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Sternenfaust - 122 - Das Wrack

Sternenfaust - 122 - Das Wrack

Titel: Sternenfaust - 122 - Das Wrack
Autoren: Anonymous
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wie er es meinte. »Lassen Sie uns gehen.«
    Der Franzose zögerte keine Sekunde. »Letzte Wiederholung, Fremder«, knurrte er leise. »Schieß. Sonst passiert hier gar nichts.«
    Max dachte an Natalie, an die erfrorenen Frauenleichen im Shuttlehangar, an den Wahnsinn, der die Jünger dieses Verrückten befallen hatte. Er schluckte. Und dann drückte er ab.
    Nichts geschah.
    Das Gewehr regte sich nicht, blieb inaktiv. Brooks betätigte den Abzug erneut, danach ein drittes Mal. Nichts.
    Puissances Grinsen wurde zusehends breiter. In einer blitzschnellen Bewegung holte er aus und schlug dem jungen Offizier die Waffe aus den Händen. In hohem Bogen flog sie durch den Raum und kam in einer Ecke zum Liegen. Seine beiden Helfer reagierten sofort, eilten herbei und packten Brooks grob an den Armen.
    »Ts, ts, Bruder«, sagte der Franzose vorwurfsvoll. »Du willst es nicht lernen, oder? Nicht alles muss man ausprobieren. Manchmal ist man ohne besser dran. Dieses Ding da«, er zeigte auf den vermeintlichen Thermostrahler, »ist vollkommen nutzlos. Du hast es aus Ottomanns Quartier, richtig? Nun, von dort ist schon seit Jahren nichts Funktionierendes mehr gekommen. Die einzigen wirklichen Waffen an Bord besitze ich .«
    Die Hände der beiden Männer an seinen Seiten drückten fester zu. Max stöhnte, halb vor Schmerz, halb vor Enttäuschung. Es war vorbei.
    »Nehmt ihn«, befahl Puissance. »Ein weiterer Angeklagter. Und ich glaube, in seinem Fall können wir uns sogar die Abstimmung sparen.«
     
    *
     
    Captain Dana Frost blickte auf den auf dem Hauptschirm der Brücke angezeigten Ausschnitt des Weltraums vor ihr und fluchte leise. Nichts, da war nichts Auffälliges. Nur ein toter, ungesund grünlich leuchtender Planet mit einem breiten Ring.
    »Sind wir vergebens gekommen?«, fragte sie leise.
    Vincent Taglieri, der neben ihr in der Mitte der Brücke der STERNENFAUST III stand, hob die Schultern. »Das ist das Los des Entdeckers«, murmelte er so, dass nur sie es hören konnte. »Mal riskiert man viel und gewinnt nichts …«
    »Captain«, erklang plötzlich Joelle Sobritzkys Stimme, »ich glaube, ich habe etwas.«
    Überrascht drehte Frost sich um. Hatte Sobritzky nicht Dienstschluss? Was machte sie dann noch auf der Brücke?
    Die junge Navigatorin stand im hinteren Bereich des Kommandozentrums, genauer gesagt an Jake Austens Konsole. Dieser wiederum befand sich rechts neben ihr, hatte die Hände in einer Geste der Ratlosigkeit erhoben und blickte Frost und Taglieri hilflos an. Ich weiß auch nicht, was sie will , sagte diese Körperhaltung. Sie hat mich einfach beiseitegeschoben.
    Verflucht. »Lieutenant«, begann Dana sanft, »ich verstehe ja, dass Sie Max vermissen und jede Gelegenheit nutzen wollen, um …«
    Joelle schüttelte den Kopf. »Nein, so hören Sie doch. Da ist etwas. Mitten in dem Ring.«
    Frost stutzte. »Commander?«
    Austen beugte sich vor und studierte die Anzeigen seiner Konsole. Dann nickte er. »Tatsächlich. Den Sensoren zufolge befindet sich dort ein kleines Raumschiff. Es ist derart von Gesteinsbrocken umgeben, dass es beim ersten Scan gar nicht auffiel.«
    »Lebenszeichen?« Danas Handeln wurde jetzt von ihrem Instinkt geleitet.
    »Schwer zu sagen, Captain. Irgendetwas in dieser Gegend erschwert uns das Scannen.« Austen gab einige Befehle in sein Pult ein. »Eine Art Strahlung geht von Epsilon VII aus. Ich habe so etwas noch nie gesehen – natürlichen Ursprungs, aber effektiv wie ein Störsender.«
    Taglieri schaltete sich ein. »Wissen wir denn etwas über die Bewaffnung der Unbekannten? Ihren Antrieb?«
    »Der Antrieb scheint zerstört worden zu sein, Sir. Ich erkenne strukturelle Schäden an der Hülle des Schiffes, die ein Weiterkommen vermutlich unmöglich machen. Was die Bewaffnung angeht, kann ich aber nur spekulieren. Die Kennung des Schiffes lautet OCHRASY.«
    Frost nickte und nahm in ihrem Sessel Platz. »In Ordnung. Commander Austen, aktivieren Sie die Schilde. Waffenleitstand, halten Sie sich bereit. Navigation, bringen Sie uns näher heran. Und öffnen Sie einen Funkkanal zu dem Schiff. Ich will hören, ob da jemand ist, der mit uns reden will.«
     
    *
     
    Max Brooks schloss die Augen, als die Mündung des Nadlers sein Kinn berührte. Sein Herz pochte ihm bis zum Hals, und er hielt den Atem an. Endstation.
    »Es tut mir leid«, stieß er schließlich hervor und berührte die neben ihm stehende Natalie an der Hand. Die junge Frau schluckte hörbar.
    »So ein Pech!«, drang
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