Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 086 - Vermisst

Sternenfaust - 086 - Vermisst

Titel: Sternenfaust - 086 - Vermisst
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
leichter.
    Doch hinter der Ecke, die sie gerade umrundet hatten, war der Gang fast vollständig blockiert. Einzelne Streben ragten wie ein bizarres Bauwerk aus riesigen Speeren kreuz und quer in den Gang hinein, und Boden und Decke hatten sich gewölbt, als hätten gigantische Hämmer sie von beiden Seiten eingeschlagen. Zwischen den Streben hing die nicht minder zerfetzte, kaum noch als solche erkennbare Leiche eines J’ebeem, was von Gerling zu seinem Ausruf veranlasst hatte.
    »Sind Sie sich sicher, dass dies der richtige Weg zum Ziel ist?«, fragte Pablo DiMarco ruhig, der mit fünf weiteren Marines zum Begleitschutz gehörte.
    »Wenn Sie uns so fragen«, antwortete Jefferson, der sich die ganze Zeit über mit einem Handortungsgerät zu orientieren versuchte, »so lautet die ehrliche Antwort: Nein. Aber falls sich eins der Speichermodule tatsächlich in diesem Teil des Schiffes befindet, so könnten wir auf dem richtigen Weg sein.«
    »Was ich eigentlich meinte, war, ob es noch einen anderen Weg zum vermeintlichen Ziel gibt oder ob wir uns einen durch diese Trümmerwüste bahnen müssen«, spezifizierte DiMarco, »denn das dürfte etwas schwierig werden.«
    Jefferson und von Gerling prüften die Anzeigen ihrer Handorter, berieten sich kurz und waren sich schnell einig. »Wenn wir ein paar Meter zurückgehen, können wir dort eine Abzweigung des Ganges versuchen, die zwar auf Umwegen ans Ziel führen könnte, mit etwas Glück aber nicht ganz so stark beschädigt ist.«
    Sie kehrten also um und suchten sich ihren Weg über einen anderen Gang. Immerhin hatten sie insofern tatsächlich Glück, als dass dieser Gang zwar auch ziemlich beschädigt, aber dadurch nicht blockiert war. Er führte zu einer Sektion, die von den beiden Ingenieuren augenblicklich als Antriebssektion identifiziert wurde. Aber natürlich waren auch die Triebwerke nahezu komplett zerstört worden. Die Wand, die den Maschinenraum vom Gang trennte, war aufgerissen und teilgeschmolzen wie alles andere auf dem Schiff auch, und der Antrieb war ohne Zweifel explodiert.
    »Hier sind wir richtig«, stellte Jefferson zufrieden fest und orientierte sich neu. »Dort entlang«, entschied er und deutete in die entsprechende Richtung. Das Außenteam folgte ihm.
    »Wie es aussieht, ist wohl doch einigen J’ebeem die Flucht gelungen, wenn nicht sogar den meisten«, meinte DiMarco. »Ansonsten müsste es hier viel mehr Tote geben, selbst wenn wir berücksichtigen, dass einige von denen wohl in den Raum geschleudert wurden.«
    »Was meinen Sie, Corporal«, fragte von Gerling, »wie stehen die Chancen, dass irgendein J’ebeem, der das hier überlebt hat und in einer Rettungskapsel entkommen konnte, nicht von den Dronte abgeschossen wurde?«
    »Nicht gut«, antwortete DiMarco knapp. »Aber ein paar könnten es trotzdem geschafft haben.«
    »Ha!« rief Jefferson zufrieden. »Wir sind da. Hier ist der Notsteuerungsraum.« Er trat zur Seite und machte eine einladende Geste zu den Marines. »Wenn einer der Herren uns freundlicherweise diese Konservenbüchse öffnen würde?«
    Die Tür des Raums war völlig verzogen und verbeult, aber nirgends aufgebrochen, sodass es keine Lücke gab, durch die man in den Raum dahinter gelangen konnte. Das gab zu der Hoffnung Anlass, dass der Raum mit der Notfallsteuerung relativ unversehrt sein konnte, falls er nicht von der anderen Seite her beschädigt oder gar zerstört worden war. DiMarco und zwei weitere Marines traten vor und begannen, das Schott mit ihren Thermostrahlern zu bearbeiten.
    »Jetzt werden wir hier auch noch zu Dosenöffnern degradiert«, beschwerte sich einer von ihnen mit gespielter Empörung.
    Doch innerhalb weniger Minuten hatten sie ein Loch in die Tür geschnitten, das groß genug war, ihnen bequem Durchgang zu gewähren. »Ja!«, jubelten Jefferson und von Gerling gleichzeitig, als sie den Raum dahinter betraten und feststellten, dass er bis auf verzogene, eingedellte und teilgeschmolzene Wände nahezu unbeschädigt war.
    Die beiden Ingenieure stürzten sich auf die Steuerkonsole und begannen mit ihren ersten Checks.
    »Wir haben den richtigen Raum gefunden«, stellte von Gerling zufrieden fest.
    »Und er ist intakt, wie es aussieht«, fügte Jefferson hinzu. »Professor MacShane, wir brauchen Sie hier. Sie sind der einzige unter uns, der die Bedienungsanleitung entziffern kann.«
    »Oh nein!« Der halblaute Ausruf stammte von Yngvar MacShane. Der Kryptologe war nach seinem Eintreten in den Raum abrupt stehen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher