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Sternenfaust - 122 - Das Wrack

Sternenfaust - 122 - Das Wrack

Titel: Sternenfaust - 122 - Das Wrack
Autoren: Anonymous
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glitzernder Ball aus Licht entstand, knapp zwei Meter groß und rund.
    Offiziere sprangen zur Seite, griffen zu den Waffen. AI Khaled gab Alarm.
    Und aus dem Glühen wurde eine Form …
    »Nicht schießen!«, befahl Captain Frost und kniff die Augen zusammen. Konnte das sein? Sah sie da wirklich …?
    Tatsächlich. Zwei Gestalten entstanden aus dem Licht, humanoid. Und zumindest eine davon kannte sie gut.
    »Brooks!«
    Der junge Komm-Offizier sah aus, als habe man ihn durch den Wolf gedreht. Seine Kleidung – ein Schlafanzug – war verdreckt und an mehreren Stellen aufgerissen, sein Gesicht und seine Hände von Dreck und diversen kleinen Wunden gezeichnet. An seinem Arm hielt er eine junge Frau mit roten Haaren, die mehr tot als lebendig wirkte.
    Dana hatte ihre Überraschung kaum verwunden, als einer ihrer diensthabenden Offiziere plötzlich Meldung machte. »Captain, wir werden gerufen!«
    »Das will ich doch sehr hoffen«, murmelte sie fassungslos. »Öffnen Sie einen Kanal.«
    Die Verbindung war nur Audio, und das schlecht – trotz der nur kurzen Entfernung zwischen den beiden Raumschiffen. »Hier spricht Robert Puissance, König von Ochrasy. Ihr Erscheinen ist eine Verletzung unseres Hoheitsgebietes, der wir mit aller uns zur Verfügung stehenden Macht begegnen werden. Puissance, Ende.«
    Frost reagierte prompt. »Ausweichkurs!«, rief sie präventiv. »Was meint er damit? Greift er uns an?«
    Alyawarry klang skeptisch. »Ich wüsste nicht, dass er dazu in der Lage wäre. Meinen Daten zufolge verfügt die OCHRASY über keinerlei nennenswerte …«
    Er brach ab, denn es war kein weiteres Wort mehr nötig.
    Dafür sorgte schon das Bild, das auf dem 3D-Bildschirm der Brücke erschien.
    Sie zeigte die OCHRASY, das Königreich des Robert Puissance.
    Und die Explosion, in der es verging.
     
    *
     
    Das Licht im Besprechungszimmer war gedämpft, doch Max Brooks sah nur zu gut, wie sehr sich Dana Frost darüber freute, ihn wieder an Bord zu wissen. Das verriet ihm der erleichterte Gesichtsausdruck seines Captains.
    Sie hatten sich zu einer weiteren Unterredung getroffen, nur sie beide diesmal, denn es gab noch immer Fragen, auf die Brooks keine Antworten fand. Natalie war auf der Krankenstation, wo sich Ashkono Tregarde seit ihrer Ankunft vor zwei Tagen rührend um sie kümmerte. Man hatte beschlossen, sie bei nächster Gelegenheit einem Transport zurück zur Erde zu überantworten, und bis dahin wollte Tregarde sie wieder auf die Beine bringen.
    »Ich verstehe es nicht«, begann Max, beugte sich in seinem Stuhl vor und nahm einen Schluck aus seinem Becher mit Syntho-Drink. »Was hat Ottomann da gemacht? Warum hat er uns geholfen – und wie konnte er das überhaupt?«
    Frost, die auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches saß, nickte verständnisvoll. »Das habe ich mich nach Ihrem ersten Bericht auch gefragt, Lieutenant. Wir werden ihn nie darauf ansprechen können. Aber ich habe eine Theorie. Sie mag falsch sein, wer weiß, aber sie passt – zumindest in meinen Augen – zu dem, was Sie und Mademoiselle Puissance uns geschildert haben.«
    Max bedeutete ihr, fortzufahren.
    »Er war es leid«, sagte Dana schlicht. »Schon bei ihrer ersten Begegnung mit ihm beschrieben Sie Ottomann als einen Menschen, der seine Situation satthatte. Die Art, wie er nur widerwillig und geistig abwesend den Versammlungen beiwohnte. Die Vehemenz, mit der er seine Werkstatt zu beschützen trachtete. Und dann ist da die Tatsache, dass er über Zugang zu der gekaperten Starr-Technologie verfügte – immerhin sollte er den gestohlenen Antrieb reparieren.«
    »Sie meinen, er besaß einen Transmitter? Ein Gerät, mit dem man von einem Ort des Raumes zum nächsten reisen kann?«
    Sie nickte. »Dass er ihn besaß, steht außer Zweifel. Sie sind hier, nicht wahr? Die Frage ist, woher er ihn hatte – und was er damit vorhatte. Ich glaube, er hat das Gerät in den technischen Komponenten des Starr-Frachters entdeckt und ein wenig daran herumgebastelt. Verlangen Sie nicht von mir, zu spekulieren, wie es dorthin gekommen ist. Ich könnte es ihnen nicht sagen. Aber Ottomann besaß es. Und er … Ja, er experimentierte damit. Meiner Ansicht nach wollte er sich unbemerkt von Bord stehlen und sah in dieser Erfindung eine Möglichkeit.«
    »Doch anstatt sich raus zu teleportieren …«
    »… brachte er Sie zu sich. Ganz genau. Wir müssen sein Schiff zufällig in dem Moment passiert haben, in dem er auf den falschen Knopf drückte – oder so
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