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Sternenfaust - 080 - Alarmstufe Rot! (2 of 2)

Sternenfaust - 080 - Alarmstufe Rot! (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 080 - Alarmstufe Rot! (2 of 2)
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
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jammernde und schreiende Mädchen verschwunden war. »Deshalb werden wir Geiseln nehmen.«
     
    *
     
    Namban, Zentralplanet des Starr’schen Arashlan
     
    Moshakk, seines Zeichens Erster Sprecher der Starr, starrte auf eine gerade hereingekommene Meldung, die ihm sein Adjutant in einem Handspeicher reichte. Darin war von einer beginnenden Panik unter der Bevölkerung die Rede.
    »Eine Massenpanik?«, fragte er seinen Adjutanten stirnrunzelnd. »Hätte ich die Meldung von Flottenkommandant Kaishuk über die Sonde nicht veröffentlichen sollen? Aber sie erschien mir doch harmlos genug.«
    »Objektiv betrachtet war sie das auch«, stimmte Grromsharr ihm vorsichtig zu, doch Moshakk konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sein Adjutant selbst nicht so recht glaubte, was er sagte. »Aber die freien Medien haben sie zum Anlass genommen, das Auftauchen der Sonden unverhältnismäßig aufzubauschen. Mit dem Ergebnis, dass sich jetzt immer mehr Panik im Arashlan ausbreitet. In Anbetracht der instabilen Lage wäre es vielleicht vorteilhafter gewesen, den Leuten gar nichts von der Sonde zu erzählen. Und dass jetzt auch noch das Gerücht von dem unter den Menschen grassierenden Virus aufgekommen ist, scheint die Befürchtung, dass es sich bei der Sonde um eine neue Waffe der Dronte handelt, noch zu bestätigen. Schließlich heißt es, dass die Befallenen alle Haare verlieren, und das ist bei den Menschen nun mal ein unstrittiges Zeichen für einen Dronte-Befall.«
    »Wollen Sie damit andeuten, Grromsharr, dass ich das Volk hätte belügen sollen?«, fragte Moshakk scharf, und sein Kopf ruckte hektischer hin und her, als es bei einem Starr normalerweise der Fall war. Vor Empörung über diese Unterstellung bemerkte er nicht, wie unruhig und fahrig Grromsharr jetzt seinerseits war.
    Dem Ersten Sprecher war schon seit langem bewusst, dass sein Adjutant ihm aus Pflichtbewusstsein diente, nicht aus Vertrauen in seine Fähigkeiten. Ein solches schien bei Grromsharr nicht zu existieren. Moshakk hatte von Anfang an den Verdacht gehegt, dass Grromsharr am liebsten jemand anderen als Ersten Sprecher gesehen hätte und dieser Verdacht bestätigte sich immer mehr. Inzwischen machte er daraus kaum noch einen Hehl. Moshakk hätte ihn längst durch einen anderen Adjutanten ersetzt, doch Grromsharrs Fähigkeiten standen außer Frage und waren von unschätzbarem Wert. Ihn zu ersetzen würde nicht einfach sein, in der derzeitigen Situation sogar undenkbar. Moshakk würde dieses Problem auf später vertagen müssen, wenn diese Krise vorüber war. Wobei er inständig hoffte, dass sie schnell vorüber sein würde.
    Doch im Moment deutete alles klar auf das Gegenteil hin.
    »Natürlich sollen Sie nicht unbedingt lügen«, antwortete Grromsharr jetzt auf Moshakks Frage verlegen, »obwohl das sicherlich manchmal angebracht wäre. Aber delikate Informationen zurückzuhalten ist ohnehin keine Lüge, sondern in einer Situation wie dieser kluge Taktik. Und Unwissenheit ist manchmal ein Segen.«
    Den Grromsharr, seiner Stimme nach zu urteilen, in diesem Moment wohl liebend gerngehabt hätte. Moshakk konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, als wäre auch sein Adjutant einer Panik nahe, obwohl er doch die Wahrheit kannte.
    »Wer konnte denn auch ahnen, dass eine harmlose Meldung solche Auswirkungen haben würde?«, verteidigte sich Moshakk halbherzig, denn er musste Grromsharr insgeheim recht geben.
    Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, die Nachricht über die Sonde geheim zu halten. Jetzt vermuten alle, dass ich ein Lügner bin, weil keiner glaubt, dass die Sonde harmlos ist. Eigentlich hatte Moshakk genau das vermeiden wollen. Dass doch das Gegenteil eingetreten war, bewies eigentlich, dass er als Erster Sprecher nicht sonderlich geeignet war. Nun, er würde zurücktreten, sobald sich die Gelegenheit dazu ergab. Sollten sich doch andere damit herumschlagen, die Verantwortung zu tragen. Moshakk war ohnehin nicht davon überzeugt, dass ein Führer – also einer, der mehr Weisungsbefugnis hatte als das gesamte Arashlan – eine gute Methode war, einen Staat zu führen. Man war nichts als ein nekrokk für alle. Entscheidungen gehörten seiner Ansicht nach nun einmal ausdiskutiert und wohl bedacht, und zu einer fundierten Entscheidung konnte man eben nur nach einer ausführlichen Debatte aller kommen, die zu dem Thema etwas zu sagen hatten. Moshakk wusste, seit dem Dronte-Krieg gab es hohe Bevölkerungsanteile, die diese Ansicht für
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