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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics
Autoren: Volker Krämer
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hatte sich direkt hinter Dana postiert. Mit einer Handbewegung bat sie Dana darum, in das Gespräch eingreifen zu dürfen.
    »Captain Tykono. Hier spricht Botschafterin Moll. Die STERNENFAUST II begleitet mich in das Einstein-System, wo ich bereits von Lordmanager Diaz erwartet werde: Da wir allerdings ein wenig schneller waren als eingeplant, hätten wir durchaus noch die Zeit für einen kurzen Abstecher. Es würde mich in meiner Funktion sehr interessieren, eine der Welten kennenzulernen, die von den Genetics übernommen wurden. Sicher haben Sie nichts dagegen, wenn wir Ihnen auf Ihrem Flug unauffällig folgen?«
    Dana sah in Jefica Molls Augen. Die Botschafterin blickte konzentriert auf den dunklen Schirm, als könne sie dort doch etwas erkennen. Die Antwort kam nicht sofort. Als Tykono sich nach Minuten meldete, war er um einen freundlichen Ton bemüht, was ihm hörbar schwerfiel.
    »Botschafterin, es tut mir leid, doch ich habe Rücksprache mit Einstein gehalten. Sie werden dort selbstverständlich erwartet. Eine Kursänderung Ihrerseits entspricht nicht dem, was abgesprochen wurde.«
    Die Botschafterin richtete sich kerzengerade auf. »Ich wüsste nichts, was gegen einen kurzen Abstecher sprechen sollte. Bitte vergessen Sie nicht, dass ich im Namen der Völkerallianz hier bin. Ich werde mich bei Lordmanager Diaz über diese Unfreundlichkeit beschweren – und über Sie, Captain.«
    Ein Lachen erklang. »Nun, das dürfte Ihnen kaum …« Tykono brach ab. Dann setzte er neu an. »Tun Sie das, Botschafterin. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Mission viel Erfolg. Wenn Sie gestatten, werde ich mich nun um die meine kümmern. Tykono – Ende.«
    Für Sekunden herrschte in der Zentrale der STERNENFAUST II absolute Stille. Alles blickte zu Captain Frost und der Botschafterin.
    Dana traf ihre Entscheidung schnell und sicher.
    »Lieutenant Santos.«
    Der Ruderoffizier war hochkonzentriert. »Ma’am?« Er hatte damit gerechnet, direkt angesprochen zu werden.
    »Wir geben den Genetics einen kleinen Vorsprung, dann folgen wir ihrem Kurs. Lassen Sie den Vorsprung nicht allzu groß werden. Die sollen ruhig wissen, dass wir ihnen auf den Fersen sind. Verstanden?«
    »Jedes Wort, Captain, jedes Wort.« Santos grinste. Wer war nur auf die irrsinnige Idee gekommen, das Eisbiest hätte sich in der Gefangenschaft verändert? So ein Unsinn!
    Dana wandte sich an die Botschafterin.
    »Und Sie, Botschafterin Moll, möchte ich in meiner Kabine sprechen. Sofort.« Das letzte Wort war scharf so scharf artikuliert wie die Klinge eines Rasiermessers. Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte sich Frost zum Ausgang.
    Jefica Moll lächelte hintergründig. »Das kann ich mir denken, Schätzchen.«
    Dann schwebte auch sie in Richtung Ausgang.
     
    *
     
    Dana Frost lehnte mit dem Rücken gegen die Wand ihrer Kabine.
    Die Botschafterin konnte ihr den Unmut und die offenen Fragen deutlich ansehen. Wer mochte es ihr verdenken, wenn sie mit Halbwissen auf eine Mission geschickt wurde, die nach außen hin einen vollkommen harmlosen Charakter hatte. Die Fragen brannten auf Danas Zunge, doch Jefica Moll hob abwehrend die Hände. Dann setzte sie sich an den kleinen Tisch, dessen Stühle das Attribut »bequem« sicher nicht verdient hatten. Das Gewicht der Botschafterin verlangte dem Material so einiges ab, doch es hielt.
    »Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht von vorneherein alles erzählen konnte, Schätzchen, aber das ging nicht anders. Ich hätte es mir anders gewünscht, aber selbst ich muss mich an Absprachen halten.«
    Dana Frost ließ sich direkt gegenüber der Botschafterin nieder. Ihre Handflächen klatschten unangenehm laut auf die Tischplatte. »Ihre Absprachen interessieren mich nicht, Botschafterin Moll. Dieses Schiff untersteht meinem Kommando. Ich bin für die Frauen und Männer an Bord verantwortlich, also hat man mich gefälligst über den wahren Charakter der Mission zu unterrichten. Und nennen Sie mich nicht Schätzchen! Ich bin der Captain der STEENENFAUST. Auch für Sie!«
    Jefica nahm diese Worte schweigend hin. Es gab nichts, was sie dazu hätte sagen können. Frost war im Recht. Dennoch wagte sie den Versuch einer Erklärung.
    »Hören Sie mir zu, Captain Frost. Unsere Informationen kommen aus verschiedenen Richtungen. Doch wenn man sie als Ganzes betrachtet, so wie bei einem Puzzle, dann ergibt sich ein besorgniserregendes Bild betreffend die Bewohner der Drei Systeme und ihrer Perspektiven. Uns haben Berichte erreicht, nach denen
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