Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)

Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Augen. Er sank … sank. Wie ein Stein.
    Für einen Moment glaubte er, sein Ende sei gekommen.
    Doch dann erwachten seine Lebensgeister wieder. Nein, er war nicht besiegt! Er versuchte, zu schreien, doch er schluckte Wasser.
    Nein. Nein!
    Ohne dass er selbst es wirklich wollte, begann er sich auf einmal gegen die kalte Nässe zu wehren. Er trampelte, schlug zu und begann zu schwimmen.
    Nach oben. Da, wo es heller war. Wo einige orangerote Flecken waren, Trümmerteile, die trotz des kalten Flusswassers verglühten.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Eine Ewigkeit ohne Luft, ohne Sauerstoff. Seine Kraft ließ nach. Seine Lungen brannten, sein aktives Herz pochte, er wusste, er würde ersticken, wenn er jetzt nicht die letzten Kraftreserven aus sich herausholte. Noch ein paar Züge … und plötzlich, ganz unerwartet, durchbrach er die Oberfläche des Wassers.
    Luft! Reine, saubere Luft! Er atmete in tiefen Zügen. Sie war kalt, aber dank der Wetterkontrollen, die Botschafterin Ndogo erwähnt hatte, um einiges wärmer als der Fluss selbst. Einmal vergaß er vor lauter Atmen zu schwimmen und drohte wieder unterzugehen, aber ein paar kräftige Züge mit den Armen, und er war wieder an der Oberfläche.
    Langsam kam er wieder zu sich.
    Was war nur passiert? Der Gleiter ist explodiert. Das muss ein Anschlag gewesen sein. Bei den Verwachsenen Göttern, jemand auf Ebeem will mich wirklich tot sehen, und er nimmt dabei keine Rücksicht! Selbst Roka Mandar hat dieser Jemand auf seine Seite gebracht. Die Warnungen von J’obaram Talas waren nicht umsonst – ich darf wirklich niemandem vertrauen. Niemandem.
    Harath riss sich mit ein paar Bewegungen den Umhang von den Schultern und sah sich um. Das Ufer war nicht weit entfernt, doch er spürte, wie seine Arme jetzt schon schwächer wurden.
    Nein. Ich habe das nicht überlebt, um jetzt unterzugehen , dachte er entschlossen und mobilisierte noch einmal alle Reserven. Doch er musste nicht ganz bis ans Ufer schwimmen, ein Boot kam ihm entgegen, und jemand beugte sich über die Reling und warf ihm etwas Quadratisches, Rotweißes zu, das kurz über der Wasseroberfläche bei ihm stehen blieb. Ein Antigrav-Rettungsring. Erschöpft zog Harath sich darauf und hielt sich an den Griffen an der Seite fest. Sanft trug ihn der Ring zum Boot, wo er sich kraftlos aufs Deck fallen ließ. Er schloss die Augen. Er hatte es geschafft.
    »Das ist ja ein J’ebeem!«, hörte er jemanden überrascht sagen, bevor sich eine Thermofolie über ihn legte und sofort Hitze abgab. »Wo sind die anderen? Hat das überhaupt einer überlebt?« – »Da hinten!« – »Los, wir brauchen noch ein paar Rettungsantigravs!«
    Harath wurde noch müder, als die Wärme der Thermofolie sich in seinen Gliedern auszubreiten begann. Jemand beugte sich über ihn. »Können Sie mich verstehen?«
    Harath brachte kaum fertig zu nicken. »Ich verstehe Sie gut«, murmelte er.
    »Wie viele waren Sie in dem Gleiter?«
    Harath versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Wir waren zu viert«, erinnerte er sich schließlich. »Vier. Und der Pilot.«
    »Gut. Wir werden versuchen, alle zu bergen. Die Küstenwache ist gleich hier.«
    Harath nickte wieder, eingelullt von der Wärme der Thermofolie. Er dachte an Roka Mandar. Er hatte ihr vertraut. Vollständig.
    Seltsam. Zeit meines Lebens hat man mich mit J’obaram Talas verglichen. Ich wollte diese Vergleiche nie, ja, ich habe sie gehasst. Aber jetzt weiß ich besser, wie er sich gefühlt haben muss, als ich mir je habe vorstellen können.
    Ich vertraue den Menschen mehr, als ich je einem J’ebeem vertraut habe.
     
    *
     
    Zwei Tage später
     
    Vor den Augen Kalpren Sureshs verschwammen die Farben der leuchtend pinkfarbene Bluse mit den orangenen und roten Stickereien miteinander. Die weite Hose aus roter Chinaseide tat ein Übriges, sie biss sich grausam mit der leuchtenden Farbe der Bluse, und ergeben schloss Suresh für einen Moment die Augen. Mit diesen bunten Gewändern musste man neben anderen Problemen leben, wenn man mit Botschafterin Wanda Ndogo zu tun hatte.
    Nun, immerhin ist Wandas Aufzug immer noch angenehmer anzusehen als seinerzeit der von Jefica Moll , dachte er wie so oft, wenn er mit der Botschafterin zu tun hatte. Beinahe war er dankbar, dass die dunklen Haare der Botschafterin nach wie vor wie eine enge Kappe an ihrem Kopf lagen.
    Ich bin ja auch wirklich froh, dass sie den Anschlag bis auf den Kratzer am Kopf und einen gebrochenen Unterarm und -schenkel gut überlebt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher