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Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Titel: Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen
Autoren: Anonymous
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freiem Blick auf den Blauen Planeten besessen, galten sie doch als eins der wenigen verbliebenen Prestigeobjekte, die man sich durch harte Arbeit – oder womit auch immer man sich seine Credits verdiente – leisten konnte.
    Der junge Mann seufzte. Vielleicht würde ihm ja dieser neue Abschnitt des Projektes so viel einbringen, dass er sich tatsächlich in einem der großen Blöcke, die da draußen im geostationären Orbit hingen, eine kleine Wohnung leisten konnte. Nicht, dass die Bezahlung von Far Horizon nicht angemessen gewesen wäre, alles andere als das. Aber ein bisschen mehr war halt ein bisschen mehr, und was immer jetzt noch vor ihm lag, konnte ihn diesem kleinen Traum ein bisschen näher bringen.
     
    McVellor hatte nur wenig Zeit gehabt, sich von Julie, Greg und den anderen zu verabschieden. Kurz nachdem er am Ausgang der Kantine abgefangen worden war, saß er schon im Büro von Wolfgang Huber, und der hatte nicht lange gefackelt, ihm ein besonderes Angebot zu unterbreiten.
    »Was halten Sie davon, mal ein wenig hier rauszukommen, McVellor?«, hatte er gefragt, nachdem er ihm die Hand geschüttelt und mit einer einladenden Geste einen Platz angeboten hatte. »Ich kann mir vorstellen, dass sich – so aufregend unsere Forschung hier auch sein mag – ein gewisser Alltag eingestellt hat. Eine gewisse Routine, wenn Sie so wollen.« Huber schenkte sich aus einer bereitstehenden Karaffe eine bernsteinfarbene Flüssigkeit ein. Fragend blickte er herüber zu Jason.
    »Was trinken Sie denn da?«, wollte McVellor erst einmal wissen, bevor der Leiter des Telepathen-Projektes ihm ebenfalls etwas davon gab.
    »Warum machen wir nicht ein Experiment daraus?«, schlug Huber vor. »Versuchen Sie doch, es aus meinen Gedanken zu extrahieren.«
    Jason zuckte die Achseln. »Wie Sie wünschen.« Er rückte sich auf seinem Stuhl zurecht, setzte sich etwas auf und streckte den Rücken durch. Er hatte während der letzten Wochen gemerkt, dass diese aufgerichtete, leicht angespannte Position ihm half, sich zu konzentrieren. Dann versuchte er, die Gedanken Hubers zu erfassen, ein Bild zu erhaschen, und sei es auch nur eine Ahnung.
    »Ich helfe Ihnen, Jason. Ich denke die Lösung intensiv als Wort in Ihre Richtung, so, wie Sie es auch von diversen Versuchsanordnungen unseres Projektes kennen.«
    Zunächst erschien nichts in den sich leerenden Gedanken McVellors. Fast so, als würde er alle Muskeln anspannen, konzentrierte er sich, mal mit geschlossenen, mal mit offenen Augen, richtete seine Wahrnehmung ganz auf die Person hinter dem Schreibtisch.
    Ein Gedankenblitz durchzuckte ihn. Eine Ahnung. Er sah das Bild eines Hanges vor sich, auf dem in langen Reihen eine Pflanze angebaut wurde. Menschen ernteten etwas. Die Sonne schien intensiv, und ein durchdringender Geruch lag in der Luft.
    Das Bild dauerte nur eine Millisekunde, aber dennoch sah Jason es ziemlich klar. Er stieß die Luft, die er während der Anspannungsphase angehalten hatte, aus und erlaubte seinem beschleunigten Herzschlag, sich ein wenig zu beruhigen.
    Dann konzentrierte er sich erneut. Ein neues Bild kam in seinen Kopf, weniger klar als das zuvor. Weißes Rauschen – Nebel! Er verdichtete sich blitzschnell, wurde zu Regen, der aus einem azurblauen Himmel fiel, nur um dann klirrend wie zerberstendes Glas auf einem unsichtbaren Untergrund zu zerschellen.
    So schnell, wie die Sequenz in seinem Hirn entstanden war, so schnell verschwand sie auch wieder. Jason McVellor ließ entspannt die Schultern hängen und lehnte sich zurück. Dabei ließ er Huber nicht aus den Augen.
    Der blickte ihn gespannt an. »Nun, was denken Sie, was das hier ist?«, fragte er und zeigte dabei auf das Glas in seiner Hand.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, erwiderte Jason. Die Bilder, die Visionen, die er gesehen bzw. gehabt hatte, ließen einige Schlüsse zu, aber auch viele Dinge offen. Pflanzen an einem Hang. Wechselnde Aggregatzustände von Wasser, von heiß zu kalt. »Gekühlter Traubensaft?«, fragte er mehr, als er feststellte.
    Huber verzog keine Miene. »Interessant.« Er nahm einen Schluck und stelle das Glas zurück auf den Schreibtisch. »Darf ich fragen, wie Sie auf diesen Schluss gekommen sind?«
    Der telepathisch Begabte erzählte ihm von den Bildern, die in seinem Kopf entstanden waren. »Das Eis war die Form des Wassers, die ich als letztes sah. Deswegen kam ich darauf, dass es sich nicht um ein warmes Getränk handeln könnte.«
    »Was man auch daraus hätte schließen
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