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Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Titel: Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat
Autoren: M’Raven
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Adelshäuser oder einzelnen Adligen einem Wechsel der Regierungsform zustimmen würden, welche sich neutral verhalten oder sich opportunistisch den neuen Gegebenheiten anpassen würden und welche ihre Privilegien erbittert verteidigen und sich massiv gegen die von den Verschwörern geplanten Neuerungen zur Wehr setzen würden. Letztere waren aber derart in der Minderheit, dass sie nicht einmal dann etwas gegen die geplante neue Regierungsform hätten ausrichten können, wenn sie ihrerseits eine Gegenrevolution gestartet hätten.
    »Sie haben recht, Lorrin«, sagte Siron jetzt versöhnlich. »Ich werde vorsichtiger sein. Und was die Sache mit der Amnestie betrifft, so sollen natürlich nicht alle unsere Leute davon Gebrauch machen, sondern nur ein paar von denen, die nicht allzu viel wissen und entsprechend wenig verraten könnten, falls sie vom Temuran ergriffen und verhört werden. Sie sollen genau genommen als Ablenkungsmanöver dienen. Sigat Kamraan wird diejenigen Agenten mit der Überwachung der Freigelassenen binden und somit aus unserem Weg schaffen, die dem Triumvirat und vor allem dem verblichenen Ebras Tainor allzu treu ergeben sind. Wir haben dann freie Bahn, bis unsere Pläne so weit vorangeschritten sind, dass sie nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Da sie der Regierung ihren Eid geleistet haben, werden sie danach auch im Sinne der neuen Regierung arbeiten und handeln. Und bis es so weit ist, kann Kamraan immer noch diejenigen aussortieren, die Schwierigkeiten machen würden und sie in den Ruhestand schicken oder mit irgendwelchen Aufträgen auf entfernten Welten kaltstellen.«
    Siron blickte den älteren Mann eindringlich an. »Vertrauen Sie mir, Lorrin. Ich riskiere nicht die Sicherheit unserer Leute oder gar das gesamte Unternehmen. Dazu ist die Sache viel zu wichtig.«
    »Ich weiß, mein Triumvir «, antwortete der Protokollführer ebenfalls versöhnlich. »Allerdings sind Ihre Manöver verdammt riskant.«
    Siron gestattete sich ein flüchtiges Lächeln. »Gerade solche Manöver bringen oft die besten Ergebnisse …«
     
    *
     
    Ganymed, Star Corps Hauptquartier
     
    Joris Abenaike, Chefanalytiker des Star Corps, saß in seinem Arbeitsraum und führte eine private Unterhaltung per Bergstromfunk mit seiner alten Kameradin Yara Kervatis, mit der er zusammen ein Jahr die Star Corps-Akademie besucht hatte, ehe sie sich für eine andere Laufbahn entschieden und die Ausbildung abgebrochen hatte. Heute war sie Kommandantin und Eignerin eines Handelsschiffes. Yara gratulierte ihm zu der vor wenigen Tagen erfolgten Geburt seines Sohnes.
    »Ich wäre so gerne bei euch gewesen und hätte deine Frau Silvana moralisch unterstützt«, versicherte sie ihm. »Ich finde, du hättest mir auch schon ein bisschen früher sagen können, dass der Kleine herauswill in die Welt. Aber wenn ich dir nicht alles aus der Nase ziehe, erfahre ich ja gar nichts mehr über dich«, beschwerte sie sich. »Oder hätte ich das jetzt diplomatischer formulieren sollen? Hat dich das Star Corps-Hauptquartier denn wenigstens für den Tag der Tage freigestellt? Oder haben sie dich wieder mit irgendetwas beschäftigt, das angeblich ganz dringend ist?« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Nein«, antwortete Joris Abenaike schmunzelnd. »Ich hatte frei und konnte bei der Geburt dabei sein. Ich habe vorher noch schnell das Wichtigste hier erledigt. Allerdings habe ich auf die fünf Tage Sonderurlaub verzichtet, die man mir angeboten hatte.« Er zuckte ebenfalls mit den Schultern.
    »Idiot«, beschied ihm Yara unverblümt. »Welcher normal denkende Mensch verzichtet denn schon auf fünf Tage Urlaub? Außer meinem überaus korrekten, pflichtversessenen Freund Joris natürlich.«
    Wer den beiden zuhörte, hätte in ihrer Unterhaltung nichts anderes erkannt als die absolut belanglose Plauderei zweier alter Freunde. Doch in Wahrheit enthielt dieses scheinbar nichtssagende Geschwätz eine geheime Botschaft, die man nur mit dem entsprechenden Schlüssel herausfiltern konnte. Der Schlüssel, den Abenaike benutzen musste, lautete: 16-14-9-10-6-7-21, denen noch 17 weitere Zahlen folgten, bis sich der Codestrang bei längeren Nachrichten wiederholte. Er benannte jene Worte in Yara Kervatis’ Geplapper, die – nach ihrer Begrüßung »Hallo Joris!« abgezählt – die eigentliche Botschaft ergaben. Und gemäß diesem Schlüssel lautete seine neueste Anweisung: Finde heraus alles über diplomatisches Corps. Dringend.
    Im Gegenzug lautete die
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