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Sternenfaust - 086 - Vermisst

Sternenfaust - 086 - Vermisst

Titel: Sternenfaust - 086 - Vermisst
Autoren: M’Raven
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auf.
    »Wachablösung?«, fragte einer von ihnen.
    »Ja, für die Funkstation«, antwortete Brekken.
    Einer der beiden erhob sich sofort, während der andere sich wieder hinlegte und zu Brekkens Erleichterung ihnen den Rücken zudrehte. Als der Dronte an ihm vorbeiging, drückte er ihm die Spritze in den Nacken an eine Stelle, von der er wusste, dass dort eine Hauptader bei den Kenoor verlief, die das Gift schnellstmöglich in alle Körperteile transportieren würde. Die Wirkung überraschte ihn dennoch: Der Dronte brach wie vom Blitz gefällt zusammen. Das Geräusch des fallenden Körpers ließ den zweiten Dronte natürlich unwillkürlich aufspringen.
    Brekken beugte sich über den am Boden Liegenden. »Helfen Sie mir, ihn auf das Bett zu legen«, bat er den anderen. »Ich glaube, er ist ernsthaft krank.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte der andere, trat aber arglos hinzu, um seinem Kameraden zu helfen. Als er sich zu dem Körper des Toten herabbeugte, spritzte Brekken ihm ohne zu zögern ebenfalls das Mittel in den Nacken, und der Dronte sackte wie sein Kamerad zusammen.
    Brekken verfrachtete die beiden Toten wieder in die Betten und verließ die Kabine, um sich den beiden Dronte in der nächsten zu widmen. Vor der Tür stieß er mit einem der beiden zusammen, die in der Kantine gesessen hatten. Er ließ dem Dronte keine Zeit für Fragen, sondern stieß ihm die Spritze ohne zu zögern in die Brust. Auch dieser sackte lautlos zusammen. Brekken fing ihn auf, bevor er auf dem Boden aufschlug und zog ihn in die Kabine zu den beiden Toten hinein. Solche unvorhersehbaren Zwischenfälle konnten seinen ganzen Plan zunichte machen und seinen Tod bedeuten. Doch das war ein Risiko, das er eingehen musste, wollte er jemals wieder nach Hause kommen.
    Als er diesmal die Kabine verließ, war der Gang davor leer, und er gelangte unbehelligt in die zweite Kabine, wo er dasselbe Manöver anwendete wie in der ersten. Doch gerade als er den zweiten Toten in das Bett legte, glitt die Kabinentür auf, und der J’ebeem-Dronte stand vor ihm.
    »Was tun Sie da?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich helfe unseren erkrankten Kameraden«, erklärte Brekken und fluchte innerlich.
    »Krank? Unmöglich!«, war der Dronte überzeugt und ließ sich nicht bluffen. »Treten Sie sofort von dem Bett zurück.«
    Brekken gehorchte. »Überzeugen Sie sich doch selbst, wenn Sie mir nicht glauben«, forderte er den Dronte auf.
    Was der Mann auch tat, doch er ließ Brekken dabei nicht aus den Augen. »Der hier ist tot«, stellte er fest, nachdem er vergeblich nach Vitalfunktionen gesucht hatte.
    »Ja«, bestätigte Brekken, »und dem da geht es auch nicht besser.« Er deutete auf den zweiten Kenoor-Dronte.
    Doch der J’ebeem-Donte beging nicht den Fehler, an Brekken vorbeizugehen, um auch den zweiten Toten zu untersuchen. »Was haben Sie getan?«, fragte er stattdessen. »Und warum?«
    Brekken hatte nicht die Absicht, sich auf eine Diskussion mit dem Mann einzulassen. Er musste ihn schnellstmöglich ausschalten, bevor der letzte Dronte in der Kantine seinen Kameraden vermisste und nachsehen kam, wo er blieb. Er sprang auf seinen Gegner zu. Doch obwohl er das Manöver ansatzlos ausführte, wie er es gelernt hatte, hatte der Dronte damit gerechnet. Er wich zur Seite aus und schlug nach Brekkens Kopf.
    Der wehrte den Schlag ab und nutzte die momentane Blöße, die der andere sich damit für einen kurzen Moment gab, um ihm die Finger an markante Punkte seines Körpers zu stechen. Die Wirkung war beinahe so spektakulär wie bei den Kenoor-Dronte. Der Mann konnte von einer Sekunde zur anderen seine Glieder nicht mehr bewegen und kippte, da er sich gerade in diesem Moment nicht im Gleichgewicht befand, wie in Zeitlupe nach hinten, ehe er schwer zu Boden fiel.
    »Tut mir leid, mein Freund«, sagte Brekken ohne echtes Bedauern, als er ihm gleich darauf das Genick brach.
    Jetzt blieb nur noch der Dronte in der Kantine übrig, und den zu erledigen erwies sich als leicht. Der Dronte schöpfte nicht den geringsten Verdacht, dass sein Tod auf ihn zukam, als Brekken den Raum betrat und auf den Essensautomaten zusteuerte. Als er sich hinter dem Dronte befand, brauchte er nur mit einer schnellen Bewegung die Spritze am Nacken des Ahnungslosen anzusetzen und auf den Auslöser zu drücken. Der Dronte starb praktisch, ohne es bewusst mitzubekommen.
    Brekken kehrte in die winzige Zentrale zurück und setzte sich an die Navigationskontrollen. Er rief eine Sternenkarte auf und
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