Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Titel: Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
seinen Blick auf das Hauptmanöverdisplay und überprüfte die Umlaufbahn, in der sie seit Wochen warteten. Sie waren auf Anweisung der Karema hier oben. Sie beide wussten, dass sie mit ihrem Leben spielten, denn nicht selten brachen die filigranen Segel der Schiffe zusammen. Sie wachten über ihre Heimat, und es war ein langweiliger und sehr gefährlicher Job. Ein Jahr währte ihr Dienst, danach wurden sie in Ehren empfangen und durften den Rest ihres Lebens an den Bächen von Malukar genießen.
    In der Regel gab es hier oben nicht viel abzuhören. Die nächsten bewohnten Planeten waren einige Lichtjahre entfernt und es gab auf Dondar nicht sehr viel zu holen. In der Regel wurden die Dondari in Ruhe gelassen. Der Dondari hatte sich für diesen Dienst freiwillig gemeldet. Nur ein Jahr! Was konnte da schon passieren? , hatte er sich gedacht. Und doch geschah nun genau das, von dem er hoffte, es würde nicht eintreten.
    Vor einigen Tagen hatten sie das erste Mal diese neuen Funksprüche empfangen. Viel hatten sie sich nicht dabei gedacht, denn die Menschen der Solaren Welten von der anderen Seite der Galaxis kamen öfter an diesem System vorbei, ohne es länger zu behelligen. Doch die Funksprüche häuften sich. Schließlich beschlossen er und sein Kollege, sie zu sammeln, zu extrahieren, auf verschiedene Frequenzen zu legen, kombinieren, bündeln und wie befohlen in das Quartier der Karema zu senden. Und der Inhalt dieser Funksprüche war besorgniserregend.
    Ohne das er es verhindern konnte, befiel den Dondari tiefe Furcht.
     
    *
     
    Gendar Maras betrachtete die violetten Blüten, die im gelben Wasser in den Kortaxo-Schalen schwammen. Es handelte sich um die Blumen der Götter. Warum, fragte sich Gendar nicht zum ersten Mal, mussten immer nur Frauen mit ihrem Leben bezahlen, wenn sie diese Blumen sammelten? Schließlich waren es die Frauen, die das Leben der Dondari bestimmten. Manches schien ihm unlogisch, und er spürte, dass das ein Problem war, dem er sich zukünftig stellen musste. Ja, er zweifelte!
    Seine Mutter, die Karema, gab sich, wenn er ihr solche Fragen stellte, unversöhnlich. Sie war Traditionalistin. Sie saß, wie so oft, auf ihrem Thron, der aus violettem Stein geschlagen war und starrte ihn mit rot glühenden Augen an. Ihr weißes Haar, das den schmalen Körper umrahmte, leuchtete in der Morgensonne.
    Da er, Gendar Maras, ein Bewahrer der Mythen sei, stehe es ihm nicht zu, zweifelnde Fragen zu stellen, hatte sie mehrfach betont, und Gendar hatte sich vorerst ihrer Anweisung gebeugt.
    Er hielt eine Handfläche über eine der Blüten. Er konzentrierte sich auf das Wasser, das sich nun kräuselte, die Blüte fing an zu zirkulieren. Ein kleiner Sog entstand, die Blüte wurde auf den Boden der Schale gezogen, schoss wieder nach oben und war nun geschlossen.
    »Wieder ein kleines Beispiel deiner Macht?«, fragte seine Mutter.
    »Du hast mich so erzogen, Mutter!«, gab Gendar zurück und nickte. »Übe dich redlich, immerzu und vergiss nie, dass du ein Padoora bist. Die Zeit auf Darinoor steht still. Und doch spüre ich Veränderung. Ich muss immerzu an diese Menschenfrau, Savanna, denken und daran, dass sie mich mit an Bord ihres Schiffes nahm. Ich lernte viele interessante Menschen kennen.«
    »Die über uns lachen!«, zischte die Karema. »Oder meinst du, ich wüsste nicht, wie sehr sie den Geruch des Trannar verabscheuen? Wie sie auf uns herab blicken, weil wir nicht sind wie sie? Dass sie uns nur ausnutzten wollen für ihre Zwecke?«
    »Vergiss nicht – durch Savannas Hilfe habe ich den Weltraum gesehen. Diese Menschen sind technisch so viel weiter entwickelt als wir. Während wir in Höhlen schlafen, ruhen sie in klimatisierten Gemächern. Während wir noch jagen, beziehen sie ihre Speisen aus Eisschränken. Während unsere Schiffe mit Sonnensegeln im Orbit warten, was gelegentlich zu Todesfällen führt, springen die Menschen durch Wurmlöcher oder in einen höherdimensionalen Raum.«
    »Und was nutzt es ihnen?« Die Königin grinste. »Wenn wir uns die Funksprüche anhören, die unsere Außenposten auffangen, habe ich nur Mitleid mit ihnen.«
    »Das mag stimmen, Mutter. Dennoch – sollen wir den Dronte dafür dankbar sein, dass sie unsere Schiffe zerstörten und uns in eine frühere Zeit zurückschossen? Seitdem die Dronte uns Auflagen machten, steht die Zeit still.«
    »Es ist, wie es ist!«
    »Pah, Fatalismus, Mutter! Damit kommen wir nicht weiter!«
    »Wir haben die Texte des großen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher