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Sternenfaust - 104 - Die Kristalle von Dondari

Sternenfaust - 104 - Die Kristalle von Dondari

Titel: Sternenfaust - 104 - Die Kristalle von Dondari
Autoren: Anonymous
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vorsichtig zurück und kam zu ihr herüber. Er bewegte sich vorsichtig, um den Inhalt des silbernen Kunststoffbechers nicht zu verschütten. Mit konzentriertem Gesichtsausdruck stellte er den Becher auf dem weißsilbernen Tisch ab und setzte sich auf den Stuhl, der sich automatisch leicht in der Höhe verstellte und sich seiner Größe und dem Körpergewicht anpasste.
    »Captain Frost, schön Sie zu sehen.« Ein wenig verlegen nippte der ein Meter fünfundachtzig große Mann an seinem Getränk. Dana roch den süßherben Duft von j’ebeemischem Blaurosentee, derzeit ein Klassiker unter der Besatzung.
    Der Captain hatte es bisher nicht recht geschafft, an al Khaled heranzukommen. Der Mann tat zuverlässig seinen Dienst, erfüllte alle Standards nach bestem Wissen und Gewissen – aber er war für sie ansonsten nicht mehr als ein weißes Blatt Papier. Eine Frau hatte er nicht. Er war Raumfahrer und Offizier aus Leidenschaft – wie jeder, der auf der STERNENFAUST III seinen Dienst tat. Ohne das nötige Quäntchen an Euphorie und Wahnsinn machte niemand diesen Job.
    »Wir werden bald in den HD-Raum eintreten.« Frost nahm einen Schluck Kaffee. »Es ist für mich immer noch befremdlich, mir diesen Raum auch nur vorzustellen.«
    »Er ist mit unserer beschränkten Wahrnehmung nicht korrekt zu erfassen«, stimmte al Khaled zu. »Die Langzeitschäden eines direkten Kontaktes können noch gar nicht erfasst werden.«
    Dana nickte. Sie selbst gehörte zu den ersten unfreiwilligen »Versuchspersonen«, die im HD-Raum gewesen waren, damals, beim heute so genannten »STERNENFAUST-Zwischenfall«. Noch immer musste sie hin und wieder Tests und Kontrollen über sich ergehen lassen, im Dienste der Forschung. Vielleicht war ihr der HD-Raum auch deshalb suspekt.
    Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich damals so viele aus meiner Mannschaft verlor.
    Einen Moment lang dachte sie an den rotblonden Bart und die kernigen Sprüche von Commander van Deyk. Ihr damaliger erster Offizier hatte sein eigenes Kommando nie bekommen.
    Al Khaled schien zu merken, dass sie ihren eigenen Gedanken nachhing und schwieg taktvoll.
    Dana lächelte erneut. Das hier war die Gegenwart und al Khaled war ein guter Erster Offizier.
    Und an den HD-Raum werde ich mich auch noch gewöhnen …
    »Ich bin gespannt, was wir am Ende dieser Reise finden werden. Ein weiteres Heiligtum?«
    Zu ihrer Erleichterung leuchteten al Khaleds Augen auf. Der Perser beugte sich ein Stück vor. In seiner Stimme lag Aufregung. »Es wäre phänomenal, wenn wir das Rätsel um diese Heiligtümer lösen könnten. Die Eranaar wurden nicht nur gebaut, um einer bestimmten Gottheit zu huldigen. Ich bin mir sicher, es steckt mehr dahinter. Doktor Winterstein und seine Astronomen sind da auf etwas Großes gestoßen. Ich habe mir die Karte genau angesehen, und die Exaktheit der geometrischen Formen zwischen dem Karalon-System, der Sonne TASO-24713 und dem Punkt, den wir nun anfliegen, ist phänomenal. Das kann einfach kein Zufall sein. Dennoch weisen die Schriftzeichen nicht auf die Toten Götter hin. Sie scheinen mit uns bekannten Sprachen verwandt zu sein. Allein das ist spannend. Artefakte der Toten Götter lassen sich sehr schwer entschlüsseln. Wenn wir etwas anderes finden – vielleicht eine Zwischenstufe der interstellaren Entwicklung, die der unseren näher ist – könnten wir viel über das uns bekannte Universum lernen!«
    Frost sah ihn ein wenig überrascht an. »Ich wusste gar nicht, dass Sie sich so sehr für die Forschung interessieren.«
    »Für die Forschung und für …« Al Khaled druckste ein wenig herum. »Für Außeneinsätze, Ma’am.« Er wurde bis über beide Ohren rot. Dana musste sich ein Grinsen verkneifen. Al Khaled schien selbst zu wissen, dass seine indirekte Bitte keine rhetorische Meisterleistung war.
    »Ich habe verstanden, I.O. Sofern Admiral Taglieri nichts dagegen hat, gehört der nächste Außeneinsatz Ihnen.«
    »Danke, Captain.« Al Khaled sah aus, als würde ihm eine ganze Steinwand vom Herzen fallen. »Ich bin mehr als neugierig, was wir am Ziel der Reise vorfinden werden.«
    Dana trank den Rest ihres Kaffees. »Lassen wir uns überraschen.«
     
    *
     
    Savanna Dionga rümpfte die Nase, während sie hinter Harry Chang zum Ausgang der kuppelförmigen Scheune lief. Eigentlich ist das Wort ›Scheune‹ noch viel zu freundlich für diese Baracke , dachte Dionga düster.
    Savanna zweifelte daran, dass die Konstruktion aus der bläulich schimmernden
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