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Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Titel: Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat
Autoren: M’Raven
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Weile schweigend zurück, ehe er vollkommen ruhig und mit dem für ihn typischen gelangweilten Unterton entgegnete: »So wie es Ihrem Verhalten entspricht, Neska’in Barus.«
    Barus machte Miene aufzufahren, doch Sablon Gendos unterbrach die beiden. »Das führt uns zu nichts«, stellte er fest und wandte sich an Rendoy.
    »Natürlich waren wir uns einig, was diese Taktik der scheinbaren Zugeständnisse betrifft. Aber auch ich hätte nicht gedacht, dass Sie die so weit treiben würden.«
    Rendoy machte eine abfällige Geste. »Wir müssen sie so weit treiben, um glaubwürdig zu erscheinen«, erinnerte er seine Mit-Triumvirn. »Denn wie ich Sie beide erinnern darf, können wir uns gegenwärtig keine Auseinandersetzungen mit andern Völkern leisten, nachdem es im Inneren des Reiches derart gärt, dass sogar einige unserer eigenen Familienmitglieder sich gegen uns verschworen haben.«
    »Wir haben dieses Verräternest ausgehoben«, meinte Barus und schnaubte ärgerlich. »Das war der letzte Erfolg des vorherigen Leiters des Temuran, bevor er sich diesen Virus einfing, an dem er letztendlich gestorben ist.«
    Ebras Tainor, der Chef des j’ebeemischen Geheimdienstes, war nur wenige Tage, nachdem er die Verschwörung innerhalb der Familien der drei Triumvirn und einiger anderer Adelshäuser aufgedeckt hatte, an einem heimtückischen Virus erkrankt und innerhalb eines Tages gestorben. Die Gefährlichkeit des Virus war zu spät erkannt worden, da er nur die Symptome einer harmlosen Erkältung zeigte, bis es zu spät gewesen war.
    »Ja, die adligen Verschwörer hat er erwischt«, stimmte Gendos ihm zu. »Aber ich bin mir keineswegs sicher, dass Tainor wirklich alle entdeckt hat. Und außerdem kamen in der Vergangenheit die meisten Verschwörer aus dem gemeinen Volk. Wo sind diese Gruppen denn mit einem Mal abgeblieben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie aufgehört haben zu existieren. In jedem Fall dürfte uns die ›Säuberung‹, die Tainor durchgeführt hat, etliche Sympathien gekostet haben und etliche Loyalitäten gleich mit dazu.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Rendoy. »Solche Dinge sind wir doch gewöhnt.«
    »Allerdings. Aber dass die Verschwörer in unseren eigenen Familien saßen, hat uns doch deutlich gezeigt, dass wir es mit einer Verschwörung ungeheuren Ausmaßes zu tun haben, vielleicht sogar dem Beginn einer Revolution. Wir müssen den neuen Leiter des Temuran beauftragen, verstärkt nach den anderen Verschwörern zu suchen, denn die werden mit Sicherheit die Gunst der Stunde nutzen. Wir haben durch unsere Säuberung in den eigenen Reihen einen Haufen neuer Feinde bekommen und uns den Hass einer Menge J’ebeem zugezogen.«
    »Da haben Sie durchaus recht«, stimmte Rendoy ihm zu. »Und genau aus dem Grunde sollten wir eine solche radikale Säuberung nicht wiederholen. Stattdessen sollten wir eine andere Taktik wählen und allen noch übrig gebliebenen Verschwörern eine Amnestie gewähren.«
    »Wie bitte?«, fuhren Gendos und Barus unisono auf. »Das kann nicht Ihr Ernst sein!«
    »Was glauben Sie damit zu erreichen?«, fügte Barus hinzu.
    »Die Verräter aus ihrem Versteck zu locken und im Auge zu behalten, um sie bei der geringsten auch nur angedeuteten Konspiration unschädlich zu machen. Und welche Maßnahme könnte uns ihre Identität zuverlässiger enthüllen als das Angebot einer Amnestie?«
    Rendoy bemerkte aus den Augenwinkeln, dass sein Protokollführer Lorrin Sakala, der wie die Protokollführer der beiden anderen Triumvirn im Hintergrund saß und jedes Wort aufzeichnete, eine kaum wahrnehmbare Geste der Überraschung machte, die auch Rendoy entgangen wäre, hätte er den Mann nicht so gut gekannt. Dem folgte eine ebenso kaum wahrnehmbare Geste des Protests, doch der ältere J’ebeem hatte sich gleich darauf wieder im Griff und erledigte seine Arbeit mit gewohnt regloser Miene.
    Ein rascher Blick überzeugte ihn davon, dass die beiden anderen Triumvirn nichts von dem kurzen Blickwechsel mitbekommen hatten.
    »Außerdem«, fügte Rendoy jetzt hinzu, »werden einige der potenziellen Verschwörer so dankbar sein, dass ihnen eine Amnestie gewährt wird und sie ungeschoren in ein normales Leben zurückkehren können, dass sie jeden Gedanken an einen Umsturz aufgeben. Dazu kommt der Bonus, den wir durch unsere künftigen Wohltaten bei ihnen erreichen und die wir ihnen mit Hilfe der Errungenschaften geben können, die von der LICHT VON EBEEM aus Transalpha zu uns gebracht werden. So
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