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Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Titel: Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt
Autoren: Anonymous
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nicht genug Rangeleien dieser Art auf diesem Schiff? Soweit ich mich erinnere, war es unser Ziel, dafür zu sorgen, dass dies ein für alle mal aufhört.«
    »Sie haben natürlich recht.« Taglieri räusperte sich. »Aber mittlerweile bin ich Ihrer Ansicht: das wird sich wohl auf die Dauer nicht immer vermeiden lassen. Das sind junge Männer, teils mit etwas hitzigem Gemüt. Dass sich da einige nicht immer ganz grün sind, ist ganz normal.«
    In Danas eisblauen Augen blitzte es. »Und das soll eine Entschuldigung sein?«
    »Selbstverständlich nicht. Aber glauben Sie wirklich, dass wir etwas ändern, wenn wir jedes Mal, wenn so etwas geschieht, disziplinarische Maßnahmen ergreifen?«
    »Wer redet denn von Bestrafung?«
    Taglieri zog fragend seine buschigen Augenbrauen hoch.
    Dana beugte sich vornüber. »Ich möchte nicht, dass er bestraft wird, sondern dass wir uns den Mann vorknöpfen, dem nun ein Schneidezahn fehlt!«
    Taglieri runzelte die Stirn. »Das verstehe ich nicht.«
    »Sie kennen den Grund für die Auseinandersetzung, Sir?«
    »Es kam zu Meinungsverschiedenheiten aufgrund von Gerüchten unsere Mission betreffend. Zusätzlich soll Mister Schneidezahn Commander Alyawarry beleidigt haben.«
    Dana nickte. »So hat es sich zugetragen. Leider waren die beleidigenden Äußerungen äußerst grenzwertig und spielten auf die Hautfarbe von Commander Alyawarry an.«
    Für einen Sekunde herrschte Stille. Taglieri schob sich aus seinem Sessel und stemmte sich mit den Handflächen auf der Schreibtischkante hoch. Er trat an das Fenster und drehte Dana den Rücken zu. Er nickte und sagte, ohne sich umzudrehen: »Sie haben recht. Diese Art der Diskriminierung können wir nicht dulden. Andererseits …« Er drehte sich um. »Andererseits sollten wir etwas Verständnis haben. Viele Besatzungsmitglieder wissen nicht genau, was geschehen ist. Ich schätze, die Anspannung darüber entlädt sich in solchen Ereignissen.«
    »Die Gerüchte an Bord nehmen zu, Sir, das ist richtig.« Dana sah Taglieri an, als wäre er an der ganzen Miesere schuld. Nun, irgendwie war er das ja auch.
    »Das ist mir bewusst, aber versetzen Sie sich mal in deren Lage: Da ist dieser dunkelhäutige Mann, der alles, was geschah, voraussah.«
    »Wir sollten ihm alle dankbar sein, sonst wären wir alle heute möglicherweise schon tot.«
    »Das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere hingegen sieht ganz anders aus. Was, wenn das alles nur ein Trick von David war? Was, wenn er einen Plan damit verfolgt?«
    Dana lehnte sich in den Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor die Brust. Sie schwieg eine Weile, starrte Taglieri an, dann schüttelte sie den Kopf. »Ich glaube ich verstehe nicht ganz, Sir. Sie haben Verständnis für den Vorfall?«
    Taglieri grinste schief. »Das ist zu einfach ausgedrückt. So würde ich das nicht sagen.«
    Dana Frosts Augen wurden groß, als sie erkannte, was in dem Admiral vorging. »Sie haben Verständnis dafür, weil auch Sie David Alyawarry nicht trauen«, stellte sie fest. In ihrer Stimme schwang Vorwurf mit, der Taglieri umso härter traf, weil sie ihm lange keinen mehr gemacht hatte. Er hatte gehofft, sie beide wären darüber hinaus.
    Wieder schwiegen sie sich an, als der Türsummer erneut betätigt wurde. Taglieri schien über diese Ablenkung froh zu sein. Er bestätigte das Signal und die Tür wurde geöffnet.
    Dana drehte sich um.
    Vincent Taglieri erkannte die Silhouette sofort. Er blickte Dana an. »Wir werden später darüber reden und eine Lösung finden.«
    Dana Frost begriff und erhob sich. Während sie das Büro verließ, trat Savanna Dionga ein.
     
    *
     
    »Bereit machen zum Setzen des Großsegels!«, befahl der Dondari, einer von zweien, die sich auf der DONGAAR befanden, einem Sonnensegelschiff der dritten Klasse. »Wir empfangen Funksignale.«
    Eine Datenanzeige erwachte flackernd zum Leben und der Dondari beobachtete, wie die Zeichen darauf beständig nach oben kletterten, während das Focksegel langsam ausfuhr. Unter ihnen glomm ihre Heimat im gleißenden Licht des Zentralgestirns. Das Bild ihres Planeten, eine rotbraune Welt, durchzogen vom Grün der Wälder, wurde durch Wettergebilde und das Weiß der Polkappen aufgelockert. Mit einer Achsneigung von dreißig Prozent besaß er ein hauptsächlich mediterranes Klima.
    Der Partner des einen Dondari, ein ausgebildeter Rudergänger, brachte die DONGAAR zum Stillstand, während die Segel im Licht der entfernten Sonne glühten.
    Der Dondari richtete
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