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Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Titel: Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat
Autoren: M’Raven
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Antwort, die Yara Kervatis mit ihrem Schlüssel 16-4-6-7 erhielt (zu dem noch 21 weitere Zahlen gehörten): Schnell erledigt. Fünf Tage.
    Und ein unverfängliches Schulterzucken signalisierte, wann die Botschaft zu Ende war. Denn sowohl Joris Abenaike wie auch Yara Kervatis waren Agenten, die für den j’ebeemischen Geheimdienst arbeiteten. Sie gehörten zu der neuen Generation von Spionen, den J’eberde genannt wurden, weil sie zwar biologisch zu hundert Prozent Menschen – J’erde – waren, aber charakterlich und moralisch durch und durch J’ebeem. Sie waren von vor Jahrzehnten entführten und vom Temuran umgedrehten Genetic-Wissenschaftlern in Reagenzgläsern gezeugte, genoptimierte Menschen, die eben dadurch nicht als feindliche Agenten entlarvt werden konnten, wie es in der Vergangenheit mit zu Menschen umoperierten J’ebeem geschehen war. Bis heute wusste noch niemand in den Solaren Welten überhaupt von der Existenz der J’eberde-Agenten.
    Joris Abenaike und Yara Kervatis plauderten noch ein bisschen, ehe sie ihre Unterhaltung beendeten und die Verbindung unterbrachen. Abenaike würde für seine Antwort an den Temuran einen anderen Weg der Übermittlung wählen, damit es nicht zu einem zu häufigen Kontakt zwischen ihm und Kervatis kam, der vielleicht irgendwann auffiel. Doch bis dahin hatte er noch einiges zu tun.
    Es wunderte ihn nicht, dass die Regierung – das Triumvirat – durch den Geheimdienst alles über das neu gegründete Corps Diplomatique herausfinden wollte, nein: herausfinden musste . Schließlich genossen bei allen bekannten Völkern in Cisalpha die fremden Diplomaten bis zu einem gewissen Grad Immunität und konnten theoretisch unter diesem Deckmantel Spionage betreiben. Abenaike wusste aus sicherer Quelle, dass ein gewisser Botschafter Maunga das in der Vergangenheit bereits einmal auf Darelis bei den Genetics getan hatte. Natürlich machte es das Triumvirat und den Temuran misstrauisch und dementsprechend neugierig, wenn ein Volk plötzlich verstärkt begann, ein ganzes, gut durchorganisiertes Corps von Diplomaten aufzubauen und auszubilden.
    Joris Abenaike war nicht nur ein brillanten Analytiker, er war auch ein Computergenie, wie es nur eine Genoptimierung durch Genetics hervorbringen konnte. Natürlich wussten seine offiziellen Dienstherren beim Star Corps-Hauptquartier, dass er gut war – nicht umsonst hatte man ihn zum jüngsten Chefanalytiker in der Geschichte des Star Corps ernannt.
    Aber wie gut er wirklich war, wusste er sorgfältig zu verbergen.
    Mit seinem Können auf dem Gebiet der Computer hatte er sich im Laufe der Jahre ein Netzwerk von nicht aufzuspürenden Viren und Trojanern geschaffen, über die er nahezu auf jede noch so gut verschlüsselte Datenbank und entsprechend geheime Information zugreifen konnte. Und das Beste und Wichtigste daran war, dass es nahezu ausgeschlossen war, dass jemand im Falle der ebenso nahezu ausgeschlossenen Entdeckung den Ursprung dieses Netzes zu ihm zurückverfolgen konnte. Er hatte das Netzwerk derart sorgfältig programmiert, dass dessen Ursprung zufallsgeneriert alle drei Tage zwischen 133 verschiedenen Log-Signaturen wechselte, von denen natürlich keine einzige zu Abenaike führte oder zu irgendeinem Menschen, zu dem er jemals privaten Kontakt hatte. Sollte tatsächlich einmal das Unwahrscheinliche passieren und eine seiner unautorisierten Aktivitäten entdeckt werden, so würde die Spur zu einem von 133 Menschen führen, der danach höllische Mühe haben würde, die GalAb – die Galaktische Abwehr der Solaren Welten – von seiner Unschuld zu überzeugen.
    Durch dieses Netzwerk verschaffte sich Abenaike jetzt über etliche Umwege unbemerkten Zugang zum Hauptcomputer des Corps Diplomatique und begann mit seiner eigentlichen Arbeit.
     
    *
     
    Siron Talas lehnte sich bequem im Sessel seines Gleiters zurück, der ihn vom Regierungsgebäude zurück zu Dagis Rendoys Residenz bringen würde, die auf unbestimmte Zeit sein Zuhause war und auch bleiben musste.
    Er schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. Obwohl es ihm von dem Moment an, da er sich auf dieses gefährliche Spiel eingelassen hatte, bewusst gewesen war, dass es für ihn verdammt anstrengend werden würde, Dagis Rendoy nicht nur zu spielen, sondern der Triumvir zu sein , musste er doch feststellen, dass er das Ausmaß der Belastung unterschätzt hatte.
    Als ehemaliger Kampfschiffkommandant war er es zwar gewöhnt, sich über Stunden und manchmal auch Tage hinweg
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