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Sternenfaust - 104 - Die Kristalle von Dondari

Sternenfaust - 104 - Die Kristalle von Dondari

Titel: Sternenfaust - 104 - Die Kristalle von Dondari
Autoren: Anonymous
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Substanz, aus der dieser … Stall gebaut war, dauerhaft stabil war. Es handelte sich bei dem Material um eine Art Alge, die mit einem anderen Stoff gemischt worden war und, nachdem die Masse im Ofen gebrannt worden war, wie Holz verwendet wurde. Die Dondari nannten sie Trannar. Leider war das Material so minderwertig, dass sich daraus kein Geschäft machen ließ. Überhaupt waren die Materialien und Stoffe der Dondari primitiv. Doch nicht nur das, noch weit anstößiger als diese Bruchbude war der Geruch, der Savanna bereits auf Rasha mit seiner Penetranz verfolgt hatte. Dieser Gestank nach unbekanntem Tier, so aufdringlich wie ein Wega-Moskito, der sich in jede Faser ihres dünnen roten Synthetik-Anzuges legte.
    Der Geruch kam von den Tarak-Wisslern, einer Art überdimensionaler Rinder in gräulicher Farbe. Aus dem Fell der Tiere stellten die Dondari aschgraue Gewänder her, die furchtbar auf der Haut kratzen mussten. Aber wahrscheinlich fehlten der Oberhaut der Dondari die nötigen Rezeptoren, um dieses Kratzen überhaupt an das Gehirn weiterzuleiten, dachte Savanna boshaft.
    Harry Chang störte sich weder am Geruch noch an der primitiven Umgebung. Er folgte der fünfköpfigen Delegation vergnügt.
    Man geleitete Savanna und ihren Vorgesetzten zu einem Gefährt auf Trannarrädern. Während der lauten, holprigen Fahrt verfluchte Savanna diesen Auftrag. Sie würden nicht nur Ärger mit Star Trade bekommen, weil das hier einfach erfolglos bleiben musste – nein, wenn die Geschichte ihres Aufenthaltes in der Welt der Dondari die Runde in den Solaren Welten machte, würden sie garantiert auch Ärger mit dem Amt für die Wahrung der Rechte niederzivilisierter Völker bekommen. Dieses Amt war ein Kontrollbüro mit Hauptsitz in New York, dessen Angestellte keinen Hehl daraus machten, Anhänger von Pro Humanity zu sein. Diese sonderbaren Leutchen wollten vor allem verhindern, dass es zu einem erneuten Austausch mit außerirdischen Völkern kam. Dazu nutzten sie den Deckmantel der »Humanität« und behaupteten, im Sinne der außerirdischen Völker zu handeln, die bekannter Weise keinen Kontakt wünschten. Im Moment fragte sich Savanna, warum das WRNV-Amt sie dieses Mal nicht rechtzeitig aufgehalten hatte.
    Wenn man die Spinner mal braucht, sind sie nicht zur Stelle.
    An ihrem Gefährt zogen die kastenförmigen Gebäude aus Trannar-Platten und Kortaxo-Gestein vorbei, die für die Dondari typisch waren. Sie bewohnten ihren Planeten nur in den gemäßigten Klimazonen. Das Wort Heizung war ihnen nicht bekannt. Überhaupt war ihr Planet nur in bestimmten Teilen bewohnbar, da in anderen Bereichen eine Strahlung vorherrschte, die jedes Lebewesen auf Dauer tötete. Diese Todeszonen waren tabu und Savanna riss sich nicht darum, sie kennenzulernen. Die Dondari selbst glaubten daran, dass dort die Garaar wohnten, ihre Sternengötter. Diesen Garaar passte es angeblich nicht, wenn sich fremde Völker in die Belange der Dondari einmischten. Das hatten die Himmlischen wohl offenbar mit Pro Humanity gemein.
    Die Karema, eine Art Königin, war nicht sonderlich erbaut über den Kontakt zu den Solaren Welten. Dennoch hatte Harry Chang es irgendwie geschafft, eine Audienz bei der Dame zu erhalten. Wie, das war eines seiner unzähligen Geheimnisse.
    Savanna hasste es, von den Dondari angestarrt zu werden. Überall, wo der Wagen entlang fuhr, sammelte sich das Volk und gaffte. Sie war froh, als sie endlich in der Senke angekommen waren, in der die Residenz der Karema lag. Sie war halb in einen der mehrere hundert Meter hohen Kortaxo-Felsen hineingebaut. Diese Felsen umgaben die Stadt und die Residenz wie ein natürlicher Schutzwall.
    Im Grunde sind die Kortaxo-Felsen ja ganz hübsch mit ihrer violetten Farbe. Das Dumme an ihnen war allerdings ihr Geruch, wenn sie mit Wasser in Berührung kamen. Savanna war froh, dass es gerade nicht regnete.
    Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich vor dem Hauptraum der Residenz standen und der Führer der Delegation sie mit einer weiten Geste in den Raum einlud. Bisher hatte sich noch keiner die Mühe gemacht, die Sprache der Dondari im Ganzen zu entschlüsseln. Das mochte auch daran liegen, dass ein Team von J’ebeem-Linguisten vor acht Jahren während eines Aufstandes als götterfeindlich deklariert und hingerichtet worden war. Eine Tatsache, die die Beziehung der Solaren Welten zu den Dondari nicht verbessert hatte.
    Savanna betrat den großen kargen Raum, der voller Kortaxo-Schalen von vier
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