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Sternenfaust - 086 - Vermisst

Sternenfaust - 086 - Vermisst

Titel: Sternenfaust - 086 - Vermisst
Autoren: M’Raven
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Crew des gesamten Reiches. Andererseits mochte dem Triumvirat Sirons Tod in gewisser Weise durchaus gelegen kommen, da er seit seiner Rückkehr von der Expedition besonders für viele junge J’ebeem ein Vorbild war und manche in ihm sogar einen Helden sahen. Solche Leute waren potenziell gefährlich, weil sie ihr Charisma nur zu schnell hätten nutzen können, um eine Rebellion ins Leben zu rufen. Und im Reich gärte es diesbezüglich unterschwellig schon seit Längerem.
    Während der nächsten Stunde legte er seinen Führungsoffizieren seine geplante Strategie dar, wie sie ihre Mission am besten angehen konnten und verteilte Sonderaufgaben, um die Effizienz ihres Einsatzes zu erhöhen. Früher hätte ihn eine Mission wie diese wenn schon nicht begeistert, so doch mit einer gewissen Neugier erfüllt.
    Heute tat er nur noch, was er tun musste und sehnte das Ende herbei. So oder so …
     
    *
     
    Das Wurmloch war immer noch offen, seit die fremde Sonde hindurchgekommen war und alle Minen, die es vor eben solchen Durchgängen schützen sollten, in Luft aufgelöst hatte. Jetzt patrouillierten Wachflotten davor, deren Zahl hoffentlich groß genug war, um eine einfallende Dronte-Armada wenigstens aufzuhalten, wenn nicht gar zurückzuschlagen. Außerdem arbeiteten Spezialschiffe fieberhaft daran, den Teppich aus Minen wieder auszustreuen.
    Die MOND VON KANASH gab den Wachschiffen ihre Kennung durch, zusammen mit der Information, dass sie auf ausdrücklichen Befehl des Triumvirats das Wurmloch passieren sollte und lavierte nach der Bestätigung und Freigabe der Passage geschickt an den bereits ausgestreuten Minen vorbei. Kirana Hattis zeigte dabei ihr ganzes Können, was sie mit einem überaus zufriedenen Gesichtsausdruck tat.
    Das Lob ihres Kommandanten, mit dem er vor dem Tod seiner Frau immer sehr freigiebig gewesen war, blieb allerdings aus und vergällte ihr die Freude an ihrer Leistung etwas. Daran änderte auch nichts, dass Bergon Sin an Stelle des Kommandanten anerkannte: »Ausgezeichnete Arbeit, Hattis. Bringen Sie uns jetzt durch das Wurmloch.«
    »Alle Waffen in Bereitschaft«, ordnete Siron an, ohne auf Bergon Sins Worte einzugehen. »Schutzschilde aktivieren. Unar, beim geringsten Anzeichen eines feindlichen Angriffs auf der anderen Seite feuern Sie.«
    »Jawohl, Kommandant«, bestätigte der alte Taktikoffizier mit kaum verhohlenem Grimm in der Stimme.
    Die MOND VON KANASH tauchte in das Wurmloch ein. Ein kurzes Gefühl von Kälte und Dunkelheit war alles, was vom Durchgang zu spüren war, und auch das war schon vorbei, ehe man es überhaupt richtig wahrnehmen konnte. Im nächsten Moment kam das Schiff auf der anderen Seite des Wurmlochs heraus. Auch hier waren die Minen vollständig verschwunden, die von den Dronte ausgestreut worden waren, um ihnen Schutz vor Schiffen der Allianz zu gewähren. Damit war zu rechnen gewesen, denn die geheimnisvolle Sonde hatte natürlich auch hier die Minen vernichtet.
    Aber noch etwas fehlte auf der anderen Seite des Wurmlochs. Nirgends war, soweit die Langstreckensensoren reichten, auch nur ein einziges Dronte-Schiff zu sehen. Es gab keine Wachflotte, um das Wurmloch zu sichern, nur drei vollautomatische Wachstationen, die Mok Unar aber weisungsgemäß mit wenigen gut gezielten Schüssen vernichtete. Ansonsten war der Raum hinter dem Wurmloch wie leergefegt.
    »Keine Dronte-Aktivitäten messbar«, sagte Ortungsoffizier Halan Baris, nachdem er das Ergebnis seiner Scans mehrfach überprüft hatte. »Aber wo sind die alle?«, fügte er mehr zu sich selbst hinzu und initiierte eine weitere Palette von Scans, die zu demselben Ergebnis führten.
    »Irgendetwas stimmt hier nicht«, sprach Mok Unar schließlich aus, was alle dachten. »Irgendetwas stimmt hier sogar ganz und gar nicht …«
     
    *
     
    Es zeigte sich, dass die ersten Einschätzungen korrekt gewesen waren, denn die MOND VON KANASH begegnete auf ihrem weiteren Flug ins Innere des Dronte-Gebietes keinem feindlichen Schiff – und auch keinem anderen. Stattdessen stießen sie auf mehrere Welten, die von den Dronte verlassen worden waren oder auf denen diese sich gerade zu einem Exodus aufmachten. In aller Eile, wie es aussah, denn sie hatten bis auf ihre Raumschiffe und wohl die Dinge, die sie zum täglichen Leben brauchten, nahezu alles zurückgelassen.
    »Das Triumvirat wird sein Glück kaum fassen können, wenn es unseren diesbezüglichen Bericht bekommt«, vermutete Bergon Sin, als sie die erste Welt untersuchten
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