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Sternenfaust - 104 - Die Kristalle von Dondari

Sternenfaust - 104 - Die Kristalle von Dondari

Titel: Sternenfaust - 104 - Die Kristalle von Dondari
Autoren: Anonymous
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Metern Durchmesser stand. Darin schwammen in einem giftgelben Wasser violette Blüten. Farkar, die Blumen der Götter, die am Rande der Todeszonen wuchsen und deren Einsammeln viele junge Dondari-Frauen das Leben gekostet hatte.
    Traditionell waren es die Frauen, die das Leben auf Dondari bestimmten. Das mochte auch daran liegen, dass eine Dondari-Frau unter vierzig Jahren nicht schwanger werden konnte. Ein Umstand, der ihre Lebensstruktur entscheidend beeinflusste. Kinder waren den Dondari sehr wichtig, doch wie genau man sie aufzog und wo sie sich aufhielten, war wenig bekannt. Auf den Straßen hatte Savanna zumindest keine gesehen.
    Ein Mann und eine Frau lösten sich von dem steinernen Podest, auf dem die Karema auf einem runden Thronsessel aus violettem Gestein saß, und ihnen mit rotglühenden Augen entgegen blickte. Ihre langen weißen Haare umrahmten ihren schmalen Körper mit der rötlichen Haut. Wie ihr Volk trug sie die graue Gewandung aus dem Fell der Tarak-Wissler.
    Der Mann und die Frau kamen ihnen entgegen. Beide trugen knöchellange graue Gewänder, hatten lange weiße Haare und rote Augen, was auf eine Verwandtschaft zum Königshaus hinwies. Sie sahen wesentlich jünger aus, als die Königin selbst.
    »Willkommen«, meinte die Frau in gebrochenem Solar. »Die Königin erwartet Sie. Sie haben sieben Minuten Ihrer Zeit.«
    »Sieben Minuten?«, entgegnete Chang entsetzt. »Wir sind durch das halbe Universum geflogen, nur um …«
    »Ihre Zeit beginnt jetzt«, bemerkte die Frau erbarmungslos.
    Savanna kannte ihren Chef gut. Sie wusste, wie sehr Chang innerlich tobte. Äußerlich ließ er sich nichts anmerken. Er wollte vor die Königin treten. Die weißhaarige Frau versperrte ihm den Weg und wies auf Savanna.
    »Die Königin möchte lieber mit einer Frau sprechen.«
    Harry Chang öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Savanna musste innerlich grinsen. Das war lustiger, als sie gehofft hatte. Nur GBN { * } bot mehr Unterhaltung.
    »Es ist mir eine Ehre«, erklärte sie feierlich. Chang sah sie von der Seite böse an.
    Savanna trat neben der Frau und dem Mann auf das Podest der Karema zu. Zwei Schritte davor blieb sie stehen.
    »Warum seid ihr hier?«, fragte die Karema barsch in ihrer Sprache. Die Frau an Savannas Seite übersetzte die fremden Worte.
    »Wir interessieren uns für den Schmuck, den Ihr tragt, Hohe Herrscherin.« Savanna wies auf den Hals der Königin, der von einem festen Kragen aus Kristallen umgeben war. »Wir hoffen Hinweise zu finden, wo sich diese Kristalle befinden, aus denen er gemacht wurde.«
    »Wenn wir euch Hinweise geben«, meinte die Königin kurz angebunden, »und wenn ihr findet, was ihr sucht, werdet ihr dann auch uns einen Gefallen tun?«
    Savanna war überrascht. »Gewiss. Wir sind Händler und wir könnten Euch mit Stoffen und anderen Dingen versorgen. Wenn Ihr bereit seid, die Handelswege zu öffnen, finden wir sicher einen Weg, mit dem alle zufrieden sind.«
    Die Königin nickte knapp. »Ich bin bereit dieses Risiko einzugehen. Auch wir hätten gerne mehr von diesen Kristallen, doch unsere Raumschiffe erreichen nur mit viel Mühe den zweiten Planeten meines Volkes.«
    Während die Dolmetscherin übersetzte, versuchte Savanna nicht aufzulachen. Die sogenannten Raumschiffe der Dondari hatten ein Sonnensegel und waren ein reines Todeskommando!
    »So sagt uns bitte, wo wir mit der Suche beginnen können.« Savanna hoffte, die Königin würde nun einbrechen und gestehen, dass sie diese Kristalle nur von den Dronte abgekauft hatte. Doch zu ihrer Überraschung wies die Karema auf den jungen Dondari-Mann mit den langen weißen Haaren. Auch um seinen Hals lag ein Kragen jener sonderbarer Kristalle, die Diamanten ähnlich sahen und von denen Harry Chang doch festgestellt hatte, dass sie um einiges härter waren.
    »Mein Sohn, Gendar Maras, wird euch berichten. Er ist ein Paadoora, ein Wahrer der Mythen.«
    Gendar Maras trat vor. »Ich kann Jubar und auch ein wenig Solar«, erklärte er stolz. »Sprachen interessieren mich sehr. Sie sind mein Hobby.«
    Seine Aussprache des Solar war überraschend präzise, fast schon unwirklich. Er artikulierte peinlich genau. Anscheinend tut er nichts anderes, als sich mit Sprachen zu befassen , dachte Savanna.
    Oder er ist ein Naturtalent , schoss es ihr dann durch den Kopf. Ein Dondari, der etwas kann. Unheimlich.
    Savanna sah kurz zurück. Harry Chang hinter ihr wies auf das Kom-Gerät an seinem Handgelenk, das ihm auch die Uhrzeit anzeigen
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