
    Ich bin hier, mein Freund. Die Waffen schweigen jetzt.
    Turanor hielt immer noch die Hände auf die Ohren gepresst und wiegte seinen Körper vor und zurück. Die Bewegung half ihm, zumindest den körperlichen Schmerz zurückzudrängen.
    Ältester, Freund, hast du mich verstanden? Es tut mir leid, dass ich dir das antun musste. Es war mir klar, dass du es am heftigsten spüren musst. Du bist als Ältester, und als Weisester unseres Volkes, als unser Anführer, mit uns allen auf besondere Weise verbunden.
    Warum hast du das getan, warum nur, warum, Yonar? Wie konntest du das nur tun! Warum … Hast du den Schrei des Universums nicht gehört? Wie kannst du so taub sein …
    Für kurze Zeit herrschte Schweigen. Dann erst kam die Antwort. Ich nehme an, es hat dich noch schlimmer als erwartet getroffen. Vergiss nicht, dass die Basrul deine geistigen Aufnahmemöglichkeiten potenziert haben. Sie müssen dir gesagt haben, dass wir ohne einen Anderen dafür eigentlich nicht geschaffen sind. Du auch nicht.
    Ja, das haben sie gesagt. Turanor versuchte, seinen Atem und seinen Weinkrampf zu beherrschen. Er spürte nur langsam, wie sein Herzschlag und sein aufgewühlter Geist sich beruhigten. Es wurde langsam stiller, wie Yonar gesagt hatte.
    Ja, du hast recht, Yonar, erwiderte er nach einer ganzen Weile des Schweigens.
    Dennoch – ich frage dich wieder, wie konntest du das nur tun? Die Gaianii haben uns nichts getan! Sie hatten das auch nicht vor. Und du bringst ihnen die Vernichtung!
    Turanor spürte, wie das Entsetzen über die Tat seines Freundes sich wieder in ihm auszubreiten begann, wie eine schreiende Kälte, die von einem Punkt im Magen aus immer weiter um sich griff und die Sinne vernebelte wie zu starke Schallwellen.
    Diese Wesen meinen es nicht gut. Yonar klang jetzt wieder härter. Er richtete sich auf. Sieh dir doch an, was sie mit uns gemacht haben! Du sagst, sie hätten uns nichts getan. Das ist nicht wahr! Sieh dich nur an! Du nimmst sie gegen deinen besten Freund in Schutz! Du hetzt uns Alendei gegeneinander
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