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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics
Autoren: Volker Krämer
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Botschafterin lächelte Dana zu. »Sergeant Ndogo ist eine interessante Frau, Captain. Sie wäre sicher bestens für den diplomatischen Dienst geeignet.«
    Dana mühte sich ein Lächeln ab. »Sie wollen mir doch wohl nicht meine Leute abspenstig machen, Botschafterin? Sergeant Ndogo wird hier noch gebraucht.«
    Jefica Moll lächelte hintergründig. »Sicher haben sie recht. Ich will Ihnen ganz bestimmt keine zusätzlichen Sorgen bereiten, Captain.«
    Dana Frost war ein wenig verblüfft. Was meinte die Frau damit? Die Antwort erhielt sie, nachdem beide sich gesetzt hatten. Jefica kam direkt auf den Punkt.
    »Sie sind wieder der Captain der STERNENFAUST, aber ein Teil von Ihnen ist noch gefangen bei den Morax, nicht wahr? Alles hier an Bord läuft wie früher ab, aber etwas ist anders. Sie wissen selbst nicht genau was es ist. Irgend etwas ist falsch.«
    Dana war geschockt, denn was die Botschafterin gesagt hatte, traf exakt zu. Natürlich war sie wieder der Captain. Doch irgendwie schien sich für ihre Leute nichts wirklich verändert zu haben. Jeder einzelne an Bord tat, was er vor dem unseligen Tag getan hatte, an dem sich für Dana Frost die Welt auf den Kopf gestellt hatte. Alles war richtig, alles ging seinen gewohnten Gang. Und alles war falsch, denn es hätte sich irgend etwas geändert haben sollen. Lag es denn ausschließlich an ihr selbst? Bildete sie sich die Blicke nur ein, die sie oft mehr spürte als sah? Blicke ihrer Leute, die fragten: Ist sie noch die alte Dana Frost? Vollkommen so, wie sie früher einmal war?
    Noch schlimmer war es, dass sie sich diese Frage manchmal selbst stellte. Nein, ihre Sklavenzeit war nicht wie Wasser an ihr abgeperlt. Wie hätte das auch sein können? Dennoch musste sie es ihrer Mannschaft erst eindeutig beweisen, dass diese Zeit sie nicht grundlegend verändert, sie nicht gebrochen hatte. Dir selbst musst du es auch beweisen …
    »Sie verfügen wirklich über außergewöhnliche Fähigkeiten, Botschafterin. Aber Telepathie zählt nicht dazu, oder?« Die beiden Frauen sahen einander lange an. Sie wussten genau, was sie voneinander zu halten hatten. Frost sah keinen Grund, Moll nicht von ihren Gefühlen zu berichten.
    »Ich kann Ihnen nicht widersprechen. Etwas fehlt, doch ich weiß nicht was es ist. Ich habe geglaubt, eine solche Mission wie diese hier, würde mir den Wiedereinstieg leichter machen. Da habe ich mich vielleicht geirrt.«
    Jefica Moll legte ihre Hände auf die des Captains. »Wenn Sie meine Meinung hören wollen, Dana, dann sage ich Ihnen Folgendes. Eine einzige Sekunde kann alles wieder geraderücken. Eine einzige Situation – ein Moment nur – und dann werden Sie und ihre Leute wieder wissen, was sie voneinander zu halten haben. Warten Sie nur ab. Ein wenig Geduld nur.«
    Dana antwortete darauf nicht. »Eigentlich wollte ich Ihnen mitteilen, dass wir in weniger als 45 Stunden am Ziel sein werden. Sie haben sicher einiges, was sie vorbereiten müssen.«
    Botschafterin Moll lachte laut auf. Sie breitete bei Arme aus.
    »Eigentlich habe ich alles stets parat – nämlich mich. Glauben Sie mir, Schätzchen, ich kann mindestens so arrogant wie dieser Jurij R. Diaz sein. Der Herr Lordmanager wird mich mit seinen Floskeln ganz sicher nicht abspeisen können. Warten Sie nur ab.«
    Dana kannte Diaz persönlich. An Überheblichkeit war dieser wirklich kaum zu übertreffen. Dennoch war sie geneigt, der Botschafterin zu glauben.
    Das Beisammensein der beiden Frauen wurde plötzlich abrupt beendet.
    Die Bordkommunikation sprach an. Es war die Stimme von Commander van Deyk. »Captain Frost. Wir haben Ortungskontakt zu einem Schiff. Ein alter Frachtraumer oder Truppentransporter. Die Signatur ist eindeutig. Es handelt sich um ein Schiff der Genetics.«
    Frost hob die Augenbrauen. Warum störte van Deyk sie mit so einer Nebensächlichkeit? So nahe am Raum der Genetics war das Auftauchen eines solchen Schiffes eigentlich nichts Außergewöhnliches. Beide Seiten tolerierten Abkürzungen von Schiffen des jeweils anderen durch den angrenzenden Raum, solange sie nicht allzu weit in das Territorium oder in sensible Bereiche vordrangen. Und wenn diese Passagen in der Regel die Ausnahme blieben.
    »Gruß auf den üblichen Frequenzen, I.O., aber ich denke, dass dürfte ansonsten wohl kaum etwas mit unserer Mission zu tun haben, oder?«
    Die Antwort überraschte Dana dann doch. »Haben wir bereits erledigt, Captain. Das Schiff antwortet jedoch nicht. Das muss ja nichts zu bedeuten
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